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War Jesus der Messias?

Welche Beweise gibt es dafür, dass Jesus wirklich derjenige ist, als der er sich ausgab? Woher wissen wir, dass er nicht irgendein Hochstapler war? Lassen Sie uns einen Blick auf einige prominente Betrüger, Hochstapler und Schwindler werfen, um festzustellen, ob eines dieser Etiketten auf Jesus passt, oder ob es tatsächlich Beweise gibt, die seine Behauptungen stützen.
Ferdinand Waldo Demara Jr. wurde beschrieben als „der große Hochstapler“. Demara erfand Scheinidentitäten als Psychologe, Universitätsdozent, Leiter eines Fachbereichs an einer Universität, Schullehrer und Gefängnisleiter. Er gab sich sogar als Arzt aus und nahm chirurgische Eingriffe vor. Manche meinen, Frank Abagnale sei ein noch größerer Schwindler gewesen. Im Alter zwischen 16 und 21 Jahren war Abagnale einer der erfolgreichsten Betrüger der Welt. Er löste in sämtlichen Bundesstaaten der USA und in 26 verschiedenen Ländern ungedeckte Schecks im Gesamtwert von 2,5 Millionen US-Dollar ein. Außerdem gab er sich mit großem Erfolg als Verkehrspilot, als Rechtsanwalt, als Uni-Professor und als Kinderarzt aus, bevor er von der französischen Polizei verhaftet wurde.
Wenn Ihnen das alles bekannt vorkommt, dann haben Sie wahrscheinlich den Film Catch Me If You Can – ein Leben auf der Flucht gesehen, in dem Abagnale von Leonardo DiCaprio gespielt wurde (der sich in Titanic als Schauspieler ausgegeben hatte).
Wie könnte man die Leistung Abagnales als Hochstapler noch übertreffen? Nun, wenn Jesus Christus nicht der Messias war, wie er das von sich behauptete, dann wäre die Sache wohl klar. Wie sprechen hier nicht von einem Betrug an einigen Tausend Menschen, wie bei Abagnale. Wenn Jesus Christus tatsächlich ein Hochstapler war, dann führte er mit seinem Schwindel Milliarden von Menschen hinters Licht und veränderte die Geschichte der letzten 2000 Jahre.
Hätte Jesus also ein falscher Messias sein können, der selbst die angesehensten Religionsforscher hereingelegt hat? Ist es denkbar, dass er von seinen Eltern oder unbekannten Lehrern dafür präpariert wurde, der lange verheißene König zu sein, den man Israel prophezeit hatte?
Wenn Jesus tatsächlich ein Betrüger war, wäre er nicht der erste Mensch in der Geschichte Israels gewesen, der sich fälschlicherweise als der Messias bezeichnet hätte. Während der Jahrhunderte vor Jesu Geburt, aber auch danach, erschien so manch selbsternannter Messias auf der Bildfläche, der sich dann später als Schwindler oder Verrückter herausstellte.
Alte hebräische Prophezeiungen hatten eindeutig die Herrschaft eines zukünftigen Königs vorausgesagt, der als Retter Israel den Frieden bringen würde. Im Land herrschte eine angespannte Erwartungshaltung, die die Hoffnungen und Sehnsüchte der Juden nährte. Könnte man sich nicht vorstellen, dass in einer derartigen Atmosphäre jemand, dem es an
Eignung mangelte, dazu gedrängt wurde, den Stempel des Messias zu tragen, oder sich einfach in diese Rolle fügte? Die Antwort auf diese Frage hängt von den die Ankunft des Messias beschreibenden Prophezeiungen des Alten Testaments ab.

Gottes Lautsprecher

Nach der Schrift sprach der Gott der Hebräer mittels Propheten – Männern und Frauen, die einen besonderen Draht zu Gott hatten und vielleicht zum religiösen Establishment gehörten – zu seinem Volk. Einige der Botschaften dieser Propheten betrafen die Gegenwart, andere die Zukunft. Was sie verband, war ihre Aufgabe: die Erklärungen und Offenbarungen Gottes den Menschen kundzutun.
Generell betätigten sich die Propheten in einem der gefährlichsten Berufe der Welt, etwa wie die Arbeiter in einem Fleischverarbeitungswerk. Auch wenn die Wahrheit sagten, liefen Propheten immer wieder Gefahr, von Menschen, denen ihre Worte nicht gefielen, umgebracht oder ins Gefängnis geworfen zu werden. (Manche Könige konnten einfach keine schlechten Nachrichten hören.) Historischen Überlieferungen zufolge wurde der Prophet Jesaia in zwei Teile zersägt.
Ein Prophet befand sich also in einem grundsätzlichen Dilemma: Wenn er sich nachweislich irrte, drohte ihm der sichere Tod, und wenn er Recht hatte, war das gleiche Schicksal durchaus wahrscheinlich. Kein echter Prophet wollte Gott kränken, und genauso wenige wollten in zwei Hälften zersägt werden. Daher warteten die meisten Propheten, bis sie sich völlig sicher waren, dass Gott gesprochen hatte – andernfalls hielten sie lieber den Mund. Könige zitterten vor ihren Worten. Und die Worte eines wahren Propheten waren nie falsch.
Dazu eine interessante Frage: Wie ließe sich die Richtigkeit der Vorhersagen dieser biblischen Propheten mit der von Hellsehern und Medien unserer Tage vergleichen?

Propheten gegen Hellseher

Lassen Sie uns die Frage, ob die Genauigkeit der Aussagen moderner Hellseher der von biblischen Propheten vergleichbar ist, am Beispiel von Jeane Dixon beantworten. Diese amerikanische Wahrsagerin schien eine besondere Gabe für die Vorhersage zukünftiger Ereignisse zu besitzen. Bei näherer Analyse scheint ihr Ruf allerdings recht unbegründet zu sein. Dazu ein Beispiel: Dixon hatte die Vision, dass am 5. Februar 1962 im Nahen Osten ein Kind geboren wurde, das die Welt bis zum Jahr 2000 von Grund auf verändern würde. Sie sah, dass über diesem Mann ein Kreuz in die Höhe wuchs, das schließlich die ganze Erde bedeckte. Nach Dixon solle dieses Kind ein Nachfahre der ägyptischen Königin Nofretete sein.[1] Wo aber steckt es jetzt? Haben Sie es gesehen? Und was ist mit dem immerwährenden Weltfrieden – das wäre doch toll, oder?
Tatsächlich hat eine umfassende Analyse ihrer Vorhersagen zwei unbestreitbare Tatsachen zu Tage gefördert: Ihre Trefferquote ist mit der von Menschen identisch, die die Zukunft zu erraten versuchen, und ihre meistverbreiteten zutreffenden Voraussagen waren absichtlich derart vage formuliert, dass eine ganze Reihe von Ereignissen als Erfüllung ihrer Prophezeiungen hätte durchgehen können.