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SYR

Predigt am 23. 10.2023

Andreas Latossek, Kirche am Bahnhof, Frankenberg

Unaufhaltsam – Aufruf zur Umkehr

 

Wenn wir uns heute Morgen in unserer Gottesdienstserie „Unaufhaltsam“ den nächsten Abschnitt der Apostelgeschichte anschauen, die Rede von Petrus an Pfingsten, dann können wir das von zwei Seiten aus tun. Zum einen können wir an Hand des Beispiels von Petrus etwas darüber lernen, wie wir selber mit anderen Menschen über den Glauben reden können.

Paulus schreibt an die Kolosser:

Verhaltet euch klug und besonnen denen gegenüber, die nicht zur Gemeinde gehören. Nutzt die Zeit, die euch noch bleibt, gut aus! Euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt; ihr sollt wissen, wie ihr jedem einzelnen antworten sollt!

Kolosser 4,5-6

 

Also Gnade und Salz.
Du kannst ja mal überlegen, ob du so mit Menschen redest:
Freundlich, wohlwollend, nicht verurteilend, großzügig, zweite Chancen verteilend aber gewürzt mit Salz, Jesus und seine Botschaft immer wieder eingestreut, so dass Menschen auf ihn aufmerksam werden. Nicht aufgesetzt, sondern ganz natürlich, weil er hoffentlich so natürlich auch zu unserem Alltag dazugehört. Wir haben die beste Botschaft der Welt und sollen die Zeit nutzen, um sie an unsere Mitmenschen weiterzugeben. Der Heilige Geist hilft uns dabei. Das werden wir gleich an Petrus und seiner Rede sehen.
Da steht dieser einfache Fischer vor tausenden von Menschen auf und fängt an zu predigen.
Was war mit ihm geschehen? Nicht lange zuvor hatte derselbe Petrus drei Mal geleugnet, Jesus überhaupt zu kennen. Aber Jesus hatte ihm vergeben und Gott macht ihn zu seinem Werkzeug. Das darf auch uns ermutigen:
Wie sehr wir vielleicht in der Vergangenheit versagt haben, wie groß unsere Schuld auch war, Gott kann vergeben und er möchte uns neu gebrauchen. Wir sollen unseren Teil tun, uns Gott zur Verfügung stellen und bereit sein, und Gott wird seinen Teil tun und durch den Heiligen Geist in uns wirken.
Die zweite Seite, mit der wir uns diese Rede anhören können ist, dass sie uns selber trifft, so wie sie die Leute damals getroffen hat, denn sie ist auch heute noch für uns hoch aktuell:
Ich lese:

Apostelgeschichte 2, 14-20:

14 Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, vernehmt meine Worte! 15 Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde des Tages; 16 sondern das ist’s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist: 17 »Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben; 18 und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen. 19 Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf; 20 die Sonne soll in Finsternis verwandelt werden und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Herrn kommt.

 

  1. Der Tag des Gerichts kommt
Vor zwei Wochen haben wir gesehen, wie der Heilige Geist auf die Jünger und ungefähr 120 Menschen gekommen ist, die in Jerusalem zusammen gewesen waren, gebetet und darauf gewartet hatten, wie Jesus es ihnen gesagt hatte.
Sie hatten angefangen, in unterschiedlichen Sprachen zu den Menschen um sie herum, die zum Pfingstfest aus aller Welt zusammengekommen waren zu sprechen, so dass die sie in ihrer eigenen Sprache verstehen konnten. Eine besondere Begabung, die der Heilige Geist schenkt.
Und dann lesen wir, wie manche bestürzt waren, andere sich gefragt haben, was das bedeutet und wieder andere sich lustig gemacht und gesagt haben, dass die Jünger wohl betrunken seien. Und jetzt steht Petrus auf und fängt an zu erklären, was hier eigentlich passiert.
Die Juden, die hier zusammengekommen waren, kannten sich sehr gut in ihrer Schrift, unserem heutigen Alten Testament, aus. Und so zitiert Petrus immer wieder einzelne Passagen daraus. Er beginnt mit einem Wort des Propheten Joel, nachdem er kurz auf den Vorwurf, die Jünger wären betrunken, eingegangen ist.
So wie Petrus das formuliert scheint es allen klar gewesen zu sein, dass man damals nicht vor 9 Uhr morgens betrunken war. Heute kann man das vermutlich nicht mehr so allgemein sagen. Das, was die Menschen sehen, führt Petrus auf die Erfüllung der Prophetie von Joel zurück, nämlich dass Gott zugesagt hat, dass er seinen Geist dauerhaft auf Menschen ausgießen wird, dass sie anfangen werden, prophetisch zu reden, Visionen zu bekommen, Wunder geschehen.
Der Geist Gottes begabt die Jünger auf übernatürliche Weise mit übernatürlichen Gaben. Und was für die Jünger damals galt, das gilt für uns auch bis heute. Wir haben denselben Geist, der uns ausrüstet, befähigt, verändert, führt, zu Gott zieht.
Das haben wir vor zwei Wochen schon gesehen, was der Heilige Geist alles tut und wie gut und wichtig es ist, dass er in denen lebt, die Jesus ihr Leben anvertrauen.

Beim Propheten Joel ist diese Verheißung unmittelbar mit einer weiteren Prophetie verknüpft, die Petrus zitiert:

Dann ist der große Tag nahe.“

Wann immer von diesem Tag die Rede ist wussten die Juden genau, dass damit der Tag gemeint ist, an dem Gott in Herrlichkeit wiederkommen und Gericht halten wird.
Bei Prophetien ist es häufig so, dass, wir haben dieses Bild schon öfter gebraucht, ein Prophet Dinge gezeigt bekommt und nicht weiß, wie nah diese Ereignisse zusammen liegen. So wie bei einer Bergwanderung, wenn man auf einem Gipfel steht und die nächsten Berge sieht, aber nicht abschätzen kann, wie tief die Täler dazwischen sind. Für die Leute damals war es nicht klar, wann dieser Tag sein wird, und auch für uns heute ist nicht klar, wann dieser Tag sein wird.
Petrus schreibt darüber in seinem zweiten Brief,

2.Petrusbrief 3,8-12:

 8 Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, dass ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag. 9 Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde. 10 Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden nicht mehr zu finden sein. 11 Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen, 12 die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, wenn die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen.

 

Da hatten sich nämlich Leute lustig gemacht, und man kann sich ja tatsächlich fragen, warum dieser Tag bis heute nicht gekommen ist. Aber Petrus macht deutlich, dass Gott eine andere Zeitrechnung hat und dass er gnädig mit uns ist, weil er möchte, dass möglichst viele Menschen gerettet werden. Das heißt aber nicht, dass dieser Tag nicht kommt. Das müssen wir uns auch heute immer wieder vor Augen halten und durch die Ereignisse der letzten Zeit ist uns das vielleicht auch wieder bewusster geworden. Wir sollen bereit sein für diesen Tag. Und wie tun wir das?
Wer wird gerettet, wer kann vor Gott bestehen, wenn er richtet?
Das ist die große Frage. Und Petrus antwortet darauf und sagt den Juden als zweites:

 

  1. Jesus ist der Retter

 

21 Und es soll geschehen: Wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.« 22 Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus von Nazareth[2], von Gott unter euch ausgewiesen durch mächtige Taten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst – 23 diesen Mann, der durch Gottes Ratschluss und Vorsehung dahingegeben war, habt ihr durch die Hand der Ungerechten ans Kreuz geschlagen und umgebracht. 24 Den hat Gott auferweckt und hat ihn befreit aus den Wehen des Todes, denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde. 25 Denn David spricht von ihm: »Ich habe den Herrn allezeit vor Augen, denn er steht mir zur Rechten, dass ich nicht wanke. 26 Darum ist mein Herz fröhlich, und meine Zunge frohlockt; auch mein Leib wird ruhen in Hoffnung. 27 Denn du wirst meine Seele nicht dem Reich des Todes überlassen und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Verwesung sehe. 28 Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens; du wirst mich erfüllen mit Freude vor deinem Angesicht.« 29 Ihr Männer, liebe Brüder, lasst mich freimütig zu euch reden von dem Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag. 30 Da er nun ein Prophet war und wusste, dass ihm Gott geschworen hatte mit einem Eid, dass ein Nachkomme von ihm auf seinem Thron sitzen sollte, 31 hat er vorausgesehen und von der Auferstehung des Christus gesagt: Er ist nicht dem Reich des Todes überlassen, und sein Leib hat die Verwesung nicht gesehen. 32 Diesen Jesus hat Gott auferweckt; des sind wir alle Zeugen. 33 Da er nun durch die rechte Hand[3] Gottes erhöht ist und empfangen hat den verheißenen Heiligen Geist vom Vater, hat er diesen ausgegossen, wie ihr seht und hört. 34 Denn David ist nicht gen Himmel gefahren; sondern er sagt selbst: »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, 35 bis ich deine Feinde zum Schemel unter deine Füße lege.« 36 So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat. 37 Als sie aber das hörten, ging’s ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?

 

Apostelgeschichte 2, 21-37

 

Zunächst sagt Petrus: Wer den Namen des Herrn anruft: Kyrios. Der König.
Da die Juden den Namen Jahwe, wie Gott sich vorgestellt hatte, nicht aussprechen wollten, um das 3. Gebot nicht zu verletzen, setzten sie überall stattdessen Adonai ein. In der griechischen Übersetzung, die die Juden zur Zeit Jesu schon überwiegend gebrauchten, wurde das mit Kyrios übersetzt.
Also wer den Namen Gottes anruft. Damit waren die Zuhörer einverstanden. Damit sind vielleicht auch manche heute einverstanden. Gott ist ok, Gott, den kann ich mir so denken und machen wie ich will. Aber jetzt macht Petrus den Schwenk und sagt: Bei all dem geht es um Jesus!
Jesus ist der Dreh- und Angelpunkt unseres Glaubens und unserer Botschaft und nur durch ihn werden wir gerettet. Er macht den Unterschied zu allen anderen Religionen, denn in ihm kommt Gott selber auf diese Erde, zeigt den Menschen, wie er ist und macht deutlich, dass nur er selber für die Vergebung ihrer Schuld bezahlen kann. Und das begründet Petrus jetzt mit verschiedenen Argumenten:

 

a.Bestätigt durch sein Leben

Durch diesen Mann, schreibt Petrus: Jesus war ganz Mensch. Nur als Mensch konnte er uns wirklich befreien. Nur als Mensch kann er dich wirklich ganz verstehen und mit dir fühlen, wie es dir geht. Aber er tat auch große Wunder, schreibt Petrus.

Er war auch Gott.
Jesus hatte Vollmacht über Dämonen.
Er heilte Menschen.
Später weckte er Tote auf und sagte:
„Denn wie der Vater die Toten auferweckt und macht sie lebendig, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will.“

Und umgekehrt, als Herodes ihn töten will, da sagt Jesus einfach: Ich sterbe dann, wann ich will.

Und schließlich gibt es eine Begebenheit, mit den 4 Freunden, die einen Gelähmten durchs Dach lassen und das erste, das Jesus sagt ist: Deine Sünden sind dir vergeben.

Das ist ja ungeheuerlich. So was kann ja nur Gott sagen. Genau das denken auch die Pharisäer. Und dann sagt Jesus: Was ist denn leichter zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben oder steh auf und geh? Und dann heilt er den Gelähmten.

 

b. Bestätigt durch sein Sterben

Jesus wurde ans Kreuz geschlagen und getötet.
Es war wirklich Jesus der ans Kreuz geschlagen und getötet wurde, nicht jemand anders, und die Zuhörer wissen das. Doch Petrus sagt, dass Gott das schon im Voraus geplant hatte.
Jesus hatte von seinem Sterben geredet. Das war kein Zufall. Es war genauso gewollt. Denn nur so konnte Jesus den Weg für uns zu Gott freimachen. Indem er stellvertretend für uns und unsere Schuld am Kreuz starb und das, was und von Gott trennte, auf sich nahm.
Auch wenn es so geplant war, sagt Petrus den Zuhörern: Das entbindet euch nicht der Verantwortung. Ihr habt euch schuldig gemacht. Und auch wir machen uns schuldig. Unsere Schuld hat es nötig gemacht, dass Jesus am Kreuz starb.

 

c. Bestätigt durch seine Auferstehung

Gott hat Jesus in dem, was er gesagt und getan hat, bestätigt durch seine Auferstehung.
Damit hat er gezeigt, dass der Tod Jesu zur Vergebung unserer Schuld, so wie Jesus es gesagt hat, gilt und ausreicht.
Sein Sterben und seine Auferstehung machen deutlich:

So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gegeben hat, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht sondern das ewige Leben hat.

Johannes 3,16

Petrus spricht davon, dass die Jünger Zeuge sind für diese Auferstehung. Paulus nennt später über 500 Menschen, denen Jesus gleichzeitig erschienen ist, die die Leute damals befragen konnten, wenn sie ihre Zweifel hatten.
Aus verschreckten und hoffnungslosen Nachfolgern wurden mutige, freudige und hoffnungsvolle Jünger, die bereit waren, ihr Leben für diese Botschaft zu geben.
All das Gerede von einer erdachten Auferstehung, einer Auferstehung in Gedanken der Jünger oder der Diebstahl eines Leichnams lassen sich leicht widerlegen. Dafür gibt es auch Zeugnisse von Geschichtsschreibern der damaligen Zeit.
Nein,  Jesus ist tatsächlich auferstanden und das bestätigt ihn als Retter. Und weil das alles nicht genug ist führt Petrus noch einen vierten Punkt an:

 

d. Bestätigt durch König David und das Alte Testament

König David war sozusagen die höchste menschliche Autorität bei den Juden. Aus seinem Geschlecht sollte der kommende König sein. Und Petrus macht den Zuhörern an Hand von verschiedenen Aussagen Davids deutlich, dass auch das Alte Testament auf Jesus hinweist und von seiner Kreuzigung und Auferstehung spricht.
Ich habe eine Liste mit über 60 Prophezeiungen über Jesus gefunden. Worte, die Menschen mehrere hundert Jahre vor Jesus über ihn ausgesprochen haben. All das bestätigt den Plan Gottes und Jesus als Retter.
Er ist in den Himmel emporgehoben worden, um den Ehrenplatz an Gottes rechter Seite einzunehmen.
Er hat den Heiligen Geist gesendet, der zu dem geführt hat, was die Leute sehen.
Und jetzt sagt Petrus, dass Jesus dieser Kyrios ist, von dem er vorhin gesprochen hat, dessen Namen die Leute anrufen sollen, um gerettet zu werden. Dass er der Retter ist.
Das Wort Gottes kam mit einer solchen Kraft zu den Menschen in Jerusalem, dass es nicht äußerlich an ihnen abprallte „Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz“ . Sie waren erschüttert fragten: „Was sollen wir tun?“
Und vielleicht stellst du dir auch diese Frage.
Petrus antwortet:
  1. Kehr um und vertrau Jesus dein Leben an

»Kehrt um«, erwiderte Petrus, »und jeder von euch lasse sich auf den Namen von Jesus Christus taufen! Dann wird Gott euch eure Sünden vergeben, und ihr werdet seine Gabe, den Heiligen Geist, bekommen. Denn diese Zusage gilt euch und euren Nachkommen und darüber hinaus allen Menschen auch in den entferntesten Ländern – allen, die der Herr, unser Gott, zu seiner Gemeinde rufen wird.« Mit diesen und noch vielen anderen Worten bezeugte Petrus ihnen das Evangelium; eindringlich ermahnte er sie: »Diese Generation ist auf dem Weg ins Verderben! Lasst euch retten vor dem Gericht, das über sie hereinbrechen wird!« Viele nahmen die Botschaft an, die Petrus ihnen verkündete, und ließen sich taufen. Durch Gottes Wirken wuchs die Gemeinde an diesem Tag um etwa dreitausend Personen.

Apostelgeschichte 2, 38-41

 

Was bedeutet das, kehrt um?

Umkehr bedeutet, dass wir erkennen, wir sind auf einem falschen Weg und wir drehen um.
Wir bereuen, dass wir ohne Gott gelebt haben.
Wir bereuen, was wir getan haben.
Wir sind traurig über unsere Sünde.
Wir kommen damit zu Gott.
Das wird möglich, weil Jesus am Kreuz für sie gestorben ist.
Deshalb können wir in Anspruch nehmen, was Johannes schreibt:

Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

Wenn wir das von Herzen tun, dann bedeutet Umkehr auch, dass ich mein Leben von jetzt an auf Jesus ausrichte und mein Vertrauen ab jetzt auf ihn setze. Das wird deutlich in der Formulierung von Petrus, sich auf den Namen von Jesus taufen zu lassen. Das zeigt an, wem wir gehören.
Es geht um viel mehr als nur eine Rettung vor dem Gericht und dass ich ewiges Leben bekomme, einmal die Ewigkeit in Gottes Gegenwart verbringen darf.
Wenn ich Jesus vertraue, dann wirkt sich das auch darauf aus, dass ich jetzt danach frage, was er von mir möchte, weil er den Überblick hat und gut zu mir ist, und dass ich in einer Freundschaft mit ihm lebe.
Glaube bedeutet von der Bibel viel mehr als ein Fürwahrhalten, dass es Gott gibt. Im Wort Glaube, wie es die Bibel meint, steckt das Wort Vertrauen. Und Vertrauen hat etwas mit Beziehung zu tun. Nur da, wo wir sie leben, entdecken wir den anderen und dürfen lernen, dass er vertrauenswürdig ist. Dafür brauchen wir eine große Umkehr, wenn unser Leben grundsätzlich in die falsche Richtung gegangen ist, nämlich ohne Gott. Und es braucht auch kleine Umkehren immer da, wo wir Gott im Alltag nicht genügend vertraut haben und doch wieder unsere eigenen Wege gegangen sind.
Das sichtbare Zeichen für diese Umkehr ist die Taufe.
Die Taufe ohne eine Entscheidung von Herzen ist wertlos und rettet nicht. Die Taufe soll deutlich machen, was innerlich in einem Menschen passiert ist, dass mein Leben ohne Jesus vorbei ist und ein neues Leben mit Jesus beginnt.
Wenn Petrus hier davon spricht, sich auf den Namen Jesu taufen zu lassen, dann ist das nicht ausschließlich gemeint.
Jesus hat seinen Jüngern den Auftrag gegeben, auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen. Aber hier betont Petrus den Namen Jesus bewusst, denn das war neu für seine Zuhörer, dass Jesus der Herr und Retter ist. Und es ging darum, ihn bewusst darin anzuerkennen.
Jeder, der umkehrt und Jesus sein Leben anvertraut, bekommt den Heiligen Geist.
Darüber haben wir letztes Mal gesprochen. Und er wird zur Gemeinde Gottes hinzugefügt. Zunächst zur weltweiten Gemeinde Gottes, aber die äußert sich dann auch immer in kleinen Gemeinschaften vor Ort.
Ein Leben als Christ ohne verbindliche Gemeinschaft mit anderen Christen, so wie manche meinen, es leben zu können, hat Gott sich nicht gedacht. Denn er möchte, dass wir uns gegenseitig tragen, ermutigen, korrigieren und auch unsere Gaben zum Wohl der anderen und zum Bau des Reiches Gottes einbringen. Auch das ist ein Zeichen des neues Lebens, das nach dem Willen Gottes fragt.
Petrus sagt es auch uns:
Der Tag des Gerichts kommt
Jesus ist der Retter
Deshalb kehr um und vertrau Jesus dein Leben an

 

Und vielleicht ist es genau das, was er dir heute Morgen ganz persönlich sagen möchte: Kehr um und vertrau mir dein Leben an

 

Vielleicht sagt er dir auch:
Lass dich taufen als ein Ausdruck dieser Entscheidung
Oder:
Richte dein Leben wieder ganz neu auf mich aus
Oder
Fang an, dich verbindlich in Gottes Gemeinde einzubringen
Oder

Nutz die Zeit, die dir noch bleibt im Gespräch mit deinen Mitmenschen, auf Jesus hinzuweisen und vertraue darauf, dass der Heilige Geist auch dich gebrauche möchte so wie Petrus.

An diesem Tag wurden über 3000 Menschen gerettet. Und Jesus möchte das auch heute noch durch dich und seinen Heiligen Geist tun.

Bevor wir gleich Abendmahl miteinander feiern, wollen wir mit Liedern zu Gott kommen.
Und diese Zeit ist deine Gelegenheit, Gott auf das zu antworten, was er jetzt gerade zu dir gesprochen hat.

 

Alle Bibeltexte mit freundlicher Genehmigung: ERF Bibelserver.com