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Vierzig Tage nach seiner Auferstehung führte Jesus seine Jünger zum Ölberg, wo er in die Wolken aufstieg und ihren Blicken entschwand. Als sie noch erstaunt nach oben blickten, erschienen zwei Männer in weißer Kleidung (Engel) und sagten zu ihnen:
„Ihr Galiläer“, sprachen sie die Jünger an, „was steht ihr hier und seht zum Himmel? Gott hat Jesus aus eurer Mitte zu sich in den Himmel genommen; aber eines Tages wird er genauso zurückkehren.[1]
Damit sagten die Engel im Grunde nichts Neues. Sie bestätigten lediglich das unmissverständliche Verspechen Jesu, dass er eines Tages machtvoll, in Herrlichkeit und als Richter zurückkommen werde.[2]

Ein gebrochenes Versprechen?
Es ist jetzt fast 2000 Jahre her, dass Jesus die Erde verlassen hat, und viele fragen sich, warum er immer noch nicht wiedergekommen ist. In seinem Buch Warum ich kein Christ bin beschuldigte Bertrand Russell Jesus, sein Versprechen von seiner Wiederkunft gebrochen zu haben.[3]
Russell führt das Argument ins Feld, dass Jesus gar nicht „all wise“ (im Sinne von allwissend) gewesen sein könne, wenn er ein derart wichtiges Versprechen brach. Auf keinen Fall aber habe er, wie er so oft behauptete, Gott sein können. Ist es also möglich, dass Russell Recht hat – nämlich dass Jesus sein Versprechen gebrochen hat?
Der Apostel Petrus sagte voraus, dass Spötter wie Russell das Zögern Jesu eines Tages als den Bruch eines Versprechens deuten würden. Er schreibt:

Vor allen Dingen müsst ihr wissen, dass in dieser letzten Zeit Menschen auftreten werden, denen nichts heilig ist. Über alles machen sie sich lustig und lassen sich nur von ihren Begierden treiben. Spöttisch werden sie euch fragen: „Wo ist denn euer
Christus? Hat er nicht versprochen, dass er wieder kommt? Schon unsere Vorfahren haben vergeblich gewartet. Sie sind längst gestorben, und alles ist so geblieben, wie es von Anfang an war“[4]

Vielleicht hätten Russell und andere Zweifler sich näher mit den Worten Petrus’ befassen sollen, wie auch damit, was Jesus über den Zeitpunkt seiner Wiederkehr und die ihr vorausgehenden Ereignisse sagte. Jesus sagte, dass zwar niemand den genauen Zeitpunkt seiner Rückkehr kennen würde, dass uns bestimmte Zeichen jedoch wissen lassen würden,
dass er nahe sei.[5]

Darüber hinaus bieten die Propheten des Alten Testaments und die Apostel Jesu Erkenntnisse dazu, wie die Welt unmittelbar vor der Rückkehr Jesu Christi aussehen wird. Wir wollen also einen kurzen Blick auf ein paar dieser Zeichen werfen, die uns den ungefähren Zeitpunkt der Rückkehr Jesu ankündigen:[6]

Was sind die Zeichen der Wiederkunft Jesu?
• Schwere Erdbeben
• Weltweite Hungersnöte
• Kriege
• Weltweite Epidemien
• Verfolgung Gläubiger
• Weltweite Verkündung des Evangeliums
Erdbeben, Hungersnöte, Epidemien und Kriege hat es in der gesamten Geschichte der Menschheit gegeben, aber Jesus zufolge wird es vor seiner Rückkehr einen merklichen Anstieg der Zahl dieser Ereignisse geben.[7] Die Verfolgung gläubiger Menschen begann mit den Aposteln und hat sich in unserer Zeit verstärkt. Heute werden mehr Christen wegen ihres Glaubens verfolgt als in jeder Epoche der bisherigen Geschichte. Jesus sagt uns, dass sich diese Verfolgung bis zu seiner Wiederkunft fortsetzen werde, was auch für die weltweite Verkündung des Evangeliums gelte. Nach Jesus sollen wir, wenn die Weltöffentlichkeit von diesen Vorkommnissen gefangen genommen wird, „nach oben schauen“, denn seine Wiederkunft stehe kurz bevor.[8] Auch
wenn sich die Bibelgelehrten nicht in allen Einzelheiten bezüglich der Rückkehr Jesu einig sind, glauben viele, dass die Zeit, von der Jesus sprach, schnell nahe. Paulus forderte die Gläubigen auf, bereit zu sein und darauf zu warten, „dass sich unsere Hoffnung bald erfüllt: dass unser großer Gott und Retter Jesus Christus in seiner ganzen Herrlichkeit erscheinen wird.“[9]
Wir müssen also wissen, ob Jesu Versprechen seiner Wiederkunft auch heute noch wahr ist. Und wenn dies der Fall ist, warum lässt er sich dann mit der Einlösung seines Versprechens so lange Zeit? Petrus erklärte den Grund für das Warten Jesu.

Doch eins dürft ihr dabei nicht vergessen, liebe Freunde: Was für uns ein Tag ist, das
ist für Gott wie tausend Jahre; und was für uns tausend Jahre sind, das ist für ihn wie
ein Tag. Wenn manche also behaupten, Gott würde seine Zusage nicht einhalten, dann
stimmt das einfach nicht. Gott kann sein Versprechen jederzeit einlösen. Aber er hat
Geduld mit euch und will nicht, dass auch nur einer von euch verloren geht. Jeder soll
Gelegenheit haben, zu Gott umzukehren.


Peter schrieb diese Zeilen an gläubige Christen, die vor Gericht gestellt wurden und unter
Verfolgung litten. Sie wünschten sich, dass Jesus lieber früher als später wiederkommen solle. Petrus sagt ihnen jedoch, Gottes oberste Priorität bestehe darin, das Evangelium Christi in alle Welt hinauszutragen, um so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Jesus hat seinen Aposteln bereits mitgeteilt, dass das Evangelium vor seinem Kommen allen Nationen gepredigt werden würde.[11]

Hat Jesus andere Versprechen gehalten?
Wie beantworten wir Spötter wie Bertrand Russell, der Jesus beschuldigte, sein Versprechen einer Wiederkunft gebrochen zu haben?
Zuerst könnten wir uns die Frage stellen, wie Jesus schon vor 2000 Jahren wissen konnte, dass das Evangelium tatsächlich in aller Welt verkündet werden würde. Wie hätte er das wissen können, wenn er nicht die Zukunft gekannt hätte? Zweitens müsen wir einen Blick auf andere Versprechen Jesu werfen und nachprüfen, ob er sie gehalten hat. Lassen Sie uns drei wichtige Versprechen Jesu in anderen Zusammenhängen näher ansehen:
1. Er sei die Erfüllung messianischer Prophezeiungen.[12]
2. Jerusalem würde zerstört werden.[13]
3. Er würde sterben und drei Tage später auferstehen.[14]

Hat Jesus alte Prophezeiungen erfüllt?
Zunächst wollen wir uns mit der Frage befassen, ob Jesus Messias-Prophezeiungen des Alten Testaments erfüllte.
Die Bibel ist die einzige heilige Schrift, die einen großen Korpus spezifischer Prophezeiungen in Bezug auf verschiedene Länder, Israel und den kommenden Messias enthält.[15] Im Alten Testament finden sich fast 300 Stellen, an denen auf den kommenden Messias verwiesen wird. Sie sprechen von seiner Abstammung, seinem Geburtsort, dem Verrat an ihm, seinem Tod und seiner Auferstehung. Diese Hinweise wurden 500 bis 1000 Jahre vor Geburt Jesu verfasst, und er erfüllte jede einzelne von ihnen.
In den Schriftrollen vom Toten Meer enthaltene Indizien beweisen, dass die Prophezeiungen mindestens 100 Jahre vor Christus geschrieben wurden. Es ist also unmöglich, dass sie
irgendwie „inszeniert“ wurden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein einziger Mensch jede dieser Prophezeiungen ohne Ausnahme erfüllen kann, ist statistisch gleich null.[16] Die Erfüllung derart vieler spezifischer Prophezeiungen durch Jesus ist ein überzeugender Beweis dafür, dass er wirklich der verheißene Messias war. (Siehe „War Jesus  der Messias?“)

Hatte Jesus Recht mir seiner Vorhersage über Jerusalem?

Lassen wir uns als Nächstes die Prophezeiung Jesu von der bevorstehenden Zerstörung Jerusalems untersuchen – eine Vorhersage, die zum damaligen Zeitpunkt unmöglich erschien und jene schockierte, die sie hörten.[17] Jesus warnte die Juden, dass seine Zurückweisung durch sie ein schreckliches Ende für Jerusalem und die Zerstörung des herrlichen Tempels der Stadt zur Folge haben würde. Tragischerweise bestätigte sich die Wahrheit der Worte Jesu. Vierzig Jahre später, als Titus und das römische Heer Jerusalem zerstörten, kamen eine Million Juden ums Leben. Der jüdische Historiker Josephus notierte die folgenden ungewöhnlichen Zeichen während des Falls Jerusalems im Jahre 50 n. Chr.[18]:

1. „Über der Stadt ließ sich ein Meteor sehen, das [sic] einem Schwerte glich, und ein
Komet erschien ein ganzes Jahr hindurch.“
2. „[Es] erleuchtete […] ein solches Licht, dass es eine halbe Stunde Tag zu sein schien.“
3. „[Es] waren […] hoch in der Luft Wagen und Heerscharen gesehen […].

Josephus schrieb auch noch von anderen ungewöhnlichen Dingen, die sich während der Belagerung durch die Römer zutrugen. Was bedeuteten diese Zeichen? Manche Gelehrten glauben, dass die Wiederkehr Jesu in den Wolken im Jahr 70 n. Chr. von diesen Zeichen bildlich widergespiegelt wurde.[19] Die tatsächliche Erfüllung der Verheißung von der Rückkehr Jesu nach Jerusalem hatte jedoch noch nicht stattgefunden.

Hatte Jesus Recht in Bezug auf seine Auferstehung?

Jesu dritte wichtige Vorhersage bestand darin, dass er nach seiner Kreuzigung von den Toten auferstehen würde. Über diesen Anspruch schreibt der Bibelforscher Wilbur Smith:

Als er sagte, dass er am dritten Tag nach seiner Kreuzigung von den Toten auferstehen würde, sagte er etwas, was nur ein Dummkopf zu sagen wagen würde, wenn er erwartete, dass die Jünger ihm noch länger ergeben sein würden – außer wenn er sich sicher war, dass er in der Tat auferstehen würde. Kein uns bekannter Gründer einer Weltreligion hatte jemals gewagt, so etwas zu sagen.[20]

Mit dieser Vorhersage gefährdete Jesus alles, was er sonst noch gesagt hatte. Wenn er nicht wie versprochen von den Toten auferstehen würde, dann hätte niemand einen Grund, ihm weiter zu glauben. Und dennoch taten seine Anhänger genau das, und zwar voller. Begeisterung. In einem Artikel in der New York Times beschreibt Peter Steinfels die
erstaunlichen Ereignisse, die drei Tage nach dem Tod Jesu stattfanden:
Kurz nach der Hinrichtung Jesu wurden seine Anhänger urplötzlich wachgerüttelt – sie wurden von einer ratlosen und eingeschüchterten Gruppe zu Menschen, deren Botschaft von einem lebendigen Jesus und einem kommenden Königreich, die sie unter Missachtung der Gefahr für ihr eigenes Leben predigten, letzten Endes ein ganzes Reich veränderte. Es ist etwas passiert … aber was genau?“[21]
Was also ist passiert, was das Weltbild des ersten Jahrhunderts auf den Kopf stellte? Gibt es Beweise dafür, dass Jesus wirklich von den Toten auferstanden ist? Frank Morrison, ein Skeptiker, hatte sich ursprünglich daran gemacht, ein Buch zu schreiben, in dem er die Auferstehung widerlegen wollte. Nach Prüfung der Beweislage änderte er seine Meinung und schrieb ein ganz anderes Buch, in dem er erklärte, weshalb er an die Auferstehung glaubte.
Dr. Simon Greenleaf, ein weiterer Skeptiker und Gründer der Harvard Law School, spottete vor seinen Jurastudenten über die Auferstehung Jesu. Als er aufgefordert wurde, den Sachverhalt selbst zu untersuchen, begann er, den Fall unter Zugrundelegung seiner berühmten Beweisführungsregeln zu prüfen. Nach einer ausführlichen Bewertung der Indizien gelangte er zu der Überzeugung, dass die Auferstehung tatsächlich stattgefunden habe. Er führte dies in erster Linie auf die radikale Veränderung in den Jüngern zurück


Wenn Jesus also zahlreiche Messias-Prophezeiungen erfüllte, die Hunderte von Jahren vor seiner Geburt niedergeschrieben wurden, wenn er den Fall Jerusalems richtig voraussagte und wenn er – wie man aus der Beweislage schließen kann – sein unglaubliches Versprechen hielt, von den Toten aufzuerstehen, würde dann ein vernünftig denkender Mensch wirklich sein Versprechen einer Wiederkunft bezweifeln?

Wo wird Jesus wiederkehren?

In der Bibel heißt es, dass der Herr auf den Ölberg in Jerusalem zurückkehren wird.[22] Manche mögen sich nun fragen: „Warum nicht in New York, London, Los Angeles oder Tokio?“ Gott aber entschied sich als Ort für seine Rückkehr für Jerusalem. Obwohl Jerusalem im Vergleich zu den vorgenannten Städten winzig ist, ist sie für Gott von größter Bedeutung. Dies lässt sich mit einem kurzen Blick auf die Geschichte begründen:
Jerusalem, dessen ursprünglicher Name Moriah lautete, war der Ort, an dem Gott Abraham anwies, Isaak, seinen einzigen Sohn, zu opfern. Aber Gott hielt Abraham von der Opferung Isaaks ab und bot ihm stattdessen einen Schafbock als Opfergabe an. In Wahrheit hatte Gott nie die Absicht, Isaak opfern zu lassen. Er prüfte den Glauben Abrahams und schuf ein Symbol für die Opferung seines einzigen Sohnes 2000 Jahre  später in Jerusalem, ganz in der Nähe dieses Ortes.
Salomon baute seinen ersten jüdischen Tempel an der gleichen Stelle, an der Abraham statt Isaak den Schafbock opferte. Hier befand sich das Allerheiligste – das heilige Zimmer, von dem Gott sagte, dass er in ihm zugegen sei.[23]
Fünfhundert Jahre vor Christus wurde prophezeit, dass die Juden bei Ankunft des Messias am Ende aller Zeiten Jerusalem bewohnen würden.[24] Als Jerusalem im Jahre 70 n Chr. jedoch zerstört wurde, wurden eine Million seiner Einwohner getötet, während der Rest um sein Leben floh. Jerusalems lange Geschichte als der zentrale Ort jüdischer Anbetung hatte aufgehört zu existieren. Von einer zukünftigen Wiederherstellung konnten die Juden nur träumen. Die Hoffnung der Juden, dass Jerusalem eines Tages wieder aufgebaut würde, beruhten jedoch auf Gottes Versprechen, das fast 600 Jahre vor Christus aus dem Munde des
Propheten Ezechiel verkündet wurde. Bei dieser Prophezeiung geht es um die Vertreibung der Juden wegen ihres Ungehorsams in andere Länder. Dann heißt es, dass Gott sie am Ende aller Tage aus diesen anderen Ländern in ihr eigenes Land zurückschicken werde. Gott sprach durch seinen Propheten: „Ich hole euch zurück aus fernen Ländern und fremden Völkern und bringe euch in euer eigenes Land.“[25]
Für einen Zeitraum von fast 1900 Jahren nach der Zerstörung durch ein römisches Heer gab es keinen Staat Israel, und Jerusalem war Niemandsland unter fremder Besatzung. Dann, im zweiten Teil des 19. Jahrhunderts, ließen sich die ersten Juden in Palästina nieder. Nach dem von Hitlers Nationalsozialisten verübten Holocaust emigrierten Juden in großen Scharen nach Israel.
Am 14. Mai 1948, als eine Charta der Vereinten Nationen dem neuen Staat die teilweise Kontrolle über Jerusalem übertrug, ging der 2000 Jahre alte Traum der Juden von der Wiedergeburt Israels in Erfüllung. Aber binnen weniger Stunden schworen fünf arabische Armeen entlang seiner Grenzen, Israel zu vernichten. Die Spannungen zwischen Israel und seinen Nachbarn steuerten auf eine Explosion zu. 1967 umzingelten Armeen Ägyptens, Jordaniens und Syriens das Land. Die Zeitungen erschienen mit Schlagzeilen wie „Ägypten schwört Vernichtung Israels“.[26] Die israelischen Streitkräfte schienen zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen zu sein. Aber durch einen Überraschungsangriff vernichtete Israel seine Feinde in gerade einmal sechs Tagen. Viele nannten den überwältigenden Sieg der Juden ein Wunder. Nach dem Blitzsieg im Krieg des Jahres 1967 gehörte Jerusalem endlich zu Israel, und der erhoffte Frieden schien in Reichweite. Dennoch hat sich die Prophezeiung, dass Jerusalem für die Welt ein „viel zu schwerer Stein“ werden würde, erfüllt.[27]

Israels wundersame Neugeburt hat die Bühne für das Kommen des Messias bereitet, das voraussetzt, dass Jerusalem von Juden bewohnt wird. Nahezu sechs Millionen Juden leben heute in dem Land, das Gott Abraham versprochen hatte. In nur einem Jahrhundert hat sich Israel von einer eigentlichen Existenzlosigkeit zu einem Staat katapultiert, der die Schlagzeilen der Welt beherrscht.

Wie wird Jesus wiederkehren?

Die Bibel spricht davon, dass der Herr weithin sichtbar mit großer Macht und Herrlichkeit wiederkehren wird. Fünfhundert Jahre vor Christus schrieb der Prophet Sacharja davon, dass der Herr während eines schweren Krieges nach Jerusalem kommen werde. Jerusalem werde von Heeren aus „allen Ländern“ umzingelt sein, Die Schlacht werde blutig sein und erbittert geführt werden, und die Heere Israels würden von ihren Feinden übermannt werden. Dann jedoch werde ein dramatisches Ereignis alles ändern.
Plötzlich, nachdem alle Hoffnung scheinbar geschwunden sei, würden die Juden gen Himmel blicken und das Kommen des mächtigen Herrn in den Wolken sehen. Es heißt, „alle Menschen werden ihn sehen, auch die, die ihn ans Kreuz geschlagen haben.“[28] Der Herr spreche durch den Propheten und sage uns, woran er bei seiner Rückkehr zu erkennen sei: Voller Reue werden sie auf den sehen, den sie durchbohrt haben, und die Totenklage für ihn halten, so wie man um den einzigen Sohn trauert, ja, sie weinen um ihn wie um den ältesten Sohn.[29] Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Prophezeiung von der Wiederkunft des Messias in Jerusalem fünfhundert Jahre vor der Geburt Jesu geschrieben wurde. Kein anderer Mensch in der Geschichte wurde gekreuzigt, ist gestorben und ins Leben zurückgekehrt.

Für alle, die ihn sehen, wird dies eine unglaubliche, emotional bewegende Erfahrung sein. Von einem Moment zum anderen werden die Juden, die ihre Stadt verteidigen, erkennen, dass der Herr, der sie rettet, eben der Jesus ist, den ihre Vorfahren zurückgewiesen hatten. Wie werden sie ihn erkennen? Auf die gleiche Weise, auf die auch die Jünger Jesus nach seiner Auferstehung erkannten: an den Abdrücken der Nägel in seinen Händen. In diesem Augenblick werden sie bitter weinen und „die Totenklage für ihn halten, so wie man um den einzigen Sohn trauert“. Das ist der Zeitpunkt, zu dem sie sich seiner großen Liebe für sie bewusst werden.
Wenn Jesus wiederkehrt, werden all die, die bereits „in Christus“ gestorben sind, ihm als erste in den Wolken begegnen. Dann werden auch die Menschen aus allen Ländern, die noch leben und ihm als ihren Herrn und Retter vertrauen, ihn in den Wolken treffen.[30] Bibelforscher sind sich in Bezug auf den Zeitpunkt dieser erstaunlichen Ereignisse uneins, aber, wie Paulus schrieb,

sollten wir aufmerksam „warten, dass sich unsere Hoffnung bald erfüllt: dass unser großer Gott und Retter Jesus Christus in seiner ganzen Herrlichkeit erscheinen wird.“
Das Versprechen Jesu, zu uns zurückzukehren, wird ebenso wörtlich erfüllt werden, wie die Prophezeiungen seines ersten Kommens erfüllt wurden. Der Zeitpunkt, zu dem alle prophezeiten Weltereignisse schließlich stattfinden werden, liegt in Gottes Hand. Seine Wiederkunft wird eine Zeit der Freude sein, in der alle Gläubigen belohnt werden; für alle Ungläubigen aber wird sie die Zeit für ein schreckliches Gericht einläuten.
C. S. Lewis nannte drei Prämissen, die man bezüglich der Rückkehr Jesu nicht vergessen dürfe:[33]
1. Er wird sicherlich wiederkommen.
2. Wir können unmöglich herausfinden, wann das sein wird.
3. Daher müssen wir jederzeit für ihn bereit sein.
Wir haben bereits festgestellt, dass Jesus seine Rückkehr versprochen hat, und dass man seinen Worten Glauben schenken kann. Wir haben auch erfahren, dass Jesus selbst gesagt hat, dass wir den genauen Zeitpunkt seiner Wiederkehr nicht kennen können. Wie aber sollen wir uns auf seine Rückkehr vorbereiten?

Wie wir uns auf die Rückkehr Jesu vorbereiten sollten

Jesus ermahnte seine Anhänger, sich so auf seine Rückkehr vorzubereiten, als wäre dies das Wichtigste in ihrem Leben.[34] Er verwendete das Bild von einem weisen Bediensteten, der alles auf die Rückkehr seines Herrn vorbereitet. In einem anderen Fall verglich er die Erwartung seiner Rückkehr (nach jüdischem Brauch) mit einer Braut, die für die Ankunft ihres Bräutigams bereit sein sollte.[35]
Wenn Jesus für die Seinen wiederkehrt, wird er persönlich zu all jenen zurückkehren, die bereits eine Beziehung zu ihm haben. Jesus sagte:

Nicht, wer mich dauernd ‚Herr‘ nennt, wird in Gottes neue Welt kommen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. Am Tag des Gerichts werden zwar viele sagen: ‚Aber Herr, wir haben doch als deine Propheten das weitergesagt, was du selbst uns aufgetragen hast! Wir haben doch in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mächtige Taten vollbracht!‘ Aber ich werde ihnen antworten: ‚Ich kenne euch nicht, denn ihr habt nicht nach meinem Willen gelebt.‘[36]

In diesem Absatz sagt uns Jesus, dass unsere guten Taten für Gott wertlos sind, wenn wir keine Beziehung zu ihm haben. Das einzige, das zählt, wenn wir sterben oder seine Rückkehr erleben, ist die Frage, ob wir ihn kennen.[37] Wie können wir ihn also kennen lernen?
Da Jesus eine Person ist, reden wir einfach mit ihm, danken ihm, dass er für uns gestorben ist, und sagen ihm, dass wir uns ihn als unseren Herrn wünschen. Nach den Worten Jesu erhalten diejenigen, die ihren Glauben ganz persönlich in ihn setzen und ihn in ihr Leben lassen, das Recht, Kinder Gottes zu werden.[38]
Wenn Jesus machtvoll zurückkommt, wird er jene, die zu ihm gehören, von denen trennen, die ihn aus ihrem Leben ferngehalten haben. Seiner Rückkehr wird ein Gericht folgen, bei dem die Gedanken und Taten eines jeden Menschen offen vor ihm liegen werden.[39]
Das Wichtigste, was Sie zur Vorbereitung auf die Rückkehr Jesu tun können, besteht darin, sich um ein Verständnis dessen zu bemühen, was Jesus für Sie am Kreuz getan hat, und für sich selbst zu entscheiden, Ihren Glauben in ihn zu setzen. Klicken Sie hier und lesen Sie den Artikel „Warum Jesus?“, damit Sie sich sicher sein können, dass Sie bereit sind, ihm bei seinerRückkehr zu begegnen. Wenn Sie Christus heute schon kennen, gibt es kein weiteres Urteil wegen Ihrer Sünden, weil Jesus am Kreuz für sie alle bezahlt hat. Als Kind Gottes wurde Ihnen das ewige Leben mit ihm geschenkt. Jesus sagt uns auch, dass alles, was wir in unserem Leben für Christus tun, zählt. Er sagt:

Macht euch bereit! Ich komme schnell und unerwartet und werde jedem den verdienten Lohn geben.[40] Der alle diese Dinge bezeugt, der sagt: „Ja, ich komme bald!“[41]

Darauf ruft der Apostel Johannes begeistert aus: „Amen! Ja, komm, Herr Jesus!“[42] Möge jeder von uns die gleiche Vorfreude empfinden und auf seine Rückkehr vorbereitet sein!

Quelle: y-jesus.org/german)

Endnoten
1. Acts 1:10, 11.
2. Matthew 24:27-31.
3. Bertrand Russell, Why I Am Not a Christian (New York: Touchstone, 1957), 16.
4. 2 Peter 3:4, NLT.
5. Matthew 25:13.
6. Matthew 24:3-14.
7. Matthew 24:3-51.
8. Luke 21:28.
9. Titus 2:13.
10. 2 Peter 3:8-9.
11. Matthew 24:14.
12. Matthew 16:13-17; Luke 4:16-21; 7:19-23.
13. Matthew 24:1-2; Luke 13:34-35; 19:41-44; 21:20-24.
14. Matthew 12:40; 17:22-23.
15. Quoted in Josh McDowell, The New Evidence That Demands A Verdict(Nashville,
TN: Thomas Nelson, 1999), 12.
16. Peter Stoner, Science Speaks (Chicago: Moody Press, 1958.), 97-110.
17. Matthew 24:1-14; Mark 13:1-37; Luke 21:5-38.
18. Quoted in http://kloposmasm.wordpress.com/.
19. http://www.ligonier.org/learn/devotionals/return-christ/.
20. Quoted in McDowell, 209.
21. Peter Steinfels, “Jesus Died—And Then What Happened?” New York Times, April 3,
1988.
22. Zechariah 14:4.
23. Leviticus 16:2, 29-30.
24. Zechariah 14:1-4.
25. Ezekiel 36:24, NLT.
26. Los Angeles Times, front page, May 27, 1967.
27. Zechariah 12:3.
28. Revelation 1:7.
29. Zechariah 12:10.
30. 1 Thessalonians 4:16, 17.
31. Titus 2:13.
32. Revelation 21:3-15.
33. C. S. Lewis, “Predictions of the Second Coming,” quoted in:
http://www.atkinsmarketingsolutions.com/wp/2011/05/21/rapture-marketing-c-slewis-
end-of-the-world-predictions/
34. Luke 12:35-40.
35. Matthew 25:1-13.
36. Matthew 7:21-23, NASB.
37. Matthew 7:22-23, NASB.
38. John 1:12.
39. Revelation 20:11-15.
40. Revelation 22:12, NIV.
41. Revelation 22:20.
42. Ibid.