Meine Lebensvision –

Jünger Jesu sein

Andreas Latossek,

Kirche am Bahnhof, Frankenberg, 21.01.2024

Das Video zur Predigt finden Sie hier

 

Diese Woche gab es viel Schnee. Und wer nicht gerade das Vorrecht einer Garage hat oder sein Auto länger draußen stehen hatte, dessen Auto war voller Schnee. Bevor man losfährt sollte man also besser seine Scheiben frei räumen. Immer mal wieder sieht man Autos, und ich habe das auch schon mal gemacht, wo nur so ein kleines Loch freigekratzt ist. Du kannst so natürlich fahren, aber es ist ziemlich gefährlich. Man hat da ein ziemlich eingeschränktes Blickfeld. Besser ist, seine Scheiben frei zu machen und den Durchblick zu haben, oder?

 

So sind die ersten beiden Predigten, die wir Anfang des Jahres immer nach dem Gottesdienst zur Jahreslosung und dem Allianzgottesdienst zur Gebetswoche haben.

Zwei Predigten, wo wir die Scheiben in unserem Leben frei machen und uns ausrichten auf das, was wirklich wichtig sein soll. Von den ersten Nachfolgern von Jesus lesen wir: Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. Apostelgeschichte 2,42:

Sie blieben beständig. Wenn wir ehrlich sind, wenn ich ehrlich bin, dann fehlt mir manchmal diese Beständigkeit, auch im vergangenen Jahr. Es gibt so vieles, was auf einen einströmt, so vieles, was Aufmerksamkeit fordert, was unsere Kraft kostet, dass wir den Fokus schnell verlieren können und uns gefangen nehmen lassen von den Dingen des Alltags, dass wir unseren Glauben schleifen lassen oder abdriften oder ihn vielleicht sogar ganz an den Nagel hängen.

 

Lessing hat mal gesagt:
Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer schneller als jener, der ohne Ziel umherirrt.
Das heißt, wir machen heute Morgen also mal ein bisschen die Scheiben frei und fragen uns:
was ist das Ziel, was ist mein Fokus, wofür lebe ich und was soll in diesem Jahr wichtig sein. Und ich habe 5 Punkte, die mir persönlich dazu wichtig geworden sind unter der Überschrift:

 

Meine Lebensvision – Jünger Jesu sein
Der erste Punkt ist einer, der so selbstverständlich ist, und genau darin liegt die Gefahr, und von Zeit zu Zeit wird mir das immer wieder bewusst, dass es alles andere als selbstverständlich ist, sondern:

 

  1. Was für ein Vorrecht, Jesus zu kennen und mit ihm zu leben

 

Was für ein Vorrecht Jesus zu kennen und mit ihm zu leben.

Lobe den HERRN, meine Seele!
HERR, mein Gott, du bist sehr herrlich;
du bist schön und prächtig geschmückt.
Licht ist dein Kleid, das du anhast.
Du breitest den Himmel aus wie einen Teppich;
du baust deine Gemächer über den Wassern.
Du fährst auf den Wolken wie auf einem Wagen und kommst daher auf den Fittichen des Windes,
der du machst Winde zu deinen Boten und Feuerflammen zu deinen Dienern;
der du das Erdreich gegründet hast auf festen Boden, dass es bleibt immer und ewiglich.
HERR, wie sind deine Werke so groß und viel!
Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.
Der HERR ist König und herrlich geschmückt;
der HERR ist geschmückt und umgürtet mit Kraft.
Er hat den Erdkreis gegründet, dass er nicht wankt.
Von Anbeginn steht dein Thron fest; du bist ewig.

 

So beschreiben uns die Psalmen 93 und 104 Gott.

Gott ist so unbeschreiblich groß und herrlich, dass jeder Versuch, das in Worte zu fassen, nur ein kleiner Ausschnitt sein kann.
Wir können Gott nicht in Worte fassen. Ich kann mir ja nicht mal vorstellen, wie groß unser Weltall mit all seinen Galaxien ist. Und Gott ist größer. Mose wollte Gott sehen, aber er durfte ihm nur hinterherschauen und Gott schützte ihn mit seiner Hand, weil er die Begegnung sonst nicht überlebt hätte.
Jesaja hat eine Vision von Gott. Er beschreibt den Thron, den Saum Gottes, die Engel. Und denkt, er muss sterben.
Johannes sieht in der Offenbarung Jesus selber und er fällt um wie tot. Die Gegenwart Gottes ist nicht auszuhalten, sie erschlägt uns. Und dann lesen wir im Philipperbrief 2,6-8
Er, Jesus, der Gott in allem gleich war (in seiner ganzen Größe und Herrlichkeit) und auf einer Stufe mit ihm stand, nutzte seine Macht nicht zu seinem eigenen Vorteil aus. Im Gegenteil: Er verzichtete auf alle seine Vorrechte und stellte sich auf dieselbe Stufe wie ein Diener. Er wurde einer von uns –
ein Mensch wie andere Menschen. Aber er erniedrigte sich noch mehr: Im Gehorsam gegenüber Gott nahm er sogar den Tod auf sich; er starb am Kreuz wie ein Verbrecher.

Kolosser 5,21: Denn Gott hat Christus, der ohne jede Sünde war, mit all unserer Schuld beladen und verurteilt, damit wir freigesprochen sind und Menschen werden, die Gott gefallen.

1.Johannes 3,1: Welche eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen dürfen – und wir sind es auch!

 

Was für ein Vorrecht ist das, dass wir Jesus kennen und mit ihm leben dürfen.
Der große und heilige Gott kommt auf meine Ebene. Niemand zwingt ihn dazu. Er tut es freiwillig.
Vermutlich wäre es ohne uns Menschen für ihn leichter, weil er sieht, was wir uns alles antun und wie oft wir ihm den Rücken zukehren und ihn damit verletzten. Aber er liebt mich. Er liebt dich. Wir sind ihm unendlich viel wert.
Und deshalb geht er noch einen Schritt weiter, indem er am Kreuz unsere Schuld auf sich nimmt, die uns von ihm trennt All das in deinem Leben, wo ungenügend drunter steht. Wo du merkst, da sind Dinge in meinem Leben, die sind einfach nicht gut. Da leide ich drunter, da leiden vielleicht auch andere drunter.
Und das ist etwas, wo ich immer wieder ins Staunen komme: dass Gott mit mir eine Beziehung haben möchte.
Es geht jetzt gar nicht darum, dass ich denke, wie schlecht ich doch bin und mich klein mache. Ja, tatsächlich denke ich das manchmal, wie kann Gott mich denn lieben, was habe ich ihm denn vorzuweisen. Aber selbst, wenn ich von mir denke, ich bin ein toller Hecht, ich habe alles in der Hand, wenn ich dann Gottes Größe anschaue, dann merke ich doch, was für ein Unterschied das zu mir ist und wie tief der Graben eigentlich zwischen uns ist.
Gott sei Dank, er hat ihn überwunden. Erst in dieser Beziehung zu Gott bekommt mein Leben Sinn und Erfüllung. Dazu hatte Gott uns ursprünglich geschaffen.
Ob du das heute Morgen zum ersten Mal verstehst, oder vielleicht diese Liebe Gottes gerade einfach nicht sehen konntest, lass dir heute Morgen gesagt sein, dass Jesus sein Leben für dich gegeben hat, damit du Vergebung deiner Schuld erhalten und in Beziehung zu ihm leben kannst.
Eine Beziehung, die dein Leben verändert, du wirst Teil von Gottes Familie,  und die deine Ewigkeit verändert, weil du wissen darfst, dass du als Kind Gottes auch nach diesem Leben in Gottes Gegenwart weiterleben darfst.

 

Der zweite Punkt hängt unmittelbar mit dem ersten zusammen, nämlich:

 

  1. Auf Jesus schauen, in Beziehung mit ihm leben

Ihr Lieben, wenn wir so ein großes Vorrecht haben, Jesus zu kennen und mit ihm zu leben, dann frage ich mich, ob wir das auch tun? Es ging Jesus ja nicht nur darum, unsere Schuld zu vergeben, dass wir in den Himmel kommen, sondern dass wir in Beziehung mit ihm leben. Auch ich finde das immer wieder herausfordernd, denn es ist ja etwas anderes als wenn ich mit jemandem rede, den ich sehen kann und der mir auch direkt antwortet. Genauso hatte Gott sich das eigentlich auch gedacht, als er mit Adam und Eva im Garten Eden unterwegs war, und genauso wird es auch wieder sein, wenn wir nach diesem Leben bei ihm sein werden. Bis dahin dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott uns hört, wenn wir mit ihm reden. Und wir sind eingeladen, genau das auch zu tun:

Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde. Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben.

 

Genauso redet Gott auch auf verschiedenen Wegen zu uns:  Durch die Schöpfung, durch unser Gewissen, durch andere Menschen, durch Eindrücke und Träume, durch eine innere Stimme, seinen Heiligen Geist, der uns im Alltag erinnert und führt, und am meisten durch sein Wort. Die Frage ist nur, ob wir Gott auch die Gelegenheit geben, zu Wort zu kommen.

Hebräer 4,12: Gottes Wort ist lebendig und voller Kraft.

Psalm 119,105: Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.

Auch hier wieder, wir haben das Vorrecht, die Bibel in unserer Sprache zu haben, und das nicht nur in einer Übersetzung sondern in ganz vielen verschiedenen.
Wenn ich an letzten Sonntag denke, wie Thomas Depner davon erzählt hat, dass sie an der ersten Übersetzung für dieses Volk in Papua-Neuguinea arbeiten: sie haben nichts. Ja, wer eine andere Sprache kann, der kann das dann zum Beispiel in Englisch lesen, aber viele können es eben nicht.
David schreibt:
Ich freue mich über dein Wort wie jemand, der einen wertvollen Schatz findet. Psalm 119,162
Wir sind es heute oft nicht mehr gewohnt, ein Buch in der Hand zu halten, geschweige denn, längere Texte zu lesen und zu verstehen. Und es ist ja auch super, dass es Bibel Apps gibt und Apps, die einem den Vers des Tages anzeigen oder das Losungsbüchlein oder den Abreißkalender.
Total gut, wenn wir so mit Gott in den Tag starten und ihn mit hineinnehmen. Aber ihr Lieben, wir brauchen mehr. Wir brauchen das große Ganze. Und da reicht es auch nicht, sich gute Predigten anzuhören. Gott möchte auf direktem Weg zu uns reden.

 

1.Petrus 2,2 Wie ein neugeborenes Kind nach Milch schreit, so sollt ihr nach der unverfälschten Lehre unseres Glaubens verlangen. Dann werdet ihr im Glauben wachsen und das Ziel, eure endgültige Rettung, erreichen.

In einer Zeit, in der es immer mehr Verwirrungen gibt, müssen wir selber lesen und selber wissen, was in der Quelle steht. Auch wenn wir dabei vielleicht nicht alles verstehen. Mir ging und geht es auch immer noch manchmal so, dass ich beim Lesen der Bibel nicht alles verstehe.
Als ich die Bibel zum ersten Mal durchgelesen habe, habe ich vieles nicht verstanden. Aber die Bibel erklärt sich mit der Bibel. Das heißt, je mehr ich gelesen habe, desto mehr habe ich auch die Zusammenhänge verstanden. Und beim zweiten Mal durchlesen habe ich viel mehr verstanden. Jemand hat mal gesagt: „Mir machen nicht diejenigen Bibelstellen zu schaffen, die ich nicht verstehe, sondern die, die ich verstehe.“
Es gibt immer noch genügend, wodurch Gott mich anspricht, auch wenn ich nicht alles verstehe.
Dazu kann ich dann den Pastor fragen oder noch besser in meiner Kleingruppe darüber sprechen. Vielleicht tust du dich mit jemandem zusammen, und ihr verabredet euch, Abschnitte gemeinsam zu lesen und euch dann 1x pro Woche oder so darüber auszutauschen.
Erfahrungsgemäß kann man sich dann besser gegenseitig motivieren.
Dazu passt dann auch mein dritter Punkt:

 

  1. Dran bleiben, gemeinsam unterwegs sein

 

Ferner wollen wir unbeirrbar an der Hoffnung festhalten, zu der wir uns bekennen; denn Gott ist treu und hält, was er zugesagt hat. Und weil wir auch füreinander verantwortlich sind, wollen wir uns gegenseitig dazu anspornen, einander Liebe zu erweisen und Gutes zu tun. Deshalb ist es wichtig, dass wir unseren Zusammenkünften nicht fernbleiben, wie einige sich das angewöhnt haben, sondern dass wir einander ermutigen, und das umso mehr, als – wie ihr selbst feststellen könnt – der Tag näher rückt, an dem der Herr wiederkommt. Hebräer 10,23-25

 

Als Kinder Gottes hat uns Gott in eine gemeinsame Familie gestellt.

Wir sind Brüder und Schwestern und wir sind füreinander verantwortlich. Weil uns alle eins verbindet. Wir wollen Jesus lieben. Wir wollen Jesus ehren. Manchmal scheitern wir. Manchmal verlieren wir das Ziel aus dem Blick. Manchmal verlieren wir die Hoffnung auf Grund der Umstände, manchmal auf Grund dessen, was wir da alles in uns sehen. Manchmal werden wir einfach müde auf Grund der Anfechtungen des Feindes, auf Grund der Kämpfe, die wir im Alltag zu kämpfen haben.
Aber dann können wir uns gegenseitig Mut machen und miteinander kämpfen. Wir können uns ermahnen, wo wir sehen, dass einer vom Weg abkommt. Wir können uns gegenseitig anspornen, nicht zufrieden zu sein damit, dass unser Glaube nur so vor sich hin plätschert. Wir können uns praktisch helfen und füreinander beten
Immer wieder muss ich an die Geschichte denken, wo die 4 Männer ihren Freund zu Jesus bringen, das Dach abdecken, ihn an Seilen auf seiner Matte herab lassen, weil sie von Jesus Hilfe für ihn erwarten. Das ist für mich ein praktisches Bild, was es heißt, füreinander einzutreten. Deshalb sind unsere Kleingruppen so wichtig und wenn du noch keine hast aber gerne in eine möchtest, dann sprich mich an. Deshalb ist es so wichtig, dass du dir Freunde suchst, wo du ehrlich sein kannst.
Es geht um mehr, als nur im Gottesdienst hier nebeneinander in Reihen zusammen zu sein sondern darum, sein Leben ehrlich zu teilen und uns zu Liebe und zu guten Taten anzuspornen.
Die Bibel ist nie nur Selbstzweck – Ich kann Bibel lesen und theologisieren und theoretisch austauschen.
Aber es geht immer um mich selber und um mein Leben. Deshalb heißt es hier, ist es auch so wichtig, dass wir nicht wegbleiben, sondern Beziehungen untereinander leben und auch neue integrieren, denn die brauchen das genauso.  Wenn du deinen Glauben versuchst, alleine zu leben, kommst du ganz schnell vom Weg ab.

 

  1. Sich von Jesus prägen lassen und tun, was er sagt

Die folgende Bibelstelle ist mir in der Vorbereitung so oft über den Weg gelaufen, zuletzt dann noch für den Anbetungsabend am Freitag, dass ich glaube, dass Jesus heute Morgen dadurch einige hier herausfordern möchte:

Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Wenn jemand mein Jünger sein will, muss er sich selbst verleugnen, sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden. Was nützt es einem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen, wenn er selbst dabei unheilbar Schaden nimmt.

 

Lukas drückt das sogar noch krasser aus, da heißt es: Wenn du nicht alles andere zurückstellst, kannst du nicht ein Jünger von Jesus ein. Wenn du nicht dein Kreuz trägst und Jesus folgst, kannst du nicht sein Jünger sein.

 

Viele Menschen folgen Jesus. Aber er möchte keine Fans sondern echte Nachfolger, Menschen, die nicht nur auf Sensation aus sind oder ihn in ihrem Leben als nützliches Add-On betrachten, so nach dem Motto, ein bisschen Jesus dazunehmen kann nicht schaden, sondern die ihm wirklich vertrauen, auch in herausfordernden Zeiten. Wir haben letztes Jahr im Rahmen unserer Serie Zwischen Ruhe und Aktion intensiv über die Einladung von Jesus gesprochen:

Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen und euch Ruhe geben. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn das Joch, das ich auferlege, drückt nicht, und die Last, die ich zu tragen gebe, ist leicht. Matthäus 11,28-29

 

Jesus lädt uns ein, zu ihm zu kommen. Bei ihm dürfen wir ablegen, was uns belastet: unsere Sorgen, unsere Nöte, unseren Stress. Wir dürfen in seiner Gegenwart zur Ruhe kommen. Das verspricht er uns. Bei ihm finden wir das Leben in Fülle, Freude und Frieden. Wir können auftanken, so dass es unserer Seele wieder gut geht. Doch dazu sagt Jesus noch etwas: Nehmt auf euch mein Joch. Das Joch ist dieses Gestänge zwischen den beiden Tieren, das ihnen auferlegt wird. Und dieses Joch, es hat auch eine Form wie ein Kreuz. Und das, was hier passiert ist, dass beide in die gleiche Richtung ziehen.
Wenn wir uns das übertragen auf Gott vorstellen, dann ist das keine Last, die wir hier auferlegt bekommen. Jesus sagt, sein Joch ist leicht, denn er, stellen wir uns ihn in dem Bild als einen riesigen Ochsen und uns daneben als kleinen vor, er zieht den Karren. Aber was das Bild aussagt ist, dass Jesus uns durchs Leben führen möchte, dass er weiß, wie es gelingt. Dass wir nach ihm fragen und dass wir von ihm lernen. Beides gehört dazu, das Lasten ablegen und das Joch aufnehmen, um diese Ruhe zu finden, die Jesus uns verspricht.
nn wir das Leben erleben wollen, das Jesus erlebt hat, dann müssen wir den Lebensstil von Jesus annehmen.
Jünger zu sein bedeutet, Lernender zu sein.
Jesus sagt: Folge mir nach. Es geht nicht darum, dass wir einige Glaubensansichten mit Jesus teilen.
Sondern dass wir werden wie er. Es geht nicht darum, dass wir es ein wenig so machen wie er, sondern dass wir es genauso machen. Es geht um das ganze Leben, jeden Bereich.
Bevor Jesus zu seinen Jüngern sagt, dass sie ihm nur nachfolgen können, wenn sie sich selbst verleugnen und ihr Kreuz auch sich nehmen, finden wir  zwei Unterhaltungen zwischen Jesus und Petrus.
Jesus fragt Petrus, was die Leute von ihm denken und dann, was sie denken, wer er ist. Und Petrus antwortet: Du bist der Christus, der versprochene Retter, der Sohn des lebendigen Gottes. Kurze Zeit später fängt Jesus an, über sein Leiden zu sprechen, dass er nach Jerusalem gehen und dort sterben wird. Petrus will ihn davon abhalten und da sagt Jesus, eigentlich nicht direkt zu Petrus sondern zum Widersacher Gottes, dem Teufel, der durch Petrus hindurch spricht und ihn von diesem Weg abbringen möchte: Weiche hinter mich Satan. Petrus hatte ein bestimmtes Bild von Jesus, wie er zu sein hat.
Und das finden wir heute auch, nämlich da, wo wir uns Jesus so basteln, wie es uns passt. Dann sagen wir sowas wie: Das ist nicht mein Jesus. Oder: So ist mein Jesus aber nicht, so krass, so konsequent. Deshalb ist es so wichtig, dass wir in die Bibel schauen, dass wir uns von Jesus prägen lassen. Er sagt, wenn jemand mein Jünger sein will, muss er sich selbst verleugnen. Es geht darum, dem echten Jesus zu folgen, sich selber hinten anzustellen.
Wir lesen in Psalm 119,19: Diese Welt wird nicht für immer meine Heimat sein. Deshalb brauche ich deine Gebote, die mir zeigen, was du für richtig hältst.
Gottes Maßstäbe sind so anders als unsere und als die unserer Welt. Und Jesus weiß, dass wir so weder erfülltes Leben erleben noch, dass wir so in der Ewigkeit bei ihm ankommen werden. Glaube bedeutet, Jesus zu vertrauen. Er möchte uns verändern, und dass wir anfangen, nach seinen Maßstäben zu leben und dass wir dann tun, was er uns sagt, auch wenn wir das vielleicht nicht immer verstehen. Aber er hat einen größeren Überblick. Er weiß, dass wir nur so Freiheit und Frieden und Fülle erleben.
In unserem Leben drehen wir uns um uns selber. Wir versuchen, alles zu gewinnen, alles  auszuschöpfen, jeden Spaß mitzunehmen. Immer am Handy, um bloß nichts zu verpassen. Aber Jesus sagt, was bringt das, wenn wir die ganze Welt gewinnen aber das entscheidende verlieren.
Zum Beispiel will ich Sicherheit und Komfort. Gott will mein volles Vertrauen.
Ich will ein bequemes und schönes Leben. Er will völlige Hingabe.
Ich will Schätze auf der Erde. Er will Schätze im Himmel.
Ich will Selbstbestimmung. Er will Selbstaufgabe.
Ich will Kompromisse machen und ihm nicht alles geben. Er will ungeteilte Nachfolge.
Ich will Menschen gefallen. Er will Gott Gefälligkeit.
Ich will groß rauskommen und das andere mir dienen. Er will, dass ich anderen diene und Gott groß rauskommt.
Ich will Rache. Er will Feindesliebe.
Ich will Strafen. Er will Vergebung.
Und ganz elementar ist das letzte.
Ich will Herr sein und er will Herr sein. Und das kollidiert.
In Matthäus 6, 24 heißt es, niemand kann zwei Herren dienen.

 

Was also können wir tun?

Ich habe euch vor Augen geführt, Geschwister, wie groß Gottes Erbarmen ist. Die einzige angemessene Antwort darauf ist die, dass ihr euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung stellt und euch ihm als ein lebendiges und heiliges Opfer darbringt, an dem er Freude hat. Das ist der wahre Gottesdienst, und dazu fordere ich euch auf. Römer 12,1

Wir können jeden Morgen aufstehen und Gott einladen, unseren Tag zu bestimmen und uns zu führen.
„Jesus, ich stelle mich dir zur Verfügung. Ich möchte, dass du mich gebrauchst und ich will tun, was du sagst.“
Machen wir dabei Fehler? Ja. Ist das ein Problem? Nein. Wir sind Lernende. Manchmal bin ich ganz schön am vorwärts stolpern. Das waren die Jünger auch. Aber es ist eine grundsätzliche Entscheidung, und ich merke, ich muss mir die jeden Tag neu bewusst machen, sie bewusst neu treffen.
Gott wird dadurch verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und ihr euch so als meine wirklichen Jünger erweist. Johannes 15,8
Jesus bekommt Ehre und wir erweisen uns als wahre Jünger, wenn wir Frucht bringen. Frucht, in der Bibel ist das die Ebene unseres Charakters und die Ebene nach außen. Und das passiert, wenn wir uns von Jesus prägen lassen und tun, was er uns sagt.
Dazu gehört auch, und das ist mein letzter Punkt:

 

  1. Andere zu Jesus einladen und zu Jüngern machen

 

Denn wenn wir tun, was Jesus sagt, dann leben wir das, was er uns als Jüngern als Auftrag gibt:

Jesus sagte: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Matthäus 28,18-20

 

Gottes Herz schlägt für uns Menschen.
Was für ein Vorrecht, dass wir ihn kennen und mit ihm leben dürfen. Aber Gott liebt alle Menschen und möchte, dass alle gerettet werden. Wie egoistisch wäre es da, die gute Nachricht von Gottes großem Geschenk der Vergebung nur für uns zu behalten. Wirkliche Jünger sind wir nur, wenn wir andere Menschen zu Jesus einladen und sie zu Jüngern machen. Und das sind zwei Schritte. Zum einen, Menschen zu Jesus einzuladen und zum anderen, Menschen zu helfen, im Glauben zu wachsen, zu lernen, mit Jesus zu leben. Sie dabei an die Hand zu nehmen und ein Stück ihres Glaubensweges zu begleiten. Muss ich dafür schon alles wissen? Nein. Ich kann das weitergeben, was ich selber gelernt habe.
 
Vielleicht habt ihr das an Weihnachten auch schon erlebt:
Ihr seht einen Mann mit seinen Kindern die neue Carrera-Rennbahn aufbauen. Und ihr schaut dem Mann ins Gesicht, seine Augen strahlen mindestens genauso wie die der Kinder. Oder ihr seht ein verliebtes Paar, beide schauen sich an, strahlen über beide Ohren und können die Finger nicht voneinander lassen. Oder ihr denkt an Mose, der Gott begegnet und ihm eben nur hinterhersieht, aber das reicht, dass er, als er von dieser Begegnung zurückkommt, sein Gesicht verdecken muss, weil er so strahlt.
Wir werden von Gott angestrahlt und geben seine Herrlichkeit weiter, nicht unsere. Wir brauchen dafür nicht stark sein, er möchte uns mit unseren Möglichkeiten, unseren Fähigkeiten, in unserem Umfeld gebrauchen.
Und wisst ihr, was der Schlüssel dazu ist?
Gebet. Gebet ist viel mehr als nur zu bitten, sondern unsere Beziehung zu Gott zu pflegen. Aber wir dürfen auch für die Menschen beten, dass Gott sie berührt und uns dafür gebraucht. Deshalb und darum beten wir alle zwei Wochen montags bei unserem Erweckungsgebet.
Und jetzt fordere ich euch nochmal etwas heraus:
Ich sehe so wenig von euch. Vielleicht betet ihr zu Hause oder zu anderen Zeiten, ok. Aber bei manchen habe ich das Gefühl, da haben wir das 24h Gebet angefangen und es war was Neues, das war interessant, aber jetzt nicht mehr. Und dann das Gebet für Erweckung, das war interessant aber jetzt nicht mehr. Und ich frage mich, was braucht es denn, um dich zu motivieren?
Ich habe bei einem Treffen in einer kurzen Andacht von einer Erweckung in Wales erzählt, wo viele Menschen zum Glauben gekommen sind. Es gab Gebetstreffen morgens und nachmittags und abends jeden Tag in der Woche. Also viele Möglichkeiten. Aber man hat den Leuten in dieser Zeit nicht abgenommen, dass sie wirklich mit Jesus leben, wirklich umgekehrt sind, wenn sie nicht mindestens an einem Gebetstreffen pro Woche teilgenommen haben. Denn: wenn ich mit Jesus verbunden bin, dann werde ich von ihm geprägt. Dann bewegt mich das, was sein Herz bewegt, und das sind andere Menschen, auch in all meiner Begrenztheit, mit all meinen Schwankungen im Jahr, und trotzdem hoffentlich immer mehr, je länger ich mit Jesus lebe.

 

Ich werde gleich wieder wie jedes Jahr Zettel durch die Reihen geben.
Die könnt ihr euch ins Portemonnaie stecken oder an den Spiegel hängen, irgendwohin, wo ihr ihn immer seht. Auf der einen Seite steht:  Ich bete 2024 für … dass er/sie Jesus kennen lernt und lade ihn/sie in die Gemeinde ein.
Auf der anderen Seite steht: Ich bete und begleite 2024 … dass er/sie wirklich Jünger von Jesus wird und in seiner/ihrer Beziehung zu Jesus wächst.
Letzteres, vor allem die Begleitung, muss natürlich auf Gegenseitigkeit beruhen. Aber das sind zwei ganz konkrete Punkte. Gebet und das Einladen bzw. Begleiten, wie auch immer das aussieht, dass man sich vielleicht ein paar Mal im Jahr trifft und über geistliche Themen miteinander redet, was in seinem Leben als Christ wichtig war und ist zum geistlichen Wachstum, dem anderen weiterzugeben. Und wenn ihr Leute einladet, in den Gottesdienst, in die Kleingruppe, zu einer besonderen Veranstaltung, zum Hauskreis, Jugendkreis oder wohin auch immer,  dann wird nicht jeder kommt, das ist ja klar.
Wenn etwas Passendes zum Einladen fehlt, das habe ich ja schon gesagt, dann sprecht uns an und lasst uns eine Gelegenheit schaffen, die passt.  Aber frag Gott doch, wen er dir aufs Herz legt. Und wenn dir keiner einfällt, dann mach mal eine Liste mit Leuten, denen du wöchentlich begegnest oder fang an, einfach mal für deine Nachbarn zu beten und mit ihnen in Beziehung zu treten.
Thomas Depner hat letzten Sonntag von einem einfachen Mann aus Sydney erzählt, der Gott treu sein wollte darin, jeden Tag 10 Menschen zu fragen, wie war das noch, ob sie wüssten, wenn sie heute sterben würden, ob sie in den Himmel kommen, und ihnen ein Traktat mitzugeben.
Dieser Mann hat lange nicht davon gehört, ob das irgendwelche Auswirkungen gehabt hat. Aber es kam dann raus, dass ganz viele Menschen unabhängig voneinander zu Jesus gefunden haben durch diese einfache Frage und ihn schließlich aufgesucht haben, um ihm davon zu erzählen.

 

Ich möchte gerne eine kleine Rechnung aufmachen:

Wir haben in Frankenberg und Umgebung ca. 20.000 Menschen.
Stell dir vor, alle 5 Jahre kommt ein Mensch, dem du von Jesus erzählst, zum Glauben an Jesus. Wir haben vielleicht 500 Christen in Frankenberg.
Nach 5 Jahren sind das 1000, nach 10 Jahren 2000, nach 15 Jahren 4000, nach 20 Jahren 8000n nach 25 Jahren 16000, ach 30 Jahren mehr als hier leben. Es fängt mit dir und einer weiteren Person an.
Darüber haben wir  gesprochen:
die Scheiben frei zu machen und uns zu fragen: was ist das Ziel, was ist mein Fokus, wofür lebe ich und was soll in diesem Jahr wichtig sein.
Was für ein Vorrecht, Jesus zu kennen und mit ihm zu leben.
Auf Jesus schauen, in Beziehung mit ihm leben.
Dran bleiben, gemeinsam unterwegs sein.
Sich von Jesus prägen lassen und tun, was er sagt.
Andere zu Jesus einladen und zu Jüngern machen.
All das bedeutet es, Jünger Jesu zu sein Das ist nicht nur mein Ziel für dieses Jahr sondern meine Vision für mein ganzes Leben. Und was ist deine?
Wenn Gott dich heute Morgen angesprochen hat, dann lade ich dich ein, jetzt eine Entscheidung mit ihm festzumachen.
Ich möchte gerne beten, wir schließen dazu die Augen, wenn das deine Entscheidung ist, kannst gerne kurz die Hand heben und dann mitbeten.

 

  1. Einladung, Beziehung mit Jesus zu beginnen

Jesus Christus, ich weiß, dass ich ein Sünder bin und kein Anrecht auf die Gemeinschaft mit dir und das ewige Leben habe. Aber ich glaube, dass du für meine Schuld gestorben und auferstanden bist. Herr Jesus, komm du in mein Leben. Ich bereue meine Sünden, bitte vergib mir. Führe mich auf meinem Lebensweg. Ich möchte dir von jetzt an folgen. Ich danke dir, dass du mich liebst

 

  1. Wenn aus welchem Grund auch immer deine Beziehung zu Jesus im letzten Jahr vernachlässigt hast und dir dafür wieder mehr Zeit nehmen möchtest

Jesus, ich danke dir, dass ich dein Kind bin und du mich liebst. Es tut mir leid, dass ich die Beziehung zu dir im letzten Jahr vernachlässigt habe. Bitte vergib mir. Ich möchte mir in diesem Jahr Zeit für dich nehmen. Bitte hilf mir dabei.

 

  1. Wenn Gott dir gezeigt hat, dass du durch schwere Zeiten in deinem Leben oder in herausfordernden Situationen angefangen hast, nicht mehr so zu leben, wie Jesus es sich von dir wünscht, und du willst umkehren und neu anfangen, dann lade ein, aufzustehen.

Jesus, ich bekenne dir, dass ich nicht so gelebt habe, wie du es dir wünscht. Kannst ihm Bereich nennen, wo das gemerkt hast. Das tut mir leid, bitte vergib mir. Ich möchte lernen, aus deiner Kraft heraus, so zu leben, wie du es dir vorstellst. Bitte veränder mich und hilf mir. Danke.

 

  1. Jesus mit ganzem Herzen nachzufolgen – vielleicht hast Du diese Entscheidung schon einmal getroffen, Du kannst es ihm nochmal sagen, oder zum ersten Mal.

Jesus, ich möchte dein Jünger sein, ich möchte von dir lernen und du sollst alle Bereiche meines Lebens durchdringen. Ich will dir vertrauen, dass du es gut mit mir meinst, und an den Stellen, wo ich das noch nicht kann, da führe mich dahin. Ich liebe dich.

Amen.