Thomas Depner

Kirche am Bahnhof Frankenberg  09.07.2024

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Hingegeben

 

 

Dieses Thema ist ein Thema das mir sehr am Herzen liegt. Es ist aber auch ein Thema, das leicht missverstanden werden kann. Als Prediger kann man dabei sehr schnell Menschen ein schlechtes Gewissen machen, wenn man nicht die Grundlage versteht. Ich möchte heute mit euch kurz die Grundlagen legen, damit jeder hoffentlich versteht, warum dieses Thema sehr wichtig für uns ist.

Natürlich hat die Grundlage immer etwas mit Jesus zu tun. Er ist ja unser Vorbild und Gott möchte uns ja in sein Bild formen. Jesus war ja so hingegeben zu Gott seinem Vater, zu den Jüngern und auch zu uns, dass er willig war seinen Körper, ja sein Leben hinzugeben, damit er uns hilft und Gott die Ehre dadurch gibt. Was war sein Geheimnis? Nun, es gibt einen Vers der uns drei Dinge über ihn sagt, die meiner Meinung nach die Grundlage dafür zeigt.

Die Vorgeschichte: Jesus Wäscht die Füße der Jünger.

Johannes 13:2-5 Vor dem Passahfest wusste Jesus, dass für ihn die Zeit gekommen war, diese Welt zu verlassen und zu seinem Vater zurückzukehren. Nun bewies er seinen Jüngern das ganze Ausmaß seiner Liebe. Es war Zeit für das Abendessen, und der Teufel hatte Judas, den Sohn des Simon Iskariot, schon dazu verleitet, seinen Plan wahr zu machen und Jesus zu verraten. …  3 Jesus aber wusste, dass der Vater ihm uneingeschränkte Macht über alles gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehren würde. 4 Er stand vom Tisch auf, zog sein Obergewand aus, band sich ein Handtuch um die Hüften 5 und goss Wasser in eine Schale. Dann begann er, seinen Jüngern die Füße zu waschen und sie mit dem Handtuch abzutrocknen

Jesus wusste wer er in Gottes Auge war, er wusste wo er herkam und er wusste wo er hingeht. Deshalb konnte und wollte er die Dinge tun die er getan hat. Nämlich für andere zu leben anderen dienen, sich für sie hinzugeben. Weißt du was deine Aufgabe ist, wo du herkommst und wo du hingehst? Hat dich das dazu geführt, dass du gerade deshalb jetzt dein Leben für andere hingibst? Nun, fangen wir vorne an, um diese Frage richtig beantworten zu können.

Als erstes die Frage, wer bin ich in Gottes Augen?

Ich weiß nicht viel über euch. Ich weiß aber ein paar Sachen. Es gibt in Gottes Augen nur zwei Gruppen von Menschen. Allerdings sind die Dinge die den Unterschied machen, nicht äußerlich erkennbar, sondern haben etwas mit unserer inneren Haltung und unserer Stellung vor Gott zu tun. Es geht darum wie Gott uns also sieht.

in Gottes Augen gibt es nur zwei unterschiedliche Gruppen : Entweder – In Sünde  oder – In Christus

In Sünde: Wir sind in Sünde geboren, die Sünde wohnt in dir!

  • Epheser 2:1 Auch euch hat er auferweckt, die ihr tot wart in eueren Vergehungen und Sünden.
  • Römer 7:20 Wenn ich aber dieses, was ich nicht will, ausübe, so vollbringe nicht mehr ich dasselbe, sondern die in mir wohnende Sünde.

 

In Christus: Wenn du Jesus Christus angenommen hast, bist du in Christus. Christus aber ist in Gott, und dann ist Christus in uns, Christus in Gott – versiegelt mit dem Heiligen Geist

  • Johannes 14:20 An jenem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und dass ihr in mir seid und ich in euch
  • Johannes 17:22-23 Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, daß sie eins seien, wie wir eins sind – ich in ihnen und du in mir – dass sie in eins vollendet seinen, damit die Welt erkenne, daß du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.
  • Über 70x im NT – In Christus

 

Der Heilige Geist hat uns in Christus versiegelt

  • Epheser 1:13 auf welchen auch ihr gehofft, nachdem ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, in welchem ihr auch, nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geiste der Verheißung,
  • Epheser 4:30 Und betrübet nicht den Heiligen Geist Gottes, durch welchen ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung.

Die Adresse ist auch schon bestimmt: Jesus betet, Vater ich möchte das sie dort sind wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit sehen (in der Gegenwart Gottes, im Himmel und auf der neuen Erde). Da dies so ist, haben wir als wiedergeborene Christen also alle eine Gemeinsamkeit, wir sind in Christus geborgen und in unserer Identität vor Gott neue Menschen, die zu dem Königreich Gottes gehören. Jesus hat sich für uns hingegeben, sich aufgeopfert, damit wir in eine neue Beziehung zu Gott treten können. Wir wurden als Bürger in Gottes Reich aufgenommen.

Wir wissen wer wir in Gottes Augen sind und wissen auch schon wohin wir gehen. Die Frage die noch bleibt ist: Was ist unsere Aufgabe?

Nun, generell gesprochen: Unsere Hauptaufgabe als Christen ist es jetzt als Bürger dieses Reiches zu leben. Die Bibel macht es aber sehr deutlich, dass wir das aus eigener Kraft gar nicht tun können. Denken wir an die 12 Jünger. Schlechte Gesellen. Jesus wusste wem er da die Füße wäscht. Da war zum Beispiel Petrus, der Jesus in seiner schwersten Stunde verleugnete, oder Jakobus und Johannes die sich um die besten Plätze im Himmelreich zankten …

Leben als Bürger des Reiches Gottes ist uns nur durch Gottes Kraft möglich. Das wird deutlich an den Jünger nach Pfingsten. Nachdem sie den Heiligen Geist von Gott empfangen hatten wurde ihr Mund aufgetan und sie erzählten allen von dem was Gott getan hat.
Wie kam es dazu, dass sich ihr Leben so radikal verändert hat? Was muss ich tun, damit Gott auch mich so erfüllen und gebrauchen kann?

Römer 12:1 Weil Gott so barmherzig ist, fordere ich euch nun auf, liebe Brüder, euch mit eurem ganzen Leben für Gott einzusetzen. Es soll ein lebendiges und heiliges Opfer sein – ein Opfer, an dem Gott Freude hat. Das ist ein Gottesdienst, wie er sein soll.

  • Wir sind Gottes Hände, Füße und sein Mund hier auf der Erde
  • Wir müssen uns ihm aber täglich neu zur Verfügung stellen
  • Es sollte unser tägliches Gebet sein, wenn wir morgens aufstehen.

Was passiert denn, wenn wir das tun? Wie möchte Gott uns denn gebrauchen? Was möchte Gott denn durch uns erreichen? Zunächst wird er unser Denken verändern:

Römer 12:2 Deshalb orientiert euch nicht am Verhalten und an den Gewohnheiten dieser Welt, sondern lasst euch von Gott durch Veränderung eurer Denkweise in neue Menschen verwandeln. Dann werdet ihr wissen, was Gott von euch will: Es ist das, was gut ist und ihn freut und seinem Willen vollkommen entspricht.

Wenn wir uns täglich Gott hingeben und ihm unsere Hände, Füße und unseren Mund zur Verfügung stellen, dann wird er unser Denken verändern und uns wissen lassen, was genau er möchte. Was seinem Willen entspricht.

Ein paar Dinge vielleicht, von denen wir wissen, dass sie seinem Willen entsprechen:

Wir haben schon gehört, dass wir uns ihm als Opfer täglich zur Verfügung stehen sollen ihm ALLES ABGEBEN – Im Reich Gottes gibt es nur einen Besitzer und ganz viele Verwalter.

Alle Bereiche unseres Lebens sollen wir bewusst Gott abgeben.

Gott stellt uns dann als Verwalter darüber in Verantwortung.

Am Ende zählt es nichts was für einen Beruf du hattest, welche Position du inne hattest … sondern nur wie treu du mit den Dingen umgegangen bist, die Gott dir anvertraut hat. Und wie du die Aufgaben ausgeführt hast, die er dir gegeben hat.

Welche Aufgaben?

  • Nun, unter anderem möchte er durch uns andere Christen in ihrem Glaubensleben bereichern. Das wir uns für sie hingeben.  Dafür hat er jedem Gaben gegeben, und auch Anweisungen wie wir sie einsetzen sollen.
    • Alle Aufforderungen, wie wir uns verhalten sollen, sind im Neuen Testament übrigens alles Verheißungen die Gott durch uns ausführen möchte. – wir stellen uns ihm zur Verfügung – wie ein Opfer (Römer 12:1) Und was passiert dann?
    • Unser Körper wird ja hauptsächlich von dem Geist gesteuert. Geist: Gefühle, Verstand, Emotionen, Entscheidungszentrale … Gott hat uns als Christen seinen Heiligen Geist gegeben, der jetzt gemeinsam mit unserem Geist unseren Körper gebrauchen möchte. Wenn der Heilige Geist uns ganz erfüllen kann, dann übernimmt Gott die Kontrolle und wir werden im Willen Gottes Leben. Jesus wird unsere Worte und Taten gebrauchen.
    • Wir haben natürlich immer noch die Möglichkeit unseren alten Gewohnheiten nachzukommen und können uns gegen die Führung von Gottes Geist auflehnen, aber das ist nicht sehr schlau.

  • Gott möchte dich und mich im Leben von anderen Menschen gebrauchen. Sowohl in dem Leben von Glaubensgeschwistern, als auch im Leben von solchen Menschen, die Jesus noch nicht richtig kennen und noch nicht seine Kinder sind.

 

Zunächst einmal kurz über den Auftrag Gottes unter Glaubensgeschwistern, innerhalb der Gemeinschaft.

Etwas ganz Wichtiges, was Gott praktisch durch uns in der Gemeinde erreichen möchte ist, dass eine echte Liebe zueinander gelebt wird.

… Daran wird man euch erkennen:

Eure Liebe zueinander wird der Welt zeigen, dass ihr meine Jünger seid. Johannes 13:35

… Gebet von Jesus:

Ich habe ihnen die Herrlichkeit geschenkt, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, wie wir eins sind.  Johannes 17:22

1 Korinther 13 Beschreibt die Art von Liebe die uns als seine Jünger auszeichnen soll:

  • Diese Art von Liebe lässt sich nicht schnell kränken und ist definitiv nicht nachtragend.
  • 95% der Dinge die mir an dem anderen auffallen und mich stören kann die Liebe zudecken und bei den restlichen 5 % die zur Sünde führen können oder bereits Sünde sind, da wird die Liebe aktiv und spricht den Anderen darauf an, um ihn vor der Grube zu bewahren. Nicht als Besserwisser sondern als jemand der sich aufrichtig um das Wohl des anderen sorgt. Denn Liebe hat keinen Gefallen an Ungerechtigkeit.

Jesus möchte so eine Hingabe und Liebe innerhalb der Gemeinschaft zueinander erreichen.

Wahrheit und Liebe sind die zwei Grundsteine für eine lebendige Gemeinschaft wie Jesus sie sich gedacht hat. Wenn nur noch Wahrheit da ist, dann wird es kalt und schmerzhaft, und wenn nur noch Liebe da ist ohne Wahrheit, dann ist das keine echte Liebe mehr, sondern unbiblische Toleranz die zum Abfall von der Wahrheit führt. Wie aber wird denn diese Art Liebe in echt ausgelebt?

Dazu gibt Gott jedem von uns Begabungen um uns gegenseitig zu unterstützen. Paulus schreibt in 1. Korinther 12-14 darüber, dass wir als Gemeinde danach eifern, oder leidenschaftlich danach suchen und dafür beten sollen, dass Gott Leute in unserer Mitte mit Begabungen ausrüstet, welche Anderen zur Erbauung dienen. Als Christen sind wir nicht Einzelkämpfer die sich ab und zu mal als Gruppe treffen. Wir sind voneinander abhängig und viel von dem was Gott für mich als geistliche Nahrung vorgesehen hat will er mir durch meine anderen Geschwister zukommen lassen. Das geht natürlich nur, wenn man sich irgendwo trifft und Gemeinschaft hat., und das gilt auch andersherum.

Wenn ich meine Begabungen nicht einsetze und nur für mich lebe, dann entziehe ich damit den anderen etwas von dem Segen Gottes den er für sie vorbereit hat. Ich enthalte ihnen etwas vor. Ich bin das Gelenk im Körper was sich nicht bewegt. Der Stein in der Mauer, der fehlt. – Wenn ich nicht Hingabe lebe, dann werde ich zu einem Hindernis.

Das Große dabei ist: Gott erwartet nicht das wir die Ärmel hochkrempeln und ganz viel für ihn tun. Im Gegenteil. Wir können von uns aus nichts tun. Wir müssen uns aber ihm zur Verfügung stellen!!

Wir sind nur das Auto, das sich ihm zur Verfügung stellt. Er ist das Benzin, welches den Motor antreibt, welcher die Einzelteile in Bewegung setzt und auch der Fahrer, der das Auto in die richtige Richtung lenkt. Er ist die Steuerzentrale und er ist die Kraftquelle. (schenkt das Wollen und das Vollbringen)

Wir sind von Gott bewusst in die Gemeinschaft mit anderen Christen gesetzt, weil er uns dort gebrauchen möchte.

Warum kommst Du zur Gemeinde? Um etwas mitzunehmen oder etwas herzubringen? Warum gehst du zur Jugendstunde, zu dem Hauskreis?

Gott möchte dass wir uns für unsere Glaubensgeschwister hingeben und ein Segen in ihrem Leben sind. Aber Gott möchte uns auch nach außen gebrauchen – ja, auch dich. Wenn wir zu Jesus gehören, dann pumpt Gottes Herz jetzt in uns, Sein geistliches Blut fließt in unseren Adern.

Was ist Gottes größtes Herzensanliegen? Warum ist Jesus noch nicht wiedergekommen? DAMIT KEINER VERLOREN GEHT.

Da schlägt Gottes Herz für und er möchte, dass auch unser Herz dafür schlägt. Ein Christ dem Mission/Evangelisation egal ist, hat Gottes Herz noch nicht verstanden. Warum hat Gott dich denn eigentlich gerettet? Die meisten würden vielleicht sagen, damit ich nicht in die Hölle komme. Petrus sagt uns etwas ganz anderes:

1 Petrus 2:9 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch berufen hat aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht;

  • Warum hat Gott uns gerettet? Damit wir nicht in die Hölle gehen? Nein, damit wir zu ihm gehören und damit wir zu seiner Ehre leben. Wie leben wir zu seiner Ehre? Unter anderem, indem wir anderen von IHN erzählen.
  • Es ist DIE Berufung in unserem Leben. Wir brauchen kein Zeichen vom Himmel oder eine besondere Berufung. Die besondere Berufung bezieht sich nur auf den Ort wo wir das ausleben sollen.

Jesus ist ja da unser großes Vorbild. Wie emotional ihn das gemacht hat, als er die Leute in ihrer Verlorenheit gesehen, das können wir nachlesen. Es löste echte Trauer in ihm aus, so wie wenn jemand gestorben ist. Er wurde tief ergriffen und weinte.
Mir ist das sehr selten so gegangen, dass ich emotional wurde, als ich an meine un-erretteten Mitmenschen dachte. Aber wenn wir uns die Zeit nehmen und über ihre Zukunft und ihre Chancen vor einen heiligen Gott als Richter nachdenken, da wird es uns ganz anders werden. Gott möchte, dass wir Jesus auch in seinem Empfinden gegenüber verlorenen Menschen gleich werden.

Wärst du bereit dein Leben dafür hinzugeben/aufzugeben das jemand anderes zu Jesus findet?

Unser Thema heute ist ‚Gemeinde Gottes – hingegeben.‘ Hast du Gott alles hingegeben? – (Besitz, Gesundheit, Familie, Zeit ….) Gehört wirklich alles ihm, oder hast du ihm nur deine Seele anvertraut, dass er sie irgendwie in den Himmel bringt?

Erst wenn du ihm alles abgegeben hast und beide Hände frei hast, dann erst kannst du das Volle empfangen, was Gott dir geben möchte. Und wenn du beide Hände frei hast, wird dir Gott ganz viel in die Hand geben, womit du den anderen Geschwistern in der Gemeinde dienen darfst, und womit du an seinem Reich außerhalb der Gemeinde weiterbauen kannst.

Wenn du dir bisher unsicher warst über deine Stellung in Christus – nimm dir die Wahrheiten mit die ich versucht habe darzustellen. Gehe nach Hause und bade in der Freude und Dankbarkeit darüber, das Gott dich zu einem neuen Menschen gemacht hat. –

CHRISTUS hat sich für dich hingegeben!

Gibst du dich für ANDERE hin? – Wenn du Christ bist und hauptsächlich nur an dich denkst, dann nimm dir mit, dass Gott dich begabt hat, und dass er dich dadurch im Leben von anderen gebrauchen möchte. Sowohl deine Geschwister im Glauben, als auch Menschen in deinem Umfeld, die verloren sind. Bitte Gott darum, dein Denken zu verändern.  

Hast du Gott alles Hingegeben?- Wenn du in deinem Leben noch nicht alles Gott hingegeben hast, dann tue das so schnell wie möglich. Gib ihm alles ab, einschließlich deine Gesundheit, deine Kinder, deine Sorge und deiner selber, und lasse dich von Gott füllen. Lass ihn König in deinem Leben sein und gib dich ihm täglich als ein lebendiges Opfer hin, dann wirst du ihn beständig in deinem Leben erleben. Er wird dein Denken verändern und dein Leben wird zu einem richten Segen für andere werden.  

Amen

Bibelverweise mit freundlicher Genehmigung: ERF Bibelserver