Die Ewigkeit im Herzen

Hans-Jürgen Neuschäfer,

Kirche am Bahnhof, Frankenberg, 16.11.23

Das Video zur Predigt finden Sie hier.

David Livingstone, der englische Pioniermissionar, war der erste Weiße der um 1850 durch Afrika zog. Dabei hat er nicht nur die wunderschönen Sambesi Fälle gesehen, sondern leider auch viele andere weniger schöne Dinge. Als er eines Tages mitten im Urwald war, kommt ein farbiger Häuptling zu ihm und fragt: „Weißer Mann, weist du kein Mittel gegen den Tod?“ Damit hatte der Häuptling eine uralte Menschheitsfrage angesprochen.
Warum fahren Menschen heute in Kurbäder, Sanatorien und Kliniken, warum unterziehen sie sich oft so schmerzvollen Therapien und bezahlen oft so teure Kuren? Man möchte sein Leben verlängern, man möchte es genießen so lange es nur möglich ist. Jeder Mensch wird aber früher oder später mit dieser Frage des Todes konfrontiert.
Laut der Zeitschrift Geo vom 24.07.23 gibt es 8 Faktoren die ihr Leben um 20 Jahre verlängern.
Die Zeitschrift Focus vom 14.04.22 nennt 7 Faktoren die das Leben nachweislich verlängern.
Der Krankenkasse zufolge verlängern 4 Regeln das Leben um 14 Jahre.
Weshalb forschen Ärzte Tag und Nacht darüber?
Welche Ansätze hat die Wissenschaft das Menschen älter werden? Ist die sogenannte Vampirkur eine Option? Vampir – Lifting gibt es seit  2023. Das ist eine Transfusion des Blutes. Das hat man bei jungen Mäusen versucht und es hatte bei Tieren wohl Erfolg, also möchte man das auch bei Menschen versuchen.
2007 entdeckte der Japaner Shinya Yamanaka, dass man Körperzellen in ihren embryonalen Urzustand zurückversetzen kann – mit nur vier Proteinen. Kann man damit vielleicht auch ganze Körper verjüngen?
Fakt ist aber, das Pro Sekunde weltweit zwei Menschen sterben. Wenn es irgendwo ein großes Unglück mit 200 Toten gibt, scheint uns das enorm viel zu sein. Aber das sind nur 200 von insgesamt 150 000 Menschen, die an diesem Tag weltweit gestorben sind, letzteres nimmt man nur nicht zur Kenntnis. Es heißt dann immer: „Der Tod kam plötzlich und unerwartet“ was völlig absurd ist. Das einzige, was sicher ist, ist der Tod.
Alle Menschen müssen sterben. Bis auf die Generation in der Jesus widerkommt. Aber bis dahin schwebt der Tod wie ein Damokles Schwert über uns.
Aber wie gehen wir, wie geht unsere Gesellschaft damit um?
Es hat Menschen gegeben, die Zeit ihres Lebens versucht haben dem Tod aus dem Wege zu gehen. Ludwig XIV, „der Sonnenkönig“ hatte seinen Kutschern verboten an einem Friedhof vorbeizufahren. Es durfte auch in seiner Gegenwart nicht über den Tod gesprochen werden. Aber hat das seinen Tod aufgehalten?
Auch bei uns heute scheint Tod oder Sterben „tabu“ zu sein, obwohl wir allen wissen dass wir sterben werden.
Der Tod zerreißt einfach unser Leben. Er nimmt ein fröhliches lebhaftes Kind aus den Händen der Eltern und Geschwister, ohne zu fragen. Er lässt einen Vater nicht von der Arbeit nach Hause kommen. Oder er reißt den Kindern die Mutter vor ihren Augen weg.
Auch wenn wir Älteren schon an der Grenze stehen, so nimmt er mit einem alten Opa oder einer alten Oma die Mitte aus der Familie fort.
Das macht uns nicht nur traurig. Es macht uns fassungslos, vielleicht sogar wütend, wir empfinden es zu früh, wir halten es für falsch. Und so nimmt er uns den inneren Frieden.
Wir fangen an zu zweifeln und zu hinterfragen. Vielleicht nimmt er uns sogar auch unseren Glauben, unser Vertrauen weg, und führt und dazu dass wir dieses Thema Tod und Sterben mehr oder weniger auch in unserem Leben ausklammern, oder dass wir innerlich verbittern, weil wir keine Antwort auf unsere Fragen bekommen, die uns den Frieden im Herzen zurückgibt.
Damit dies nicht geschieht, oder vielleicht auch damit es euch nicht so geht, wie es mir ergangen ist, wollen wir uns einen Bibeltext anschauen, aber auch einige Grundinformationen die uns Gottes Wort über das Jenseits gibt.
Philipper 1, 23-24 „Am liebsten würde ich das irdische Leben hinter mir lassen und bei Christus sein, das wäre bei weitem das Beste. Doch ihr braucht mich noch, und deshalb – davon bin ich überzeugt – ist es wichtiger, dass ich weiterhin hier auf der Erde bleibe.“           NGÜ
Philipper 1, 23-24 „Ich habe Lust abzuscheiden und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre, aber es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben um euretwillen.                                                                      Schlachter 2000
Um verstehen zu können warum Paulus das so sagen kann müssen wir uns einige Begriffe und Bibelstellen ansehen in der die Bibel über das Jenseits spricht., aber nur insoweit das zum heutigen Thema gehört.
Die Bibel sagt noch einiges mehr über das Jenseits, sie spricht über 3 Himmel.
  1. Atmosphäre: 1. Mose 1, 6-8 hebr. Raqia, (breit ausgeschlagen) Etwas was sehr dünn schlagen und ausbreiten sog. Lufthimmel
  2. Kosmos: 1. Mose 1,1 ; 5. Mose 10,14; 1 Könige 8,27 Weltall, Universum
  3. Paradies (dritter Himmel): Lukas 23,34 ;2. Korinther 12,4; Offenbarung 2,7
Der Herr Jesus ging nach seinem Tod ins himmlische Paradies und der bekehrte Verbrecher am Kreuz durfte am selben Tag auch dorthin gehen.
In 2. Korinther 12, 2 – 10 lesen wir wie Paulus ins Paradies entrückt wurde.
In Lukas 16, 19-31 wird der Ort der heimgegangen Erlösten „der Schoss Abrahams„ genannt. (ein rabbinische Bezeichnung für Paradies)
19 Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und kostbares Leinen und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. 20 Ein Armer aber mit Namen Lazarus lag vor seiner Tür, der war voll von Geschwüren 21 und begehrte sich zu sättigen von dem, was von des Reichen Tisch fiel, doch kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. 22 Es begab sich aber, dass der Arme starb, und er wurde von den Engeln getragen in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch und wurde begraben. 23 Als er nun in der Hölle war, hob er seine Augen auf in seiner Qual und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß. 24 Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, damit er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und kühle meine Zunge; denn ich leide Pein in dieser Flamme. 25 Abraham aber sprach: Gedenke, Kind, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun wird er hier getröstet, du aber leidest Pein. 26 Und in all dem besteht zwischen uns und euch eine große Kluft, dass niemand, der von hier zu euch hinüberwill, dorthin kommen kann und auch niemand von dort zu uns herüber. 27 Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, dass du ihn sendest in meines Vaters Haus; 28 denn ich habe noch fünf Brüder, die soll er warnen, damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. 29 Abraham aber sprach: Sie haben Mose und die Propheten; die sollen sie hören. 30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun. 31 Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde.
Paulus nennt diesen Ort „bei ChristusPhilipper 1,23
Die Erlösten sind dort also bei vollem Bewußtsein, können reden, beten, denken, fühlen, singen, loben und preisen, sich gegenseitig erkennen. Sie haben Emotionen  und auch Gerechtigkeit wird ihnen zuteil, und Jesus ist also auch dort zu finden.
Ein wirkliches Paradies.
Als ich mich vor 7 Jahren mit diesem Thema auseinanderzusetzen hatte, da hat mir diese Geschichte mit Lazarus sehr viel Halt gegeben. In einem Gespräch mit einem Pastor erzählte ich freudestrahlend und begeistert von dieser Bibelstelle und dass sie mich aus meiner tiefen Traurigkeit herausgerissen und befreit hat. Daraufhin kam nur:“ Das glaubst du wirklich? Das ist doch nur ein Gleichnis“
Darum ist es mir heute so wichtig zu betonen dass es sich dabei nicht um ein Gleichnis handelt.
  1. In Gleichnissen kommen nie Eigennamen vor wie Lazarus, Mose.
  2. Es kommen auch nie historisch bekannte Personen vor wie Abraham, Mose oder die Propheten.
Darum könnt ihr ganz sicher sein, dass es sich um eine reale Begebenheit gehandelt hat.
Und über eine weitere Bibelstelle, die oft fehlinterpretiert wird möchte ich bei dieser Gelegenheit etwas klarstellen:
Jesus war nach seinem Sterben bis zur Auferstehung im „Hades“
Das veranlasst einige zu der Annahme dass Jesus im Totenreich gepredigt hätte und dass man sich nach dem Tod noch entscheiden könnte
  1. Petrus 3, 19 .20 „in welchem er auch hinging und den Geistern im Gefängnis predigte“
Der Herr Jesus ist nach seinem Tod nicht zu den Verlorenen gegangen um Ihnen das Evangelium zu verkündigen. Der Text spricht nur über die Menschen zur Zeit Noahs.
Vielmehr predigte sein Geist den Menschen, vor der Flut, Noah, „den Prediger der Gerechtigkeit“ (1. Mose 6,3; 2. Petr. 2,5. Jetzt sind die Geister dieser ungehorsamen Menschen „im Gefängnis“. Es gibt also keine „Allversöhnung oder 2. Chance.
Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach das Gericht Hebräer 9, 27
Der Begriff „Hades“ oder „Scheol“ bezeichnet ganz allgemein den Ort der Abgeschiedenen, unabhängig ob es sich um das Paradies / Schoß Abrahams/ das Sein bei Christus um den Ort der Qual / das Gefängnis handelt.
Die Übersetzung von „Scheol“ und „Hades“ durch „Hölle“ ist falsch. Die Verlorenen Menschen warten im „Scheol“ auf das Endgericht in der Hölle. Bis heute ist die Hölle leer, bis auf die Engel die damals, zur Zeit Noahs ihre Heimat verlassen haben                             Judas 1, 6
Nachdem wir jetzt 2 wesentliche Bibelstellten geklärt haben, kommen wir zum eigentlichen Text.
Philipper 1, 23-24 „Ich habe Lust abzuscheiden und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre, aber es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben um euretwillen.
  1. Seitdem ich mit Jesus lebe, sterbe ich gern.
„Ich habe Lust abzuscheiden und bei Christus zu sein“  (Elberfelder Bibel)
Wie redet Paulus eigentlich vom Sterben?
Wie von einer Abreise in ein schöneres Land, etwas auf das er sich freut.
Ich zum Beispiel, hätte Lust aus dem grauen Novemberalltag hier einfach wegzufahren und im sonnigen Ägypten am Strand zu liegen. Genauso hört sich das an wenn Paulus so redet.
„Abscheiden“ erinnert  mich an Sterbebett, Verlust, Ende. Im griechischen Grundtest ist davon aber nichts zu merken. Da steht das Wort: „Apolein“, das bedeutet so viel wie: losbinden, „Sein Schiff losbinden und wegfahren“. Von daher kommt Paulus auch auf die Bedeutung „abreisen“
oder auch wegfahren, abhauen, wir würden also heute sagen:
„Ich hab echt Lust/Bock, abzuhauen, zu Jesus zu reisen und bei ihm in Ewigkeit zu bleiben“.
So also redet Paulus vom Sterben: nichts von Todesangst, Leiden, dahin siechen oder Todeskampf, Grab oder Friedhof, nichts von festhalten an dem Leben und den Dingen die unser Leben doch so angenehm machen, dass wir es gern festhalten würden.
„Ich habe Lust“ sagt er, im griechischen noch stärker: „Ich habe Begierde, also Sehnsucht abzuscheiden“.
Da muss man den Paulus doch fragen ob er überhaupt weis was er da sagt? Hast du keine Ahnung von dem Grauen des Todes? Es liegt doch etwas schauerliches, unangenehmes, beklemmendes über dem Ende des Körpers. Der Gang in das Ungewisse ist doch irgendwie unheimlich. Hast du keine Ahnung davon, Paulus?
Und Paulus sagt:
„Ihr Leute hier in Frankenberg“, „Das Sterben ist sogar noch viel erschreckender als wir, als normale Menschen es begreifen können
„Das könnt ihr doch alle an Jesus lernen“ würde er sagen.
ER STARB AM KREUZ
Und das war kein Kinderspiel, oder Peanuts, das macht man nicht mit links, wie wir heute sagen würden. Und das war noch lange nicht alles.
Auf ihm lag dazu noch die Sünde der ganzen Welt,  – unschuldig.
Und so erlebte Jesus im Sterben wie Gott ihn Verstoßen hat, rausgeschmissen hat.
„Mein Gott warum hast du mich verlassen?“ So rief er aus am Kreuz!
Da geht es nicht nur um den menschlichen oder körperlichen Tod.
Hier geht es darum, dass Jesus meine und deine Sünde am Kreuz trägt,
Diese Sünde  ist es, die ihn den Gerichtstod sterben lässt, und ihn damit in die Gottesferne bringt.
Gott verstößt seinen eigenen Sohn  – weil er meine Sünde trägt!
Wer also mit seinen Sünden stirbt, erlebt also nicht nur den körperlichen Tod,  sondern erlebt auch, das Gott ihn verstößt, ihn rauswirft aus der Gemeinschaft mit ihm. Was wir „Sterben“ nennen, ist also doppelt grauenhaft: Die Auflösung unseres geliebten Körpers hier auf der Erde und das Verstoßen werden  durch Gott in der Ewigkeit. Für alle Menschen die noch keine Christen sind, passiert das vor dem Richterstuhl Gottes.
Wenn das so ist, warum redet dann Paulus so kindlich naiv vom „Sterben“? „Ich habe Lust abzureisen…..? Paulus würde darauf antworten: das müßt ihr begreifen, unbedingt verstehen. „Ich glaube von ganzem Herzen an Jesus den Sohn Gottes. Ich habe ihm mein Leben geschenkt.  Und ich weiß jetzt dass er an meiner Stelle ( für mich ) den Tod und die Trennung von Gott durchgemacht hat.  Er hat das für mich klar gemacht.  Jetzt gehen mich Tod und Gericht nichts mehr an.“
Jetzt wird uns klar, warum Christen ihren Heiland so unendlich lieb haben. Darum ist es unsere Hoffnung: Jesus sehen, bei ihm sein, endlich daheim!!!
„Ich habe Lust abzuscheiden und bei Jesus zu sein.- sonst nichts!!“
Und Jesus hat uns versprochen dass wir bis dahin in seiner Hand sicher und geborgen sind, egal was auch immer auf uns zukommt. Er wird uns niemals loslassen, immer für uns sein und uns stärken Egal ob wir persönlich viel leiden müssen, Schmerzen und Entbehrungen erleben werden, vielleicht lange Zeit im Bett liegen werden, oder ob uns das Weltgeschehen Schauer über den Rücken laufen lässt.
Charles Hutchinson Gabriel schrieb um 1900 das Lied:  „Wenn nach der Erde Leid, Arbeit und Pein, ich in die goldenen Gassen zieh ein, wird nur das Schaun meines Heilands allein, Grund meiner Freude und Anbetung sein“                                          
ich will die Gelegenheit nutzen um DICH heute ganz konkret zu Jesus zu einzuladen.
Ohne Jesus ist das „Sterben“ ein viel schrecklicher als wir es uns vorstellen können. Und dann ist der Tod ist nur ein „warten auf das Gericht Gottes“, das mit absoluter  Sicherheit kommen wird.
Mit Jesus aber kannst du sagen: „Seitdem ich Jesus gehöre, sterbe ich gern“
  1. Seitdem ich mit Jesus gestorben bin, lebe ich gern.
 
Paulus sagt: „Ich habe Begierde abzuscheiden…“
Wenn man Paulus so hört, dann könnte man auf den Verdacht kommen, er hätte selbst die Lust am Leben verloren – wie ein Selbstmörder oder jemand der depressiv ist– nur das er den letzten Schritt noch nicht getan hat. Haben wir nicht hier so eine richtige unheimliche Todesmystik – Todessehnsucht, Bezauberung durch den Tod?
Habt ihr das nicht auch schon mal gehört: „Ihr  Christen seid doch alle weltfremde Träumer und schielt nach dem Himmel?“, „ihr macht euch das Leben leicht, weil euer Jesus immer wieder die Sünden vergibt.
Glaubt ihr etwa, dass ihr euch benehmen könnt wie die Axt im Wald“
Das ist dummes Gerede. Aber wie wir auf unsere Umwelt wirken, sollte uns schon nachdenklich machen. Doch viel interessanter ist wie unser Text weitergeht:
„aber es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben um euretwillen“
das bedeutet doch:
Ich  Paulus lebe gern, weil ich sinnvoll leben darf – für andere. Und das hängt wiederum mit Jesus zusammen.
Nur wer Jesus als seinen Herrn und Retter für sich in Anspruch nimmt, kann getrost sterben und auch sinnvoll leben!
Was versteht der normale Mensch unter Leben?
Der 08/15-Mensch nennt „Leben“, wenn er sein „Ich“, sein „EGO“ richtig pflegen und ausleben kann:
„Ich bin der Vorgesetzte, Die Schönere, Der Clevere, Ich habe richtig viel Geld Ich stehe im Mittelpunkt, ohne mich geht hier garnichts“
Laut Lexikon, ist ein Egoist ein Mensch, der nie zugunsten anderer auf etwas verzichtet. Er hat eine den anderen Menschen verachtende Grundeinstellung
Aber ein Christ (Jünger) ( Nachfolger) ist ein Mensch, der sich unter das Kreuz kniet oder stellt.
Und da ist er nun unter dem Kreuz und weiß ganz genau:
Dieses Todesurteil gilt eigentlich mir. Er erkennt es an und geht dadurch freiwillig mit Jesus in den Tod.
Paulus sagt: „Ich bin mit Christus gekreuzigt“ Doch muss uns hierbei eins ganz klar sein: Dass dieses Sterben mit Jesus nicht mit einem Mal abgetan ist.
Paulus schreibt den Christen den Christen in Kolossä:
„Ihr seid mit Jesus am Kreuz gestorben – also tötet, besiegt nun euer Ich“.
Aber was soll das nun wieder?
Also wenn ich von mir ausgehe, dann sollte bei mir öfter etwas sterben. Was ist das was bei dir heute sterben muss? Paulus sagt: „ich sterbe täglich“ Das gilt auch für jeden der Jesus gehört, ihm nachfolgt – täglich zu sterben.
In diesem Moment wo mein ICH mit Jesus stirbt, wird mein Leben frei für Andere.
Wo hältst du an deinem Ich fest? Wo bist du dir, und deine Wünsche und Ziele wichtiger?
Es gibt Dinge, die man nur behält, wenn man sie verschenkt. Dazu eine Geschichte:
In einer alten Legende wird berichtet, wie ein Heiliger zu einem berühmten Heiligtum pilgert. Am Altarfeuer entzündet er eine Fackel. Er wollte die Flamme des heiligen Altars mit nach Hause nehmen und in seinem eigenen Heiligtum brennen lassen. So nahm er denn seine Fackel und trug sie ganz sorgsam, damit sie nicht verlöschte.
Unterwegs sprach ihn eine arme Frau an, es war kalt und ihr war das Feuer ausgegangen. Zu jener Zeit gab es noch keine Streichhölzer oder Feuerzeuge und sie hatte nichts, womit sie das Feuer wieder hätte entzünden können. Und so bat sie den Heiligen, ihr mit seinem Feuer zu helfen. Zunächst weigerte er sich, weil er seine heilige kostbare Flamme mit niemandem teilen wollte. Schließlich konnte sie ihn aber doch überreden. Er entzündete ihr Feuer und sie segnete ihn dafür. Als er bereits wieder eine Weile auf dem Weg war, geriet er in einen fürchterlichen Schneesturm. Er tat alles, um die Flamme zu schützen, aber dennoch wurde sie ausgeblasen.
Der Heilige war sehr niedergeschlagen, dann fiel ihm aber ein, dass er der Frau das Feuer gegeben hatte. Wenn er also umkehrte und seine heilige Fackel an ihrem Feuer neu entzündete, so wäre es noch immer Feuer von dem heiligen Altar. Er kehrte also um. Als er seine Fackel an ihrem Feuer anzündete musste er daran denken, dass er ihr beinahe das Feuer verweigert hätte. Da sagte er sich: „Ich hätte mein Feuer auf immer verloren, hätte ich es nicht wegegeben.
Wo das EGO mit Jesus stirbt, da lebt man nicht mehr für sich selber!!!!!
In dem Text steht der kühne Satz: „Es ist nötiger im Fleisch zu bleiben um euretwillen“
Ich kenne wirklich nun sehr viele Menschen, auch eine Vielzahl von Christen, doch dieses Frei sein vom eigenen Ich nehme ich nur bei den wenigsten war.
Was bringt mir das Leben, Liebe, Reichtum, Genuss, eine glänzende Rolle in der Gesellschaft? Das alles gibt es also auch bei uns Christen.
Wenn mein ICH wirklich mit Jesus gestorben ist,
dann verlangt mein Herz nicht mehr vorwiegend nach diesen Dingen, wie Reichtum. Liebe und so weiter, sondern es sehnt sich danach sich selbst in die Not und Schmerzen, die Probleme und Sorgen der Anderen zu investieren, sie zu sehen und sie wahrzunehmen.
Martin Buber: wenn einer zu dir kommt und deine Hilfe braucht, dann ist es nicht deine Aufgabe ihm in frommer Art zu empfehlen: „hab Vertrauen und wirf deine Not auf Gott“, sondern dann sollst du so handeln als gäbe es keinen Gott und keinen anderen Menschen der ihm helfen kann, außer du allein.
Das bedeutet sinnvoll leben! Wer so lebt kann sagen: seitdem ich mit Jesus gestorben bin, lebe ich gern.
  1. Seitdem ich Jesus gehöre, bin ich immer am leben
 
Wenn ich den Text lese dann fällt mir eine kurze Geschichte ein:
Eine liebe aber schon ältere Frau lag schon einige Zeit in Ihrem Bett. Sie war Todkrank, als die Kinder um sie herumstanden und weinten. Da schaute sie nochmal auf, in die Gesichter der Kinder. Ihre Augen fingen an zu glänzen, ganz ruhig und sicher sagte Sie:
„Warum weint ihr, es geht doch zum Leben in der Herrlichkeit“
So reden nur Menschen, die Jesus als ihren Erlöser und Heiland gefunden haben
So reden nur  Menschen, die wissen dass der Tod für sie nur ein Umzug nach Hause ist.
Jesus selbst sagt: „Wer an mich glaubt, wird nimmermehr sterben“
Das heißt.: den Tod hinter sich haben, erledigt, besiegt.
Weil ich mit Jesus nicht nur gekreuzigt, sondern auch mit Ihm auferstanden bin.
Wer Jesus gehört, der kann auch am Totensonntag voller Freude singen:
„Tod wo ist dein Stachel, Hölle wo ist dein Sieg?“ Seitdem ich Jesus gehöre, bin ich immer am leben.
Ich wünsche mir, dass diese Sehnsucht die hier aus diesen Versen spricht, diese Sehnsucht nach Ewigkeit, in unseren Herzen für unsere Umwelt zum Ausdruck kommt.
Ich lade Sie ein: Wer Jesus noch nicht so kennt, dass er freiwillig mit ihm gestorben und auferstanden ist, den lade ich ein dies heute zu tun um nicht nur hier zu sterben sondern um nicht für immer von Gott verstoßen zu werden.

 

Bibelverweise mit freundlicher Genehmigung: ERF Bibelserver