Andreas Latossek
Kirche am Bahnhof, Frankenberg, 28.05.2023
Zeichen und Wunder
Das Video zur Predigt finden Sie hier
Wer von euch würde sagen, dass er schon ein Wunder erlebt hat, bei sich oder anderen?
Und wer von euch hat schon erlebt, dass Gott in seinem Leben gehandelt hat?
Viele von euch haben miterlebt, dass ich vor ein paar Jahren starke Schmerzen hatte.
Diese Schmerzen waren chronisch, sie gingen schon zwei Jahre. Die Ärzte kannten die Ursache, aber sie konnten nichts machen. Diese Zeit war echt herausfordernd für mich. Viele haben gebetet, und heute bin ich komplett schmerzfrei. Gott hat ein Wunder getan.
Ein anderes Wunder habe ich erlebt am Ende meines dualen Studiums.
Es war gerade eine Wirtschaftskrise, der Firma ging es schlecht. Wir wurden frühzeitig informiert, dass keiner von uns übernommen wird, was schon außergewöhnlich war, weil so ein duales Studium auch für eine Firma ein Invest ist. Meine 4 Studienkollegen haben sich verrückt gemacht und quer durch Deutschland beworben. Ich hatte dazu keine Zeit, weil wir zwischen schriftlicher und mündlicher Abschlussprüfung geheiratet haben, in Flitterwochen waren und ganz stark den Eindruck hatten, dass Gott möchte, dass wir vor Ort bleiben.
Eine Woche vor Schluss meines Studiums bekam ich einen Anruf aus der Personalabteilung, sie hätten ein Jobangebot für mich. Also bin ich Freitags hin, übers Wochenende sollten beide Seiten überlegen, am Montag bekam ich die Zusage und fing in der Woche an zu arbeiten ohne dass der Betriebsrat zugestimmt und ich einen Vertrag unterschrieben hatte, weil alles so schnell ging.
Der Job passte perfekt zu mir und ich war der erste von uns 5, der einen Job hatte, und das, obwohl ich mich nirgendwo beworben hatte.
Auch das war für mich ein Wunder Gottes.
Gott ist übernatürlich
Er kommt mit seinem über auf unser natürlich. Und so erleben Menschen sein übernatürliches Handeln in ihrem Leben. Und weil wir glauben, dass er das auch heute noch tut, deshalb wollen wir nach dieser Predigt bevor wir das Abendmahl feiern auch während der Anbetungszeit für Menschen beten, die sagen, ich brauche ein Wunder Gottes in meinem Leben.
Wir haben uns in den letzten Monaten angeschaut, wie sich die gute Nachricht von Jesus nach seiner Himmelfahrt ausgebreitet hat.
Heute feiern wir Pfingsten, wo Gott auf übernatürliche Weise selber durch seinen Heiligen Geist gekommen ist, um in den Gläubigen zu wohnen. Wir haben gesehen, welchen Widerständen die ersten Christen ausgesetzt waren, wie die Gemeinde diese Widerstände überwunden hat und wie Gott Menschen gebraucht und durch Menschen gehandelt hat, so dass die gute Nachricht schließlich bis nach Rom gekommen ist, dem Zentrum der damaligen Welt.
Und auf diesem Weg sind uns zwei Dinge immer wieder begegnet, die wir uns deshalb nochmal extra rausnehmen und heute und nächste Woche genauer anschauen wollen, weil wir in unseren Predigten darauf nicht jedes Mal eingehen wollten, nämlich dass Gott zu Menschen gesprochen hat, darum geht es nächste Woche, und dass Gott durch Zeichen und Wunder an Menschen gehandelt hat, darum geht es heute.
Wenn wir an Zeichen und Wunder denken, dann fallen uns sehr schnell Menschen ein, denen es gerade gar nicht gut geht.
Die vielleicht sehr krank sind. Aber das ist nur eine Form von Wundern. Es geht um mehr. Jeder von uns kommt immer wieder an Orte in seinem Leben, wo wir nicht weiter wissen, wo unser Körper vielleicht nicht funktioniert, wie er soll, wo wir beziehungsmäßig in Sackgassen geraten und nicht wissen, wie wir da wieder rauskommen sollen, wo es finanziell schwierig wird, wo wir innerlich Heilung brauchen, wo auch Dinge mit unseren Kindern passieren wo wir sagen, wir brauchen ein Wunder Gottes, ein Wirken Gottes in unserem Leben.
In der ersten Gemeinde war es total normal, für Zeichen und Wunder zu beten und es gehörte zum Glauben dazu, dass Menschen Zeichen und Wunder erlebten.
Ich hab durch die Apostelgeschichte geschaut und nehme euch einfach mal in eine Auswahl an Versen mit rein, und das sind längst nicht alle:
Was das Leben der Christen prägte, waren die Lehre, in der die Apostel sie unterwiesen, ihr Zusammenhalt in gegenseitiger Liebe und Hilfsbereitschaft, das Mahl des Herrn und das Gebet. Jedermann in Jerusalem war von einer tiefen Ehrfurcht vor Gott ergriffen, und durch die Apostel geschahen zahlreiche Wunder und viele außergewöhnliche Dinge.
Die Gemeinde erlebt in ihrer Mitte Zeichen und Wunder, also Dinge, die man nur mit dem direkten Wirken Gottes erklären konnte, wie zum Beispiel Heilungswunder.
Apostelgeschichte 3 erzählt von einem Lahmen, der noch nie in seinem Leben gelaufen ist. Er liegt vor dem Tempel und bettelt um Geld. Und dann kommt Petrus vorbei und er sieht diesen Bettler dort liegen und sagt:
Apostelgeschichte 3,6: „Silber und Gold habe ich nicht; doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen von Jesus Christus aus Nazaret – steh auf und geh!„
Und der Lahme steht auf und fängt an zu laufen. Und alle waren erstaunt, weil die den Lahmen natürlich kannten. Die Zeichen und Wunder sprachen sich in der Gegend herum und Lukas berichtet in Apostelgeschichte 5, 14-16:
Immer mehr Menschen fanden zum Glauben an den Herrn – Männer wie Frauen. Das Wirken der Apostel hatte zur Folge, dass man die Kranken auf Betten und Bahren auf die Straße trug, nur damit der Schatten von Petrus auf sie fiel, wenn er vorüberging. Scharenweise strömten die Leute aus den umliegenden Dörfern nach Jerusalem und brachten ihre Kranken und die von bösen Geistern Besessenen, und alle wurden geheilt.
Man muss sich das mal vorstellen:
Da kommen die Leute aus den umliegenden Dörfern und bringen die Kranken hin, finden raus, wo Petrus langläuft und legen die Kranken auf die Straße, damit wenigstens der Schatten von Petrus auf sie fällt und sie werden gesund. Als Theologe hat man mit solchen Stellen so seine Schwierigkeiten, weil man sie ganz schlecht einsortieren und erklären kann.
Aber vielleicht müssen wir das auch gar nicht, denn Gott ist übernatürlich. Das heißt, er sprengt manchmal einfach unsere Grenzen, unsere Gedanken von: so ist es richtig, so wäre es angemessen, so würde ich es machen. Er ist einfach Gott und uns bleibt das Staunen darüber, wie er handelt.
In Apostelgeschichte 9 lesen wir, wie der größte Verfolger der Gemeinde, Saulus, zum Glauben kommt, weil ihm Jesus übernatürlich begegnet. Auch das ist ein Wunder.
Und dann berichtet Lukas, wie eine Frau krank wird: Tabita.
Tabita ist jemand, die ganz viel Gutes getan hat, und schließlich stirbt sie. Petrus wird gerufen und er hat bei Jesus gesehen, was möglich ist, und er betet für Tabita, und Tabita steht wieder von den Toten auf. Und diese Nachricht hat sich natürlich wie ein Lauffeuer herumgesprochen und viele sind zum Glauben gekommen.
Später wird uns berichtet, wie Petrus durch einen Engel aus dem Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses befreit wird. Die marschieren da einfach so raus, alle Türen sind offen, keine Wärter in Sicht.
Und als Paulus auf Missionsreise geht sehen wir schließlich, wie auch da immer wieder Zeichen und Wunder geschehen:
Apostelgeschichte 14,3: Die Apostel blieben lange Zeit in der Stadt und verkündeten mutig und im Vertrauen auf Gott die Gnade des Herrn. Der Herr bestätigte ihre Botschaft durch Zeichen und Wunder, die sie mit seiner Hilfe vollbrachten.
Ich hab mal versucht, zusammen mit den Wundern von Jesus ein paar Kategorien für Wunder zu finden, von denen die Bibel berichtet:
- Wunder der Heilung
- Wunder der Versorgung: die Speisung der 5000
- Wunder der Befreiung: Ägypten, Paulus im Gefängnis
- Naturbeeinflussung: Teilung des Roten Meeres, Trockenheit und Regen bei Elia, Bileams sprechender Esel, Stillung des Sturms, Wasser zu Wein
- Dämonenaustreibung
- Totenauferweckung
Wenn wir die Berichte von Jesus und die Apostelgeschichte lesen, dann stellen wir fest:
Wunder sind Zeichen, die über sich hinausweisen. Sie geschehen nie um ihrer selbst willen. Sie stehen nicht im Mittelpunkt, sondern sie sollen Jesus und seine Jünger bestätigen.
Sie sollen auf Jesus hinweisen, sie sollen ihn verherrlichen. Denn er ist der, der die Wunder tut, der die Kraft und die Möglichkeit dazu hat und ohne ihn würden wir gar nicht um Wunder beten.
So lesen wir in der Apostelgeschichte und auch heute in vielen Berichten von Open Doors, dass ein Wunder am Anfang stand und Menschen dadurch auf Gott aufmerksam geworden sind, erlebt haben, dass er im Vergleich zu vielen anderen Dingen, die sie vorher ausprobiert haben, real ist und wirklich helfen kann, und dass sie dann anfangen, mehr über Jesus herauszufinden und ihm ihr Leben anzuvertrauen.
Wir sehen bei Jesus und bei Paulus, dass Wunder die Gefahr mitbringen, dass Menschen einfach sensationsgeil sind und Wundern hinterherlaufen, ohne ins Fragen zu kommen, und dass auch die Gefahr besteht, dass Menschen nicht Gott verehren sondern die Person, durch die er vielleicht ein Wunder getan hat. Als das mal bei Paulus geschieht, da stoppt er die Leute sofort und weist sie auf den hin, der hinter diesem Wunder steht, Jesus selbst:
»Liebe Leute, was macht ihr da? Wir sind doch auch nur Menschen – Menschen wie ihr! Und mit der guten Nachricht, die wir euch bringen, fordern wir euch ja gerade dazu auf, euch von all diesen Göttern abzuwenden, die gar keine sind. Wendet euch dem lebendigen Gott zu, dem Gott, der den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen hat, das ganze Universum mit allem, was darin ist! Apostelgeschichte 14,14-15
Das Motiv hinter einem Wunder ist immer die Liebe Gottes
Gott sieht uns Menschen, er sieht, was wir brauchen, und wenn es ein Wunder ist, dann tut er es aus Liebe zu uns.
Der Zauberer Simon, von dem in der Apostelgeschichte die Rede ist, sah die Wunder und wollte den Heiligen Geist als Kraft haben, um damit Geschäfte zu machen. Und Paulus weist ihn zurecht.
Wenn wir um Wunder beten dann ist das aus Liebe und in Liebe und wenn ein Wunder geschieht, dann ist das natürlich wow, dass Gott uns gebraucht, aber es soll ihn groß machen und nicht uns.
Aber wie ist das heute?
Manche sagen, diese biblischen Berichte sind nette Erzählungen, aber das ist alles nicht wahr, Wunder gibt es nicht.
Andere sagen, die Wunder waren speziell damals, als Jesus gelebt hat und haben dann die Ausbreitung der guten Nachricht von Jesus unterstützt, aber heute gibt es keine Wunder mehr.
Dr. Craig Keener, Theologe und Autor eines Kommentars zur Apostelgeschichte, stolperte während seiner intensiven Beschäftigung mit der Apostelgeschichte über all die vielen Wunder dort. Und er fragte sich: gibt es Wunder wirklich? Auch heute noch?
Und so begann er, Wunderberichte zu sammeln und zu überprüfen und er schreibt in seinem Buch Miracles: The Credibility of the New Testament Accounts“:
„Wohin ich auch schaute, überall traf ich auf Berichte von Wundern, bei denen eine übernatürliche
Erklärung logischer schien als natürliche Schlüsse. Schon bald hatte ich eine ganze Flut von Beispielen:
- Linsentrübungen und Kropfbildungen, die augenblicklich und sichtbar geheilt wurden.
- Gelähmte, die plötzlich laufen konnten.
- Multiple Sklerose, völlig geheilt.
- Gebrochene Knochen, die plötzlich zusammengewachsen sind.
- Taube hören.
- Blinde sehen.
- Verbrennungsnarben verschwinden.
- Massive Blutungen werden gestillt, Nierenversagen geheilt.
- Rheumatoide Arthritis und Osteoporose – verschwunden.
- Ich habe Berichte aus aller Welt – aus China, Mosambik, den Philippinen, Nigeria, Argentinien, Brasilien, Kuba, Ecuador, Indonesien, Südkorea und anderen Ländern.
- Zahlreiche, voneinander unabhängige Zeugen von unbescholtenem Ruf, unter anderem auch Ärzte.
- Namen, Daten, in vielen Fällen medizinische Dokumentationen.
- Es gibt sogar eine von Fachleuten überprüfte Studie, die die Heilung von Tauben bestätigt.
Der zeitliche Faktor ist meistens das Dramatischste daran: augenblickliche Resultate, unmittelbar nach dem Gebet zu Jesus. Viele dieser Phänomene sind ohne göttliches Eingreifen unerklärlich. Wunder gibt es immer wieder, singt Katja Ebstein, heute und auch morgen können sie geschehn.
Weil wir einen lebendigen Gott haben, der auch heute noch übernatürlich in diese Welt hinein wirkt.
Und deshalb können wir von der ersten Gemeinde lernen, eine Gemeinde zu sein, die Gott alles zutraut.
Eine Gemeinde,die Gebete spricht die größeres erbitten, als das was wir selber tun können. Und wir beten diese Gebete, weil Gott liebt und weil er ein Gott des Erbarmens ist und weil er immer wieder an Menschen handelt und derselbe ist gestern, heute und in Ewigkeit.
Schaut euch mal an, wie die erste Gemeinde gebetet hat:
Apostelgeschichte 4,29-30: Höre nun, Herr, wie sie uns drohen, und hilf uns als deinen Dienern, furchtlos und unerschrocken deine Botschaft zu verkünden. Erweise deine Macht, und lass durch den Namen deines heiligen Dieners Jesus Kranke geheilt werden und Wunder und außergewöhnliche Dinge geschehen!«
Das Problem ist nämlich oft bei uns, so hat es ein afrikanischer Theologiestudent mal gesagt:
„Euer aufgeklärter, rationaler Glaube ist nicht unser Glaube. Unser Glaube in Afrika ist umgeben von geistlichem Kampf. Wir können das nicht als Aberglauben abtun. Gott greift wirklich ein und tut unglaubliche Dinge, aber hier in Europa sehen wir nichts davon. Wir glauben, es liegt an eurem Wohlstand, eurem Individualismus, eurem Materialismus und eurem mangelnden Glauben an die geistliche Welt.“
Ein Missionar, der aus einem armen Land, in dem er viele Wunder erlebt hatte, zurück in seine westliche Heimat kam, hat gesagt: „Je wohlhabender und gebildeter wir sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir die Kraft des Gebets durch eigene Klugheit und unsere Leistungen ersetzen. Das ist das Verführerische am Wohlstand: er macht uns weniger abhängig von Gott. Wir meinen, wir hätten alles unter Kontrolle.“
Also lasst uns anfangen, Gott alles zuzutrauen und ihn um sein übernatürliches Wirken zu bitten und das nicht nur heute sondern jederzeit. In der ersten Gemeinde war das normaler Teil des Gemeindelebens, da wurde niemand für so ein Gebet schräg angeschaut.
Wenn wir heute morgen über Zeichen und Wunder sprechen, dann ist das für manche von uns ein einfaches Thema, weil ihr in eurem Leben erlebt habt, wie Gott übernatürlich gehandelt hat und wusstet, das ist jetzt Gott, das ist real und das kann kein Zufall sein.
Für andere von uns ist dieses Thema vielleicht etwas schwieriger, weil ihr wünscht euch ein Wunder in eurem Leben oder ihr brauchtet ein Wunder und dann kam es nicht so wie gehofft, wie ihr dafür gebetet habt.
Jemand euch nahe stehender Mensch ist vielleicht gestorben, eine Krankheit wurde nicht geheilt, die Sucht nicht besiegt, die Eltern haben sich trotzdem getrennt und dann sind da diese Fragen, die auftauchen:
Jesus, warum hast du es nicht gemacht, warum hast du nicht gehandelt, wie du es doch könntest. Jesus, wo warst du?
Diese Fragen fallen uns nicht leicht. Überhaupt geht es uns mit diesem Thema „Zeichen und Wunder“ ganz anders, ob ich hier sitze und sage, ja finde ich super, dass wir auch für Zeichen und Wunder beten, oder ob du selber für jemanden betest oder hier bist und sagst: Ich brauche heute ein Wunder für mich oder jemand anders.
Und deshalb ist es mir genauso wichtig zu sagen:
Das größere Ziel ist Jesus selber und nicht das Wunder. Es geht nicht zuerst um das Wunder.
Jesus soll durch alles, ob er ein Wunder tut oder nicht, verherrlicht und angebetet werden. Er ist auch ohne ein Zeichen oder Wunder in unserem Leben alle Anbetung wert, weil er Gott ist, und für das, was er damals am Kreuz getan hat. Wir wollen ihm nah sein ob mit oder ohne Wunder, und auch wenn wir nicht alles verstehen. Er sagt, dass seine Gedanken höher sind als unsere. Am Ende wollen wir Gott vertrauen, dass er gut ist und uns auf einem guten Weg führt.
Auch in der Apostelgeschichte ist es ja nicht so, dass ständig ein Wunder geschieht. Es geschehen zwar viele, aber dieser Bericht erstreckt sich ja auch über einige Jahre und viele verschiedene Personen. Und auch in der Apostelgeschichte stehen die Menschen vor der Frage, warum Gott mal so und mal anders handelt, als beispielsweise Petrus aus dem Gefängnis frei kommt und Jakobus dort sterben muss und nicht befreit wird, Gott kein Wunder tut.
Es gibt eine Begegnung aus dem Leben Jesu, die sehr schön verdeutlicht, worauf es ankommt:
Es ist die Geschichte, wo ein Gelähmter von seinen vier engsten Freunden zu Jesus geschleppt wird.
Die vier Freunde haben gehört, was Jesus getan hat und sie entschließen sich, ihren Freund zu Jesus zu bringen. Aber Jesus ist in einem Haus und so umlagert von Menschen, dass sie nicht reinkommen.
Also haben sie die verrückte Idee, auf das Haus zu gehen und das Dach aufzubuddeln.
Das waren damals so Flachdächer, die aus Balken mit Zweigen und einer dicken Lehmschicht bestanden. Und dann ließen sie ihren Freund auf seiner Matte vor Jesus runter.
Ein bisschen verrückt und irgendwie auch cool, wie sie sich für ihren Freund einsetzen. Und was sagt Jesus, als er diesen Mann vor sich liegen sieht?
Markus 2,5: „Deine Sünden sind dir vergeben!„
Bevor Jesus sich also seinem Gesundheitszustand zuwendet, sieht er das größere Problem und das war, dass dieser Mann keinen Frieden mit Gott hatte.
Wir lesen in der Bibel, dass unser größtes Problem unsere Schuld ist, da wo wir schuldig werden aneinander und schuldig werden an Gott, und wir sehen, dass unsere Welt und auch unser Leben voll davon ist, dass uns diese Schuld von Gott trennt und Jesus genau deshalb gekommen ist, um für unsere Schuld am Kreuz zu bezahlen, weil er uns liebt. Und so bietet er uns diese Sündenvergebung als Geschenk an und wir können wieder in einer Freundschaft mit Gott leben.
Das feiern wir gleich auch und daran denken wir im Abendmahl, was Jesus für uns getan hat, und wie sehr er uns liebt, dass er das getan hat. Und das gilt, ob er ein Wunder in unserem Leben tut oder nicht.
Das Abendmahl darf uns an diese Liebe Gottes erinnern und er möchte sie dir heute zusprechen, wo du vielleicht sagst, ich hätte mir ein Wunder gewünscht und wo war Jesus in dieser Situation?
Und das ist das größte Wunder überhaupt, dass Jesus für uns ans Kreuz gegangen ist.
Wir Menschen hätten den Graben zu Gott von uns aus nicht überwinden können. Und so bekommen wir auch ewiges Leben in Gottes Gegenwart nach diesem Leben geschenkt. Jesus spricht das diesem Mann zu und die Pharisäer, die Frommen der damaligen Zeit sagen: Wie kann der nur.
Das ist Gotteslästerung. Das kann und darf nur Gott selber tun.
Damit sie verstehen, wer er ist sagt Jesus erst dann:
Was ist denn einfacher zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben oder steh auf, nimm deine Matte und geh? Damit ihr seht, wer ich bin und auch dazu die Vollmacht habe, sage ich zu dir: Steh auf, und nimm deine Matte und geh!
Für Jesus ist das kein Problem. Für Jesus ist es auch kein Problem, ein Wunder in deinem Leben zu tun.
Aber ob mit oder ohne: Das viel größere Wunder und das, was jeder uns in seinem Leben braucht ist, dass Jesus unsere Schuld vergibt und Frieden mit Gott ermöglicht und das bietet er dir heute an.
Manchmal leiden wir in unserer Welt unter den Umständen, aber wir dürfen wissen, dass in der ewigen Welt bei Gott kein Leid und keine Schmerzen mehr sein werden, dass spätestens dann alles heil ist.
Aber diese Geschichte ist auch ein schönes Bild für eine Gemeinde, für eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig und auch ihre Freunde, die eine Not haben, zu Jesus bringen. Denn er ist der einzige, der wirklich durchgreifend helfen kann.
Und so lädt uns Jesus ein, immer wieder mutige Gebete für die Menschen um uns herum zu beten und ihm zuzutrauen, dass er übernatürlich handelt.
Genau das wollen wir jetzt auch tun. Wir laden euch ein, zu den nächsten Liedern aufzustehen.
Und wer sagt, ich wünsche mir Gottes Handeln in meinem Leben in einer Situation, wer vielleicht auch ein Wunder braucht, oder wer diese Vergebung seiner Schuld in Anspruch nehmen möchte, der kann gerne während der nächsten Lieder, mit denen wir Gott die Ehre geben wollen, nach hinten kommen, wo Menschen sind, die mit und für euch beten.
Amen
Alle Bibelverse mit freundlicher Genehmigung: ERF Bibelserver