FRAGEN, DIE JESUS STELLTE
„Wollt ihr auch weggehen?“
Volker Aßmann
Kirche am Bahnhof,
Frankenberg, 20.10.2024

Das Video zur Predigt finden Sie hier

 

Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und wir glauben daran, dass der allmächtige Gott da ist, in diesem Gottesdienst, in deinem Leben, heute und an jedem Tag.

Jeder Gottesdienst ist eine Einladung Gott neu zu begegnen, ihn mit Liedern zu loben, sich von Gott berühren und ansprechen, zu stärken oder auch korrigieren zu lassen. Das ist mein Wunsch und Gebet heute Morgen, dass Gott so in dein und in mein Leben hineinreden wird dass sich etwas ändert.

Wir haben das eben in einem alten Lied von Manfred Siebert gesungen: „Wo Gottes große Liebe in einen Menschen fällt, da wirkt sie fort in Tat und Wort hinaus in unsre Welt.“

Vielleicht kennt ihr diese Spiele die wir als Kinder gemacht haben wie wir Steine in einen See geworfen haben. Es ist immer wieder faszinierend was da mit so kleinen Wellen passiert, wie so ein kleiner Stein immer größere Kreise im Wasser zieht. Ein kleiner Stein kann große Kreise ziehen, ein kleiner Funke kann ein großes Feuer entfachen und auch dieser Gottesdienst kann genau das machen. Da, wo Gottes Liebe in dein oder mein Leben fällt, da wird es Kreise ziehn, da wird ein Feuer entfacht, kein Feuer das vernichtet, sondern ein Feuer welches Gott groß macht und Gottes Wirken in unserem Leben sichtbar macht. Ich lade euch ein, zum Gebet aufzustehen.

„Lieber Vater im Himmel, danke dass wir an dich, den ewigen und einzigen Gott glauben. Du bist lebendig, Du bist überall, auch wenn wir uns das nicht vorstellen können. Du bist heute Morgen hier, Du bist in meinem und in unserem Leben da und Du willst zu uns reden. Danke für dieses Geschenk, das Du, der Du so unendlich groß und mächtig bist, auf unsere Ebene kommst und zu uns sprichst, durch dein Wort, durch deinen Geist, durch Lieder, durch die Predigt. Und Vater, so beten wir darum, dass genau das passiert, dass ein Stein heute Morgen in unser Leben fällt, dass ein Funke in unser Herz fällt und Wirkung entfaltet. Wir beten um dein Wirken, um deinen Segen für alle die jetzt hier dabei sind aber wir beten vor allem auch für die Menschen, die alt oder krank sind und für diejenigen deiner Kinder, die weltweit unter Druck leben, die sich verstecken müssen, die heimlich Gottesdienst feiern müssen. Wir beten für die, die grade in Not sind, dass Du in ihr Leben hineinredest, sie stärkst und segnest. In Jesu Namen, Amen.

Johannes 6,60-70:

Viele nun von seinen Jüngern, die das hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede! Wer kann sie hören?
Da aber Jesus bei sich selbst erkannte, dass Seine Jünger darüber murrten, sprach ER zu ihnen: Ist euch das ein Ärgernis?
Wie nun, wenn ihr den Sohn des Menschen dorthin auffahren seht, wo er zuvor war?
Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und Leben.
Aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wusste von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde.
Und ER sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben!
Aus diesem Anlass zogen sich viele Seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit IHM.
Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr nicht auch weggehen?
Da antwortete IHM Simon Petrus: HERR, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass Du der Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes!

 

Worum geht es, um Zahlen oder um Beziehung? Und ist das überhaupt ein Unterschied? Was ist für uns in Gottes Reich und in der Gemeinde „Erfolg“?
Wenn wir ständig wachsen? Was ist für uns als Gemeinde Erfolg? Wenn ich hier jetzt vor 12 Leuten sprechen müsste, ok, wenn das die zwölf Jünger von damals wären, ok, das würde das noch ein bisschen wettmachen – ich fände das ziemlich enttäuschend. Aber, die Frage ist doch berechtigt: Was ist für uns als Gemeinde Erfolg? Wenn der Raum voll ist, wenn neue Menschen dazu kommen und bleiben? Oder manche sehen das auch so: wenn wir ein ganz kleiner Kern von Christen sind, die es total ernst nehmen und total konsequent leben?

Was ist für uns als Gemeinde Erfolg? Dahinter steckt ja die Frage: Was ist, wenn wir nicht wachsen? Wenn wir schrumpfen, wenn Menschen nicht mehr zu unseren Veranstaltungen kommen? Wenn Menschen nicht in ihrer Beziehung zu Jesus wachsen? Was ist denn dann? Müssen dann nicht „Marketing-Strategien“ greifen, kommt dann ein Unternehmensberater für Gemeinde (ich weiß nicht, ob ich dabei sein wollte)?  „Marketing-Strategien“ um diese Entwicklung zu stoppen? Das kann doch nicht sein, dass wir schrumpfen.

Nicht dass ihr mich falsch versteht: Ich wünsche mir das ja auch nicht dass wir schrumpfen. Aber, was kann man denn machen wenn so eine Entwicklung da ist, wenn Menschen aus der Gemeinde gehen, wenn Menschen von Jesus weggehen? Zumal in unserer Gesellschaft nur Wachstum zählt und wenn ich davon höre das in großen Firmen nicht zufrieden sind wenn die Gewinnspanne nicht um einen zweistelligen Prozentbereich wächst. Alles ist auf Wachstum angelegt und wenn wir dann plötzlich eine Rezession haben, wie im Moment in unserem Land, dann kommt ganz schnell die Krise auf. Wenn man so manches hört und liest im christlichen Bereich, dann scheint auch hier nur Wachstum zu zählen. Nochmal: versteht mich nicht falsch, Wachstum ist für mich viel schöner als schrumpfen aber wir können heute Morgen von Jesus lernen was er in einer solchen Situation macht.

Jesus war so erfolgreich gewesen, dass man ihm schon den Namen „Brot-König“ gegeben hatte. Die Massen jubelten ihm zu und sagten: Du bist der Brotkönig, du kannst mit fünf Broten zehntausend Leute satt machen. ER hatte viele Tausend Menschen mit seinen Predigten in den Bann gezogen und beeindruckt. Und dann noch wiederholt Tausende mit dem „Brotwunder“ satt gemacht. Was für ein Erfolg! Jetzt war endlich eine Bewegung entstanden, eine „Jesus-Bewegung“, der sich immer mehr Menschen, auch Menschenmassen anschlossen.
Und dann diese Predigt – Jesus, musste das denn sein? Wer hat dich denn dabei beraten? Kannst Du nicht einfach froh sein über Tausende die zu dir kommen, die gebannt deinen Worten zuhören und sich freuen wenn Du ihnen auch noch Brot und Fisch gibst? Kannst Du dich nicht einfach über diesen Erfolg freuen?  Jesus hatte doch genau das Richtige getan: Menschen ihren physischen Hunger stillen. Sie waren doch den ganzen Tag da und konnten sich nirgends etwas einkaufen. Sie hatten richtig Hunger. Er hatte genau das Richtige getan, damit Menschen besser leben konnten. Er hatte sie satt gemacht. Das war doch gut. War das nicht genug, war das nicht das Entscheidende?

Ich empfinde es so, dass auch manche Christen und manche Kirchen bis heute genau hier den Fehler machen: sie konzentrieren sich auf die vordergründige, tatsächliche Not der Menschen die ja auch da ist wie Hunger, Durst, Krankheiten, Armut, Klimaveränderungen, Ungerechtigkeit und vieles andere und bleiben dabei stehen und da gehen viele Christen in Kirchen und Freikirchen auf diese Themen zu, versuchen dort zu helfen, was ja super ist. Das Problem ist, wenn man dabei stehen bleibt und nicht die wahren und tieferen Probleme anspricht.
Warum tun Christen das? Warum kann uns das selber vielleicht auch passieren? Weil wir den richtigen Fokus aus dem Blick verloren haben. Weil wir eben  auch als Menschen Misserfolge und das Abstimmen mit den Füssen fürchten. Das wäre komisch wenn ihr jetzt alle gehen würdet. Stellt euch das mal vor. Das passiert während Jesus predigt und als sie satt sind hauen alle ab. Sie stimmen mit den Füßen ab.

Wenn als Christen und Kirchen (auch Freikirchen) unsere Kernkompetenz vernachlässigen und stattdessen Dinge tun, die andere auch oder sogar besser tun können als wir, dann verlieren wir unsere Existenzberechtigung und verschwinden in der Bedeutungslosigkeit. Das passiert doch in den letzten Jahrzehnten und das scheint weiter so zu gehen, nicht weil Menschen Menschen diakonisch und in Not helfen, Kranken Linderung verschaffen, Hungernden zu essen geben, Ungerechtigkeit angehen und versuchen Gerechtigkeit zu bekommen. Das ist nicht das Problem, das ist gut und nötig und wir sollten das weiter tun, diakonische aktiv sein, anderen Menschen helfen ihre Nöte zu bewältigen und uns politisch zu äußern und einzumischen.
All das hat seine Berechtigung. Aber was ist die Kernkompetenz und unser Auftrag? Was ist die Kernkompetenz von Jesus? Brotkönig zu sein? Das kann man mit besserer Organisation selbst. Dafür braucht es Jesus eigentlich nicht. Bei Jesus war es nicht die Brotvermehrung und das Catering für Seine vielen Zuhörer!

Das Entscheidende, was nur Jesus bieten konnte und kann, und was bis heute die Menschen, die Jesus als Jünger folgen, zu bieten haben, ganz exklusiv, nur sie und Jesus, ist: Lebenshunger und Lebensdurst der Menschen zu stillen. Die existenziellen Fragen und nicht die zweitrangigen Fragen ansprechen und beantworten.

Es reicht nicht, mehr von Jesus kennenzulernen und (persönlich) zu erleben, dass Jesus uns etwas Gutes tut. Das ist toll, aber das ist nicht genug. Es reicht nicht, irgendwie dabei zu sein, sondern es geht darum eine echte persönliche Beziehung zu Jesus, zu Gott, zu haben. Das ist der Schlüssel, das ist das wozu Jesus gekommen ist, um uns wieder die Beziehung zum Vater im Himmel zu schenken. Das ist das, warum es Christen gibt und Kirchen und Freikirchen, das wir das den Menschen sagen neben all dem Guten dass wir ihnen hoffentlich auch tun, dass wir ihnen sagen: Jesus ist die Antwort. Er stillt deinen Lebenshunger, er stillt deinen Lebensdurst.

Also: es ist nicht wirklich etwas Besonderes, von dem Brot aus der Brotvermehrung von Jesus zu essen und für eine Mahlzeit oder einen Tag satt zu sein. Das ist zwar gut, aber nichts Leben Veränderndes. Jesus predigt:

Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, den wird niemals dürsten.“ (Johannes 6,35)

Und Jesus scheint es noch auf die Spitze zu treiben: ER sagt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat ewiges Leben. Ich bin das Brot des Lebens.“ (Johannes 6 47)

Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, so wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt… Darum sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. (Johannes 6, 51, 53-54)

Was für eine Predigt, wie kantig, wie provokativ, explosiv und abgehoben. Wie ärgerlich. Ich glaube, dass heutige Berater Jesus geraten hätten: Freu dich an diesem riesigen Erfolg! Wenn Du mehr und Tieferes willst, das mag kommen! Aber bitte ganz vorsichtig! Wecke keinen aus seiner religiösen Begeisterung auf! Erschrecke und ärgere bloß niemanden! So weit wie jetzt waren wir doch noch nie! Jesus hör auf, die Leute zu ärgern. Doch es geht nicht wirklich um den physischen Hunger heute und morgen und in unserem Leben, so wichtig es auch ist, dass wir dafür sorgen, dass Hungernde und Verhungernde in unserer Welt satt werden.
Für Jesus geht es um den Lebenshunger, den nur ER, nur Gott stillen kann.
Dafür kam Jesus auf unseren Planeten und in unsere Welt, um uns zu zeigen, wer und wie Gott ist. Um uns einen bleibenden Sinn und Wert für unser Leben zu geben. Um für unsere Schuld zu sterben und mit Seinem Leben dafür zu bezahlen, dass wir durch IHN Vergebung unserer Schuld erleben. Es ist sicher eine schwierige Predigt die Jesus hier gehalten hat, aber zusammenfassend kann ich nur sagen: Ich glaube nicht , dass uns Jesus und die Bibel lehren, dass wir tatsächlich und körperlich ein Stück vom Körper von Jesus essen und einen Schluck von seinem Blut trinken sollen, und erst Recht nicht jedes Mal neu, wenn wir Abendmahl feiern. Das glaube ich nicht, dass das die Lehre der Bibel ist.
Es geht darum, dass wir IHN, Jesus, Gottes Sohn, Gott, so real und wirklich in unser Leben aufnehmen und wir mit IHM verbunden sind, dass unser Leben neu wird, ewig, von bleibendem Wert als Gottes Kinder.

Johannes 1,12: „Allen aber, die IHN aufnahmen, denen gab ER das Recht (Anrecht), Kinder Gottes zu werden, denen, die an Seinen Namen glauben.

Hier ist der Schlüssel, denen die an Jesus, sein Rettungsprogramm glauben, die werden Gottes Kinder sein.

In Johannes 14,6 kommt noch ein Satz der die Menschen geärgert hat und bis heute ärgert. Jesus sagt zu Thomas: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

Das war und ist das zutiefst ärgerliche, was die Menschen veranlasste, auf Distanz zu Jesus zu gehen: Das war es damals und das ist es bis heute. Wie intolerant, wie ärgerlich ist das wenn du sagst nur du bist der einzige Weg zum Leben zurück zu Gott, zum Vater im Himmel. Das kann nicht sein und das ertragen die Menschen nicht weil wir anders geprägt sind. Das machen die Menschen bis heute Jesus zum Vorwurf dass er sagt nur ein einziger Weg, keine zwei, sondern ein Weg zu Gott, keine vielen. Deshalb gehen Menschen bis heute auf Distanz zu Jesus. Solche Intoleranz von Jesus wirkt anmaßend, arrogant und überheblich. Und das ärgert!

Und was machen wir als Christen mit solchen Sätzen in der Bibel? Das kann man doch niemandem zumuten. Die Menschen werden sich ärgern und abwenden. Also weichen wir es auf, mildern es ab, schwächen es ab, und bleiben diplomatisch. Oder wir bleiben bei Jesus und seiner unmissverständlich klaren Aussage, als Menschen die nicht besser sind als alle Anderen, als Zeugen, die es selbst erlebt haben, und in großer Klarheit und mit mindestens genau so großer Liebe! Alles Andere wäre eine Lüge, die Menschen das ewige Leben kosten wird. Wenn man fragen würde wo am meisten im Namen der Bibel gelogen wird, dann ist das auf den Friedhöfen. Aber auch da geht es nicht um Härte, sondern um die Klarheit, um die Klarheit von Jesus, der da fragt: „Wollt ihr auch weggehen?“
Nach dieser Predigt von Jesus, die fast alle als hart und unerträglich empfanden, sind fast alle (und das waren Tausende) weggegangen.
Und dann diese Frage an die wenigen noch Übriggebliebenen, vielleicht waren es nur die 12 Jünger. Es schaut sie an und fragt:
„Wollt ihr nicht auch weggehen?
Was für eine mutige und herausfordernde Frage?! Will Jesus denn wirklich alle Nachfolger loswerden? Ich empfinde es so, dass die entscheidende Frage hier und überhaupt für unser Leben diese ist:
Warum bleiben wir bei Jesus?

Was bedeutet „Glaube“?

Wenn es vor allem um die Zustimmung zu Glaubenssätzen und theologischen Sätzen geht, dann ist es doch nachvollziehbar, dass Menschen, die sich ärgern, auf Distanz gehen. Auf Distanz zu Jesus, zur Bibel, zur Gemeinde. Und sich etwas Passenderes suchen.
Aber das ist nicht Glaube, so wie ihn Jesus meint. Glaube ist nicht dass wir nur zustimmen zu dem was er sagt. Glaube ist vor allem Vertrauen! Vertrauen auf Jesus und Sein Wort, Vertrauen auf Gedeih und Verderb – in guten und in schlechten Tagen auf Jesus vertrauen! Glaube ist zutiefst eine echte und tragfähige Beziehung zu Jesus und glauben bedeutet, IHM nachzufolgen – mit Jesus und IHM nachleben!
Was sind Gründe/Argumente, dass Menschen über Jesus und Sein Wort murren und sich über Ihn ärgern? (Johannes 6,61)

Es sind etliche unter euch, die nicht glauben!“ (Johannes 6,64)

Menschen, die nicht wirklich auf Jesus vertrauen, die sich nicht auf die tiefe und totale Beziehung zu ihm einlassen, sondern für die Christsein irgendwie etwas Äußeres ist, etwas vielleicht auf Zeit die IHM die Gefolgschaft aufkündigen, wenn es unbequem wird oder wenn sie einfach nur anderer Meinung sind. Und wenn Jesus mich ärgert, dann suche ich mir einfach etwas anderes. Menschen die glauben und darauf vertrauen dass Jesus der einzige Weg zum Vater ist die verlassen sich auf Gedeih und Verderb auf diesen Christus. Christsein ist kein „Wellness-Programm“ fürs Leben!

Christen sind Menschen, die „auf dem Weg sind“ – mit Jesus auf dem Weg sind, mit und hinter Jesus her, die nicht auf der Steuerkarte „Christ“ stehen haben und die sich nicht plötzlich davonmachen, wenn es schwierig und unbequem wird. Hier heißt es (Vers 66) „sie zogen sich zurück und gingen nicht mehr mit ihm.“  Sie haben vergessen was auch ich manches mal vergesse, dass Christsein auch bedeutet, sein Kreuz auf sich zu nehmen und es zu tragen, mit Jesus und hinter Jesus her.

Doch wie geht es uns, wenn Menschen gehen, aus unserer Gemeinde oder gar weg von Jesus, vielleicht unsere Kinder, Freunde? Was macht das mit dir und mir? Mein Ansatz dabei ist: Bleiben!! Alles tun, was möglich ist, sie zu halten, besonders wenn es Menschen sind, die uns nahestehen. Und um der Menschen willen, die uns lieb und wertvoll sind, ist es sicher gut, so manche „Meile extra“ mit ihnen zu gehen. Aber nicht nur, damit sie nicht gehen, sondern damit sie bei Jesus bleiben oder wieder zu IHM zurückkommen. Ich würde niemals fragen: Willst Du jetzt auch noch gehen? Ich würde fragen: Willst Du nicht bleiben, was kann ich tun damit Du bleibst? Da erzählt eine Mutter mit Tränen in den Augen von genau so einer Situation. Aber da erzählt uns eine junge Frau aus unserem Familienumfeld, wir kannten sie aus unserem Jugendkreis, sie sagte: „Ich bin wieder zurückgekommen. Ich war weg, ich hatte nichts mehr mit Jesus zu tun, aber Krisen haben mich dazu gebracht und ich bin wieder zurück bei Jesus.“

Das macht doch etwas mit unserem Herzen wenn Menschen gehen und ich empfinde es als Krise, wenn Leute uns verlassen und gehen. Das tut weh, das ist persönlich enttäuschend und manchmal fühlen wir uns auch verletzt dadurch und durch diese Menschen.
Wir wollen festhalten, klammern – aber Jesus lädt ein – nicht zu gehen
Jesus lädt ein, eine ganz ehrliche Entscheidung zu treffen,
ob wir bei Ihm bleiben wollen oder nicht. Es ist wie ganz oft in unserem Leben, dass wir uns entscheiden müssen, dass wir das Leben nicht nur so dahinplätschern lassen können und mit schwimmen auf irgendeiner Welle. Nein, wir müssen uns entscheiden. Und vor dem Satz habe ich Angst: nur der, der gehen kann, kann auch wirklich von Herzen die Entscheidung treffen, zu bleiben! Du brauchst nicht für deine Eltern zurückzukommen. Sie würden sich wahrscheinlich riesig freuen, aber Du musst die Entscheidung treffen, ich muss die Entscheidung treffen ob ich weiter so leben will, ohne Jesus, ohne Gemeinde, oder jetzt erst recht bei Jesus bleiben will. Nur, wer den anderen freigibt, zu gehen, gibt ihm auch die Chance zur Entscheidung, zu bleiben!

Ich habe mich gefragt, ob das auch für Ehen gilt, aber letztlich gilt es auch da: Die Liebe ist es was Menschen zueinander zieht und hält und die Entscheidung füreinander. Bei der Ehe trifft man sie nur einmal am Anfang. Hinterher bestätigt man sie hoffentlich noch mehrmals. Und doch ist das auch problematisch, gerade in einer Zeit, in der es scheinbar normal und „in“ ist, zu gehen, aus der Gemeinde zu gehen, von Jesus wegzugehen, aus Ehe und Familie und Beziehungen zu gehen. Jesus sagt nicht: „Ihr zwölf, geht doch auch noch.“ Nein, er fragt: „Wollt ich auch gehen?“ Es letztlich darauf an diese Entscheidung zu treffen: “Ich bleibe bei dir Jesus“, und wenn Du diese Entscheidung nicht triffst dann bist Du schon auf dem Weg der Distanz zu Jesus. Deswegen lade ich dich ein so wie Jesus und wie Petrus zu antworten: Herr, wohin sollten wir denn gehen, keiner hat Worte des ewigen Lebens, keiner kann uns den Lebenshunger und Durst stillen, nur Du. Jesus, bei dir will ich bleiben. Und genau deshalb sollten wir mit ganz großer Liebe aber auch mit ganz großer Klarheit diese Botschaft von Jesus sagen, einladend, nicht abstoßend zu sagen: Das Beste und Wichtigste was dir passieren kann ist Jesus zu haben, die Beziehung zu ihm und die Vergebung deiner Schuld.

Wie verhalten wir uns gegenüber Menschen, die wir zu Jesus und zur Gemeinde einladen wollen? Müssen wir die Schärfe, Härte, Klarheit von Gottes Wort abschleifen und harmonisieren? Die Bibel lehrt uns, dass wir eine Verantwortung für diese Menschen haben, die noch keine Beziehung zu Gott haben: Als „Wächter auf der Mauer“, die vor der kommenden Gefahr warnen, übertragen für uns: (Jesaja 62,6,  Hesekiel 3,17) Wir haben Verantwortung für die Menschen unserer Zeit, ihnen Gottes Wort zu sagen und sie zu warnen, dass sie ohne Jesus für immer und ewig verloren bleiben…

Manfred Siebald hat diese Verantwortung in einem Lied so beschrieben und besungen:

„Wer das Wasser in der Wüste kennt und es verschweigt, der ist schuld, wenn Sterbende es übersehen…“

Das ist die Botschaft: Du wirst in deinem Leben verdursten und verhungern und nicht bei Gott ankommen ohne die Entscheidung: Jesus, zu dir will ich gehören! Auf dich vertraue ich mit meinem ganzen Leben, mit meiner Schuld und Unvollkommenheit. Genau das müssen wir den Verdurstenden sagen und zunächst einmal akzeptieren: die Menschen um uns herum sind Verdurstende ohne Jesus und wir kennen die Quelle des lebendigen Wassers. Wir müssen, wenn wir die Bibel als Maßstab haben und behalten, die klare, manchmal auch kantige Botschaft mit dem Potential, dass Menschen sich daran ärgern, weitersagen und leben. Hier ein Beispiel dafür:

1.Korinther 1,18: Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit (scandalon) denen, die verloren gehen; uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Gotteskraft (dynamis).

Jesus will uns nicht ärgern oder wegstoßen, aber er redet mit Liebe immer Klartext mit uns Menschen und es scheint ein Thema zu sein, was Jesus immer begleitet hat, dass sich Menschen immer über ihn geärgert haben. Aber Jesus sagt: Selig ist, wer sich nicht an mir ärgert (Matthäus11,6 und Lukas 7,23)

Und so bleibt am Ende die Einladung, besser Herausforderung, zu entscheiden, bei Jesus zu bleiben und IHM nachzufolgen!!

Und dieses Thema ist ein biblisches Thema. Am Ende des Josuabuches sagt Josua zu seinem Volk: (Josua 24, 14) „So fürchtet nun den HERRN und dient ihm aufrichtig und in Wahrheit, und tut die Götter von euch hinweg, denen eure Väter jenseits des Stromes und in Ägypten gedient haben, und dient dem HERRN! Wenn es euch aber nicht gefällt, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt

Keiner muss Jesus folgen, aber keiner kommt an der Entscheidung vorbei ob er Jesus folgen will oder nicht. „Erwählt euch heute wem ihr dienen wollt“, und dann kommt das Vorbild von Josua, was für uns als Familie auch ein Motto über unserem Leben sein soll (ohne dass wir das immer leben, aber ein Motto). Josua sagt: „Ich aber und mein Haus, wir wollen dem HERRN dienen!“ Ich glaube, das ist die beste Antwort die wir Jesus geben können auf die Frage: „Wollt ihr auch gehen?“

Ich weiß gar nicht, ob ich uns dazu einladen soll, das nächste Lied zu singen, oder nur mit dem Herzen zu hören und um eine Antwort auf Jesu Frage ringe „willst du auch weggehen?“

Lied: Ich bin entschieden, zu folgen Jesus

Es geschah um die Mitte des 19. JH. In einem kleinen Dorf in Indien. In dieser Ortschaft fand eine Familie zu Jesus Christus. Doch das machte die Menschen wütend, so dass eines Tages ein wütender Mob aufzog. Die Familie wurde auf den öffentlichen Platz gezerrt und der Dorfchef sagt zu dem Mann: Wenn du und deine Familie diesem Glauben nicht abschwört, werdet ihr alle umgebracht!

Der Mann wusste nicht, was er entgegnen sollte. Das einzige, was ihm in den Sinn kam, waren die Worte des Liedes, das er geschrieben hatte, als er sein Leben Jesus übergeben hatte. Er begann zu singen: „Ich bin entschieden, zu folgen Jesus. Niemals zurück, niemals zurück.“ Seine Kinder wurden umgebracht. Nun erhielt er eine zweite Chance. Diesmal stand das Leben seiner Frau auf dem Spiel. Der Mann sang weiter: „Ob niemand mit mir geht, doch will ich folgen. Niemals zurück, niemals zurück.“

Nach ihrem tragischen Tod hatte er eine letzte Gelegenheit, sein eigenes Leben zu verschonen. Doch er sang weiter: „Die Welt liegt hinter mir, das Kreuz steht vor mir. Niemals zurück, niemals zurück.“ Und so wurde die ganze Familie an diesem Tag ausgelöscht.

Etwas Außergewöhnliches geschah nun jedoch. Wenig später rief der Dorfchef die Einwohner des Dorfes an der gleichen Stelle zusammen. Er legte seinen bisherigen Glauben ab und erklärte, dass er nun selbst diesem Jesus nachfolgen will. Ein Jubel brach aus und viele folgten ihm. Der Glaube einer Familie, die selbst unter Androhung der Todesstrafe an ihrem Glauben an Jesus festhielt, überzeugte die Menschen.

Sadhu Sundar Singh (1889 – 1929)

Das ist sicher weit weg von uns und deshalb weiß ich auch nicht, ob ich es mitsingen kann, aber ich bete darum dass dies meine Antwort ist auf die Frage von Jesus: Nein Jesus, ich will nicht weggehen von dir. Du bist das Wort des Lebens, die Quelle des Lebens. Der Apostel Paulus sagt:

„Denn Christus ist mein Leben, und selbst Sterben ist mein Gewinn.“ (Philipper 1,21) Lasst uns Jesus eine Antwort in unserem Herzen geben. „Dir will ich folgen!“

Amen

 

Siehe auch: Wer ist Jesus?
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