Wenn in früheren Zeiten ein König einen Boten in ein fremdes Land schickte, so gab er ihm stets ein Beglaubigungsschreiben mit. Das ist bis heute so geblieben. Jeder Diplomat der den Dienst im Ausland antritt, übergibt ein derartiges Schreiben der Regierung des Landes in welchem er arbeitet. Vielleicht fragt jetzt jemand was das denn mit der Hochzeit zu Kana zu tun hat? Nun, der Bericht darüber markiert den Beginn der Wirksamkeit Jesu, man könnte auch sagen seinen „Dienstantritt“, und ich meine, er stellt so etwas wie ein Beglaubigungsschreiben des Herrn aller Herren, des Vaters Jesu Christi dar, welches hier dem Volk Gottes ausgehändigt wird. Hier finden wir beschrieben wozu Jesus gekommen ist.
Wann
Das 1. was dabei auffällt steht in den ersten 4 Worten: Und am 3. Tage. Eigentlich müsste hier stehen: am 4. oder 5. Tage. Schauen wir zurück:
Am 1. Tag geht es um das Zeugnis Johannes des Täufers über sich selbst (1,19-28) V. 29: Am nächsten Tag, also der 2. Tag, lässt Jesus sich taufen von Johannes. Der 3. Tag fängt in V. 35 an und endet in Vers 39 . Vers 43 redet abermals von einem nächsten Tag. Das wäre dann schon der 4. Tag! Wenn hier also steht: am 3. Tag, dann muss wohl etwas anderes gemeint sein ist als die Tage, welche hier angeführt werden.
Zwei Möglichkeiten der Deutung tun sich hier auf: Die erste geht auf den 3. Schöpfungstag zurück. da trennte Gott das Wasser vom trockenen Land und nannte die Sammlung der Wasser Meer. Nun wird ja im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung das Meer als ein Bild für die Völkerwelt gebraucht. Von daher gesehen würde Jesus hier als der Schöpfer der Menschen dargestellt werden. Das wäre eine Möglichkeit der Deutung, aber die 2. erscheint mir wesentlicher zu sein. Sie erscheint auch im Zusammenhang mit Vers 11, der am Schluss des Berichtes steht, in einem besonderen Licht. Da steht:
Das ist das 1. Zeichen, das Jesus tat, … und er offenbarte seine Herrlichkeit.
Jedes Jahr zu Ostern hören wir eben diese 3 Worte: am 3. Tage und weil dieser 3. Tag stattfand feiern wir heute noch den Ruhetag den Gott bei der Schöpfung als einen Tag zu seiner Ehre eingesetzt hat nicht mehr am 7. Tag der Woche sondern am 1. Tag; denn das was an diesem 3. Tage passierte geschah am 1. Tag der Woche und ist so wichtig für jeden Menschen, das es bis ans Ende der Welt gepredigt werden wird: Jesus ist auferstanden von den Toten!
Kann es eine größere Offenbarung der Herrlichkeit Jesu geben als die, welche am 3. Tage geschehen ist, als sein Sieg selbst über den Tod offenbar wurde? Jesus will Hochzeit mit uns feiern und an diesem 3. Tag hat er die Voraussetzungen dafür geschaffen. Damit fängt für uns erst alles an. Jetzt erst ist Gemeinschaft mit Jesus und damit mit dem lebendigen Gott, dem Vater Jesu Christi, möglich.
Jetzt erscheint auch die Antwort, welche Jesu seiner Mutter gibt, in einem ganz anderen Licht. Wenn er sagt: meine Stunde ist noch nicht gekommen, und handelt gleich anschließend scheinbar entgegengesetzt zu seinen Worten, dann stellt sich doch die Frage wie das zu verstehen ist. Jesus ist doch kein Mensch der ja sagt und nein meint oder der es nicht so genau nimmt mit dem was er sagt. Nein, alles was Jesus tut oder sagt hat seinen Sinn, und entspricht der Wahrheit. Auch hier ist das nicht anders. Jesu Stunde ist noch nicht gekommen, denn der 3. Tag war noch nicht.
Johannes 13,1 : „Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater.“
Hier ist Jesu Stunde genau umrissen. Es ist nicht etwa der Zeitraum von 60 Minuten gemeint, sondern die Zeit, welche zwischen Karfreitag und Ostern, bzw. Himmelfahrt liegt. Die Stunde Jesu, das ist die Stunde der Abrechnung mit Satan, dem Lügner und Betrüger von Anfang an. Als Jesus am Kreuz ausrief: „Es ist vollbracht!“, da war Satan besiegt, und alle Schuld gesühnt. Als Jesus von den Toten auferstand, da war das die Bestätigung seines Sieges von allerhöchster Instanz, und damit war Jesu Stunde erfolgreich abgeschlossen.
Was Jesus hier auf der Hochzeit zu Kana tut bzw. sagt findet also seine letzte Erfüllung erst mit seiner Auferstehung am 3. Tag.
Wo
Die Hochzeit findet in Kana statt. Kana, das bedeutet übersetzt Schilfrohr, und das Schilfrohr ist gleichzeitig ein Bild für das Wankelmütige, Schwache. Es ist ein Bild für diejenigen welche Hilfe brauchen. Wem fallen bei diesem Gedanken nicht die Worte aus Jesaja 42,3 ein: „Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“
Genau für die, welche geknickt sind, gebrochen, hilflos, verzweifelt, genau für die ist Jesus gekommen.
Auf die Frage der Pharisäer und Schriftgelehrten, warum er mit Zöllnern und Anderen (in ihren Augen Gesindel) zusammen am Tisch sitzt und mit ihnen isst, antwortet Jesus (Lukas 5, 31):
„Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.„
Dafür gibt ER hier Anschauungsunterricht. Ist diese Hochzeit in Kana nicht auch wie ein geknicktes Rohr oder ein glimmender Docht kurz vor dem verlöschen? Man stelle sich das einmal vor! Eine Hochzeit wie sie damals gefeiert wurde dauerte bis zu einer ganzen Woche und war so etwas wie ein Volksfest. Fast das ganze Dorf feiert mit und dann auf einmal nichts mehr zu trinken da. Das ist die Blamage hoch 3. Da ist doch das Fest kein Fest mehr, alles total ins Wasser gefallen! Und in diese Situation kommt Jesus und rettet alles. Und er gibt überreichlich und unüberbietbar gut.
So ist Jesus! Und so will er es auch in unserem, in deinem und meinem Leben machen. Für IHN gibt es keine ausweglose Situation.Fritz Woike (1890-1962) sagt es so:
Wo Menschenwege enden,
fängt Gottes Weg erst an.
Der alle Wege wenden
und Welten lenken kann.
Wo Menschenmacht entschwindet,
erst Gottes Macht beginnt.
Der Seine Kraft entbindet,
wo unsre Kraft zerrinnt.
Er kann sein Machtwort sprechen,
erst in der tiefsten Not,
wenn alles zu zerbrechen
und zu versinken droht.
Erst wenn wir ganz verloren
und arm und hilflos steh´n,
zu uns aus Gottes Toren
die Engel Gottes geh´n.
Wie Nebel muss zerrinnen,
was uns voll Trug umspinnt,
Gott kann erst dort beginnen,
wo wir am Ende sind.
Nun treten wir in Erscheinung. Zuerst einmal soviel: Unser Wein (1), sprich unser Geist reicht nicht für die Hochzeitsfeier mit Jesus. Er ist zu wenig, er ist zu schlecht! Ein vernichtendes Urteil, und das steht ja da ganz lapidar: und als der Wein ausging. So, als sei dies eine Selbstverständlichkeit. Es ist aber keine Selbstverständlichkeit sondern eine Katastrophe! Und eine Katastrophe ist es auch für uns wenn es heißt: es reicht nicht. Ich denke da an das Gleichnis von den 10 Jungfrauen (2). Die fünf von denen gesagt wurde dass sie nicht genug hatten, blieben außen vor. Sie konnten nicht mit hinein zu der Hochzeit, das heißt: ausgeschlossen vom Reich Gottes, keine Zukunft, auf ewig verloren! Wenn es hier bei der Hochzeit zu Kana heißt der Wein reicht nicht, dann will uns der Herr dadurch sagen: Was in eurem Leben vorhanden ist, egal was und wie viel ihr habt, reicht nicht für das Reich Gottes! Euer Leben endet in der Katastrophe und das gilt für alle ohne Ausnahme und so selbstverständlich, dass es hier schon fast nebenbei erwähnt wird. Aber Gott sei Dank! Hier müssen wir nicht stehen bleiben. Es geht weiter. Nun tritt Jesus in Aktion. Jetzt kommt das Evangelium, die gute Nachricht, das Rettung da ist.
Da ist zuerst einmal jemand der uns auf Jesus hinweist, eine Maria welche spricht: „Was er euch sagt, das tut.“ Wer sich darauf einlässt, für den fängt das Abenteuer Leben an.
Wie
Sechs steinerne Wasserkrüge stehen da. Warum gerade 6? Warum Wasserkrüge? Braucht Jesus so etwas denn? Wenn man im Lexikon zur Bibel nachschlägt,
dann steht da unter der Zahl 6:
Nach der 6 zählen die Tage und Jahre menschlicher Arbeit, die zwischen den Gott geheiligten Sabbaten und Sabbatjahren liegen und ebenso die Tage des göttlichen Schöpfungswerkes.
Der Apostel Paulus gebraucht das Bild der leeren Gefäße als ein Bild für den Menschen. Er sagt: es gibt Gefäße des Zorns und Gefäße der Barmherzigkeit! (Römer 9,22 ff) und fährt dann fort mit der Aussage, dass Gott uns berufen hat, Gefäße der Barmherzigkeit zu sein. Das ist genau der Punkt um den es hier geht.
Wir haben also hier 6 Wasserkrüge. In jeden gingen etwa 100 Liter Wasser. Sie waren einmal gefüllt. Wie unser Leben: gefüllt von Sabbat bis Sabbat, von Ruhetag bis Ruhetag. Und womit ist unser Leben nicht alles gefüllt: mit Arbeit, mit Ideologien, Anschauungen, Plänen, Ideen usw. usw. Alles ohne Jesus, denn bisher war Jesus noch nicht in Erscheinung getreten. Die Wasserkrüge unseres Lebens waren gefüllt in eigener, menschlicher Regie. Aber jetzt sind die Krüge leer, am Ende.
Das ist eine schlimme Zeit, wenn unser Leben leer ist, wenn wir mit unserer Weisheit am Ende sind, keinen Rat mehr wissen, uns hilflos und unnütz vorkommen, denn ein leeres Leben ist wie ein leerer Krug: abgestellt, bzw. in die Ecke gestellt, niemand nimmt mehr Notiz davon, mit einem Wort gesagt: wertlos.
Gleichzeitig bietet sich diesem Leben wie dem leeren Krug aber eine große Chance: es kann wieder gefüllt werden. Bloß womit? Wieder mit dem gleichen wie vorher? Um am Ende wieder am selben Punkt zu stehen wie vorher? Wem das ein paarmal passiert ist, dem vergeht die Lust darauf gründlich, der mag einfach nicht mehr. Es gibt nur eins: Jesus muss die leeren Krüge, sprich: unser Leben, unsere Zeit füllen! Und ER tut es gerne. Er sagt:
„Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen“ (Joh. 10.10).
Wasser besitzt Reinigungskraft, auch in der Bildersprache des Neuen Testamentes. Damit wird deutlich: Bevor Jesus irgendetwas anderes tut, reinigt er einen Menschen erst einmal, und zwar gründlich. Hier wird nicht mit Wasser gespart, nein hier wird überreich ausgegossen, so, das nichts mehr übrigbleibt von der alten Schuld:
„Wenn euch nun der Sohn freimacht, so seid ihr recht frei.“ (Jesus in Johannes 8,36)
Wenn es hier heißt, dass die Krüge bis obenan oder auch bis zum Überlaufen gefüllt werden, so bedeutet das für uns, dass der Herr unser Leben ganz durchdringen will mit seinem Geist, dass er uns mit seinem Heiligen Geist so erfüllen will, dass er überfließt auf andere Mensch, so dass sie es merken.
„Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“ So sagt Jesus in Johannes 7,38.
Jetzt heißt es nicht mehr: es reicht nicht, nein, jetzt ist genug da für das Fest. Die Katastrophe ist abgewendet – nicht mehr: No Future, keine Zukunft, keine Hoffnung, sondern: Leben im Überfluss, Gott segnet – jeden Tag neu! So wie ein Brunnen beständig frisches Wasser hervorsprudeln lässt, so will Gott seinen Segen in unserem Leben fließen lassen.
Soviel Segen schenkt uns der Herr, damit wir davon austeilen: „Schöpft nun und bringt’s dem Speisemeister.“ sagt er.
Jesus hat unser Leben von Grund auf, sozusagen von innen her neu gemacht. Äußerlich sind wir noch dieselben. Die alten Wasserkrüge stehen immer noch da, aber sie haben einen neuen Inhalt; und davon soll nun geschöpft werden. Erst dadurch wird das ganze Wunder sichtbar, welches der Herr getan hat. Die Diener taten doch mit den Wasserkrügen nichts anderes, als was sie immer damit taten: Sie füllten sie mit Wasser; der einzige Unterschied: Diesmal gab Jesus den Auftrag dazu, ER war dabei! Und jetzt, indem sie tun was ER ihnen sagt, nämlich von dem zu nehmen, was da scheinbar so alltägliches in den Wasserkrügen vorhanden war und damit zum Speisemeister zu gehen um ihn probieren zu lassen, da wird das Wunder offenbar, da geraten alle Beteiligten ins Staunen. Sind bei uns vielleicht einige Wunder überhaupt nicht offenbar geworden weil wir nicht hingegangen sind im Glauben?
Eigentlich ist das ja der totale Schwachsinn jemand Wasser anzubieten und dabei so zu tun als wäre es Wein. Müsst ihr mal machen, das wird bestimmt lustig für die Zuschauer wenn es aus eigenem Willen heraus geschieht. Hier aber ist der Herr Jesus der Auftraggeber. Das ändert alles.
Es würde mich interessieren, wie den Dienern wohl dabei ums Herz war. „Was wird der Speisemeister wohl sagen, wenn er probiert hat? Da fliegen wir doch achtkantig raus, der wird denken, wir wollen ihn auf den Arm nehmen, und die Anderen erst mal, die werden sich halbtot lachen wenn sie das sehen.“
Solche oder ähnliche Gedanken werden sie wohl in ihren Herzen bewegt haben, als sie zu dem Speisemeister gingen. Das ist das Wagnis des Glaubens. Der Glaube rechnet immer mit dem Handeln des Herrn Jesus, und er geht bzw. ist tätig im Auftrag des Herrn. Das ist etwas Aufregendes, und da kann uns auch schon mal das Herz bis zum Halse schlagen, wie man so sagt. Es ist zwar nicht immer so wie hier, dass es um etwas geht, was menschlich gesehen unmöglich ist, aber doch rechnen wir immer mit Gottes Eingreifen; und er hält was er verspricht, wenn wir nur in seinem Auftrag handeln.
Psalm 33,4: Denn des Herrn Wort ist wahrhaftig und was er zusagt, das hält er gewiss.
Das erfahren auch die Diener hier. Jetzt sind sie beim Speisemeister. Jetzt bieten sie ihm das Wasser zum probieren an. Was wird jetzt geschehen? Er nimmt einen Schluck und – sein Gesicht hellt sich auf, seine Augen werden ganz groß. Das kann doch nicht wahr sein, solcher Wein, wo habt ihr denn den bloß her? Wieso habt ihr den so lange zurückgehalten, den hätte man doch als erstes ausschenken sollen! Ja, das fällt auf. Was Jesus gibt ist das was wir nötig haben, und es ist nicht vergleichbar mit dem was wir haben, es ist ungleich besser.
Die Diener sind nun gefragt woher sie das haben. Ob sie geschwiegen haben so wie wir oft schweigen? Sicherlich nicht, es wird hier nur angedeutet – die Diener aber wussten es – sie werden erzählt haben von Jesus, in dessen Auftrag sie die Krüge gefüllt haben und der sie gesandt hat mit dem Wasser, das zu Wein geworden war. Bei den Dienern kommt Freude auf, Freude über das, was sie erlebt haben, Freude, dass sie die Handlanger, die Übermittler dieses Wunders sein durften. So ist das immer wenn wir uns von Jesus gebrauchen lassen: erst Herzklopfen, dann Freude. Wir erleben Jesus so als den lebendigen Herrn, der unser Leben gestaltet und dadurch auch für andere Gestalt gewinnt und erfahrbar wird.
Dem Speisemeister aber ist das, was er hier erlebt so unfassbar, das er den Bräutigam ruft und fragt warum der gute Wein erst jetzt kommt, und er gibt dabei eine Bewertung ab: erst gewöhnlich dann ungewöhnlich, erst gering, dann gut. So ist unser Leben vor Gott: erst gewöhnlich wie bei allen Anderen, wie alles, was es bis dahin gab. In den Augen des Speisemeisters wie auch in den Augen der Anderen vielleicht durchaus gut, Gott aber hat andere Maßstäbe. Bei ihm ist das zu gering, denn es ist losgelöst von ihm. Es existiert ohne nach ihm zu fragen, ohne seine Maßstäbe. Dann aber, nachdem Jesus in unser Leben gekommen ist, gewinnt es eine neue Qualität: aus dem Wasser wird Wein. Das hat Auswirkungen auch auf unsere ganze Umwelt. Unser Leben wird gut vor Gott.
Zusammenfassung
Die Hochzeit zu Kana ist eine Darstellung von dem was Jesus will, nämlich unser Leben neu machen, von Grund auf und von innen nach außen, nicht umgekehrt. Es ist eine Beschreibung wie im Zeitraffer. Gerade das letztere, dass unser Leben gut wird, besser als ein Leben ohne Gott, geschieht meist nicht von heute auf Morgen. Es wird an Qualität gewinnen, je mehr wir uns Jesus öffnen. Je mehr Lebensbereiche wir von Jesus kontrollieren und bestimmen lassen, desto reicher wird unser Leben sein. Ströme lebendigen Wassers sollen von unserem Leib fließen, so sagte Jesus (Johannes 7,38). Andeutungsweise, sozusagen Tröpfchenweise geschieht das schon gleich am Anfang eines Lebens mit Jesus, und wird immer mehr, je mehr dieser Herr in unserem Leben Raum gewinnt, bis dahin, dass ein von ihm ganz erfülltes Leben überläuft wie ein breiter Strom.
Zu der Frau am Jakobsbrunnen sagt Jesus:
Wer von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt (Johannes 4,14).
So offenbart Jesus seine Herrlichkeit; eine Herrlichkeit, an der wir alle teilhaben dürfen, und die anziehend auf andere wirkt. Und seine Jünger glaubten an ihn. Du auch?
Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen. Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit. Die klugen aber nahmen Öl mit in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen. Als nun der Bräutigam lange ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen! Da standen diese Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen fertig. Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsre Lampen verlöschen. Da antworteten die klugen und sprachen: Nein, sonst würde es für uns und euch nicht genug sein; geht aber zu den Händlern und kauft für euch selbst. Und als sie hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen. Später kamen auch die andern Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf! Er antwortete aber und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde.