Kommentar zur Valdres-Prophetie von 1968

Ich habe mal etwas gesammelt, wer das eigentlich war, wo es herkommt…

1. Wer verkündigt die Prophetie?

Die in 1968 bereits 90 Jahre alte Dame Gunhilda Smelhus können wir leider nicht mehr befragen. Die Person Emanuel Minos als Überbringer der Botschaft ist aber in Skandinavien sehr bekannt gewesen. Geboren am 11. Juni 1925 im Kongo als Sohn eines griechischen Vater und einer Mutter ägyptischer Abstammung, wurde er von der norwegischen Missionarsfamilie Tollefsen adoptiert und kam bereits 1930 nach Norwegen. Seine theologischen Wurzeln hat er wie sein Adoptivvater in der norwegischen Pfingstbewegung, und von ihm wird berichtet, dass er sich in sehr frühen Kindheitstagen bewusst für den Glauben entschied und von ihm erfüllt war. In 1958 begann er ein Archäologie- und Theologiestudium in Oxford und er war Inhaber eines theologischen Doktortitels der Clarksville School of Theology in Tennessee, USA. Manche bezeichneten ihn als den „Billy Graham der nordischen Länder“.

Er sprach wohl zumindest Norwegisch, Schwedisch und Englisch.

Einer der weltlichen Höhepunkte seiner Karriere ist wohl die Verleihung des Ordens „Nordstjärneorden“ (Nordsternorden) durch den schwedischen König in 1995 für „besondere christliche, kulturelle und gesellschaftliche Verdienste“.

Minos starb am 15. November 2014 in Oslo.

Von ihm sind zwei Prophetien über seinen Kreis hinaus bekannt- eine weniger bekannte um 1937 als Kind, die den Angriff der Wehrmacht auf Narvik voraussagt, die wir mangels lebender Zeitzeugen weder belegen noch widerlegen können, und die doch faszinierende Parallelen zu den Hintergründen der Schlacht um Narvik aufzeigt (der Hauptgrund dafür war der Zugang zum Eisenerz), und die andere ist die Prophetie aus 1968 aus Valdres.

Wir können also davon ausgehen, dass die Quelle dieser Prophezeihung erst einmal glaubwürdig ist.

Quellen:

https://vekteren77.wordpress.com/2020/06/12/803/ (Name der Dame, norwegisch)

https://no.wikipedia.org/wiki/Emanuel_Minos (Wikipedia- Artikel über Emanuel Minos, norwegisch)

http://www.tidenstecken.se/uppmalm.htm (Prophetie von 1937, Schwedisch)

 

2. Hintergründe und Fakten

Da wir nunmehr den vierten Teil dieser Prophezeihung erreicht haben, die „vierte Welle“, die gleichzeitig das Ende der Prophetie einläutet, wäre es uns ein Leichtes, zu behaupten, dass es eine erfundene Prophetie sei, die die Vergangenheit beschreibt und mit scharfem Verstand die gegenwärtige Lage analysiert, um so den Eindruck zu erwecken, sie sei von Gott. Dies passiert, und ist neben der „Maschinengewehrprophetie“ (wer oft schießt, trifft irgendwann mal) eine Methode, mit der falsche Propheten den Eindruck erwecken, echt zu sein. Dann stellt man auf Youtube große Mengen an Videos ein, stellt sie auf „nicht gelistet“ und wenn die Prophetie eintritt, dann stellt man sie auf „öffentlich“ und fertig ist die Prophetie- denn das Video ist älter als die Prophetie. Bei Minos geht das nicht, da er in 2014 zu seinem Herrn gegangen ist.

Was wir sicher wissen, ist, dass die Prophetie bereits 2008 den englischsprachigen Raum erreicht hat.

In der Wayback machine finden wir folgenden Eintrag aus dem Mai 2008:

http://web.archive.org/web/20080509183254/http://www.inthebeginning.com/articles/norway1968.htm

Das bedeutet: 2008 hatte diese Prophetie bereits einen Kreis erreicht, der über die Muttersprache des Verkündigers hinausging. Wir erinnern uns an 2008- 60. Jahrestag der Staatsgründung Israels, Barak Obama wird Präsident. Im Mai 2008 gibt es noch keine Flüchtlingskrise, Russland hat Südossetien noch nicht angegriffen (der Kaukasuskrieg startete im August 2008 und fand kaum Beachtung), die Ukraine hat ihr volles Territorium, ein großer Landkrieg in Europa ist undenkbar. Wir befinden uns mitten in der Abrüstung.

Das ist die älteste Quelle, die ich finden konnte. Minos selbst gibt an, dass er die Prophetie das erste mal in 1993 verkündet hat: https://www.youtube.com/watch?v=kHS3EBId_w8 (Schwedisch)

Dies geschah, nachdem er beim Aufräumen seines Büros die alte Notiz wiedergefunden hatte, die ihm damals zu radikal war und ihm der Mut fehlte, dies zu verkündigen. Das Video ist von 2010, mittlerweile also auch 14 Jahre alt, während ich diese Zeilen schreibe. Die Flüchtlingskrise begann ungefähr in 2015.

Die Angaben, die er selbst und andere zur Prophetie machen, sind also glaubwürdig.

Ein anderes, und wohl das wichtigste Kriterium überhaupt, ist, ob die Prophetie mit der Bibel kollidiert oder nicht. Meiner Meinung nach kollidiert sie nicht mit der Prophetie der Bibel.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sie stimmt, ist also recht hoch, und sie sollte uns aufhorchen lassen- zum einen wegen ihrer hohen Übereinstimmung mit der Bibel und den geopolitischen Tatsachen auch nach ihrer Verkündigung, und zum anderen wegen der hohen Glaubwürdigkeit des Zeugen.

3. Was bedeutet das für uns?

Uns ist gesagt  „Prüfet die Geister, ob sie von Gott sind“ (1. Johannes 4,1).

Es ist nicht weise, sein Haus sofort zu verkaufen und sich auf die Straße zu setzen- so wie es Menschen nach vergangenen Untergangsprophetien getan haben. Wir sollen auch nicht in Panik verfallen. Vielmehr sollten wir uns an den 10 Jungfrauen aus Matthäus 25, 1-13 orientieren. „Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde“ (Matthäus 25,13). Jede Prophetie sollte man vorsichtig prüfen- wird sie wahr, so ist man vorbereitet, erweist sie sich als falsch, so war sie nicht von Gott. Jede falsche Prophetie wird offenbar- manche sofort, manche erst später. Die Anzahl der Irrlehrer dieser Tage überwiegt die der echten Propheten so wie zu Israels schlechtesten Zeiten.

Jede Interpretation der Offenbarung, die zu Schlüssen kommt „So oder so ist sie zu interpretieren“ ist das, was man im Englischen als „Highly Educated Guesswork“ bezeichnet- wissenschaftliches Raten. Fakt ist jedoch, dass sich die Anzeichen dafür verdichten, dass wir in der Endzeit angekommen sind. Gottes Wort ist im letzten Zipfel der Welt angekommen, der Staat Israel existiert wieder- beides Zeichen, die uns gegeben sind.

Uns bleibt, die Zeichen der Zeit zu betrachten, und uns zu fragen: „Wenn Jesus wiederkommt, bin ich bereit? Habe ich getan, was ich tun sollte? Habe ich versucht, meinen Mitmenschen von Jesus zu erzählen, so gut es ging? Wenn mich Jesus fragt, wo meine Prioritäten lagen, muss ich mich für die Antwort schämen?“

Und letztendlich ist die Offenbarung trotz aller Schrecken, die dort warten, für uns Christen ein Versprechen (Lukas 21,28): „Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blicket auf und hebet eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht.“ Dies sagt Jesus selbst.

Niemand kann uns aus seiner Hand reißen, und er wird uns niemals im Stich lassen. Und wenn Himmel und Erde vergeht, so wird dies doch unsere Erlösung sein.

Ich persönlich werde Minos’ Worte in meinem Herzen bewahren, und sollte ich sie vor meinen eigenen Augen in Erfüllung gehen sehen, dann werde ich an Jesus und seine Worte aus dem Lukasevangelium denken. Mein Erlöser naht, das ist sicher. Prophetie hin oder her.

Vor einigen Jahren war ich um Mittsommer herum in Stockholm. Abends trieb mich etwas um, schlafen konnte ich nicht so recht, und da es dort um Mitternacht um diese Zeit nicht wirklich dunkel wird, ging ich an den See, setzte mich auf eine Bank und hatte eine wundervolle Zeit mit Gott. Zu der Zeit war das selten, es lief gerade nicht so gut zwischen ihm und mir. Nach einigen Minuten jedoch raschelte es hinter mir, und auch diese gute Zeit mit Gott brach jäh ab. Ich drehte mich um, und hinter mir stand ein Fuchs. Ich ärgerte mich, hatte mich doch gerade dieser Fuchs aus meinen seltenen Momenten mit Gott gerissen. Da fuhr der Gedanke wie ein Blitz in meinen Kopf – „Tu die Füchse aus deinem Leben, wenn du Gott erleben willst“. So viele Dinge lenken uns von Gott ab, alles ist irgendwie wichtiger als das, und Gott spielt einen Nebenschauplatz. Im Hoheslied 2,15 lesen wir „Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben; denn unsere Weinberge haben Blüten bekommen.“ Wenn die Prophetie stimmt, und Jesus bald wiederkommt – ist dann mein Weinberg in Ordnung? Oder voller Füchse, und der Rebstock verkümmert?

Tobias Adam, Wehretal

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