Predigt am 11.06.23 KaB FKB (V. Aßmann)

UNAUFHALTSAM –

IST DIE GESCHICHTE ZU ENDE?

(Apostelgeschichte 29)

 

Wir sind heute am Ende der Gottesdienst-Serie „UNAUFHALTSAM“. Dabei geht es die ganze Zeit um die >Apostelgeschichte<.
Zusammen mit seinem ersten Buch, dem >Lukas-Evangelium<, also dem Lebensbericht über Jesus von Nazareth, schreibt der Arzt Lukas über die Anfänge der Christenheit. Der Name >Apostelgeschichte< macht deutlich, dass es um die Geschichte der Apostel geht, also wie Gott durch die Apostel wirkte.
Und genauso könnten wir dieses Buch „Geschichte der Kirche/Gemeinde Gottes< nennen. Denn dabei geht es um deren unaufhaltsame Ausbreitung von Jerusalem aus. (und das in immer größeren Kreisen über Antiochia und Ephesus) bis nach Rom, das damalige Ende der Welt..
Unaufhaltsam – das Reich Gottes, das mit Jesus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen begonnen hatte.
Unaufhaltsam – der Heilige Geist.
Unaufhaltsam – Gottes Wort.
Unaufhaltsam – die Gemeinde Gottes.
Mit diesen Worten endet die Apostelgeschichte:
„Paulus verkündete in aller Offenheit das Reich Gottes und predigte von Jesus Christus, dem HERRN.“ (Apostelgeschichte 28,31)
 
Es geht um die Predigt von Gottes Königsherrschaft im Leben von immer mehr Menschen, mit dem Ziel, dass eines Tages Jesus als der HERR und König über alle herrschen wird. Ist diese Geschichte jetzt mit dem Ende des Buches zu Ende? Nein, Gott sei Dank, die Geschichte ist nicht zu Ende.
Die Geschichte ging weiter, wie die 2000jährige Kirchengeschichte beweist und zeigt.
Deswegen lautet das Thema dieser Predigt:
„UNAUFHALTSAM – Die Geschichte geht weiter“ und es geht um Apostelgeschichte 29.
Ihr könnt gerne Eure Bibel dazu aufschlagen und ihr werdet entdecken, dass es Apostelgeschichte 29 überhaupt nicht gibt. Ganz ehrlich, als Erstes bin ich darüber gestolpert und habe mich gefragt, ob das so sein kann und darf. Mit meiner Prägung als Christ auch über die Bibel und Gemeinde ist mir tief eingeprägt, dass wir nichts zur Bibel dazuschreiben dürfen.
„Nicht über die Schrift hinausgehen!“
 
„Wer über die Lehre von Christus hinausgeht, wird keine Gemeinschaft mit IHM haben! Aber wer der Lehre von Christus treu bleibt, wird sowohl mit dem Vater als auch mit dem Sohn verbunden sein.“ (2. Johannes 9)
Als Christen sind wir, das ist meine tiefe Überzeugung, dem Wort Gottes, der Bibel zur Treue und Ehrfurcht verpflichtet. Und können nicht einfach Teile davon wegstreichen oder andere Dinge hinzufügen. Ein 29. Kapitel der Apostelgeschichte sieht wie eine Erweiterung der Bibel aus und wirkt auch so. Und das wäre fatal. Zumal – wer bestimmt dann die Grenzen? Wer entscheidet, was wirklich Gottes Wort ist? Wer hat die Autorität, wegzustreichen und hinzuzufügen? Damit sind wir dann auch schnell bei der Verteidigung des „richtigen Glaubens“ und der richtigen Lehre über Gott und uns und die Kirche und Gemeinde. Genau das zeichnet ja die Orthodoxie aus. Und dabei geht es ganz schnell auch um das Erstarren in der Tradition.
Hier ist ein von mir etwas abgewandeltes historisches Zitat:
>Tradition ist nicht die Verteidigung und Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.<
Auf das Feuer komme ich später noch einmal in ganz wichtigem Zusammenhang zurück. In der Predigt letzten Sonntag ging es um Gottes Reden zu uns heute und das nicht nur durch die Bibel selbst und direkt. Wir haben als Älteste in unserer Sitzung letzte Woche genau das sehr eindrücklich erlebt.
Nach langem Gespräch über ein Thema merkten wir, dass wir nicht vorwärtskamen und uns im Kreis drehten. Bis wir den Impuls hatten, gerade jetzt zu beten und Gott um Weisheit zu bitten. Nachdem wir gebetet hatten, hatten wir innerhalb von 5 Minuten eine Lösung – Gott hatte zu uns geredet.
Und so ist das Thema „Apostelgeschichte 29 – UNAUFHALTSAM – Die Geschichte geht weiter“ durchaus in Ordnung.
Weil Gott weiterredet und das darf ER wahrlich, weil ER Gott ist.
Vor kurzem hat mich dieses Gebet auf der Pfingstjugendkonferenz sehr beeindruckt: >HERR, Du darfst tun und reden, was Du willst!<
Ich wünsche Dir und mir genau diese Offenheit für Gottes Reden, auch heute in diesem Gottesdienst! Die Frage heute ist: Wenn die Geschichte von Gottes Gemeinde weitergeht – und sie geht weiter – wo Dein und mein Platz in dieser Geschichte nach Apostelgeschichte 28, heute ist? Wo sind wir, wenn es darum geht, die Königsherrschaft von Jesus zu verkündigen und darin zu leben? Gott sei Dank, die Kirchengeschichte ging nach Apostelgeschichte 28 genauso „unaufhaltsam“ wie vorher weiter. Und mit dem heutigen Gottesdienst starten wir eigentlich schon die nächste Serie:
 
„Welcome home – my church“
 
Willkommen Zuhause – meine Gemeinde!
Es bedeutet:
Gott sagt: „Willkommen Zuhause, es ist meine (Gottes) Kirche.“
Und ebenso dass Du sagst: „Willkommen zuhause in meiner Gemeinde!“
Das Thema für Euch Teenies und Jugendliche auf der Pfingstjugendkonferenz lautete: „Ecclesia – Gottes Kirche/Gemeinde“ Der letzte Satz der Apostelgeschichte ist die Brücke bis zu uns heute:
„Paulus verkündete in aller Offenheit das Reich Gottes und predigte von Jesus Christus, dem HERRN!“ (Apostelgeschichte 28,31)
Die Geschichte – die Kirchengeschichte geht weiter! Ich möchte es an zwei relativ aktuellen Beispielen deutlich machen:
George Verwer, der Gründer und langjährige Leiter von OM, Operation Mobilisation, der vor kurzem gestorben ist.
Er hat sich im Alter von 16 Jahren bei einer Evangelisation mit Billy Graham bekehrt. Sehr bald danach hat er angefangen bis nach Mexiko City und später weit darüber hinaus von Jesus zu predigen und unzählige Menschen einzuladen, an Jesus zu glauben.
Auf dem Weg nach Süden hat er nach der Hochzeit die Hochzeits-Torte gegen Benzin eingetauscht. Normalerweise keine gute Idee für frisch Verheiratete.
Ihn zeichnete immer aus, dass er sehr kreativ war, Menschen die gute Nachricht von Jesus nahe zu bringen. Und dabei hat er viele junge Christen seiner und unserer Zeit geprägt und eingeladen, dabei mitzumachen. Unter anderem schmuggelten sie viele Bibeln in die Sowjetunion. Die von ihm gegründete Organisation hat mehrere Tausend Missionare in viele Länder der Welt geschickt, um Menschen dort von Jesus zu erzählen.
Eine weitere sehr kreative Art, Menschen zum Glauben an Jesus einzuladen, sind die 5 Schiffe von OM, die auf den Weltmeeren unterwegs waren und immer noch sind. Damit bringen sie die Bibel und andere christliche Literatur zu den Menschen und helfen ihnen vor Ort ganz praktisch. Heute sind über 5000 Menschen weltweit mit OM unterwegs im Namen von Jesus zu den Menschen.
Mit George Verwer ging Gottes Geschichte weltweit weiter und so ist es auch nach seinem Tod.
Ein weiteres Beispiel aus meiner Genration dafür, dass Gottes Geschichte weiter geht, ist:
Keith Green Er wurde 1953 in den USA geboren. Er war ein toller Musiker (Pianist und Sänger) und hat viele Lieder getextet und komponiert.
Er schlidderte als Musiker in fernöstliche Religionen, Drogen-Konsum u.a. Zusammen mit seiner Frau Melodie (beide kamen aus dem Hippie-Milieu) bekehrte er sich mit 20 Jahren. Von dem Zeitpunkt an kümmerten sie sich um sozial Benachteiligte, Prostituierte und Obdachlose. Mit seinem Lebensmotto, das auch Titel seines Buches war, „No Compromise“ (Keine Kompromisse) hat er ganz stark viele Christen meiner Generation (und auch heute wieder junge Menschen) geprägt und herausgefordert, Jesus ernsthaft und konsequent zu vertrauen und nachzufolgen.
Das sind nur zwei relativ aktuelle Beispiele dafür:
Gottes Geschichte der Kirche/Gemeinde geht weiter – unaufhaltsam!! Doch es geht nicht zuerst um Kirchengeschichte – nicht um Geschichte, sondern um die Gegenwart und Zukunft. Es geht um Dein und mein Leben und um diese Frage:

Wo bist du und wo bin ich in dieser Geschichte?
 
Es ist keine Frage von Organisation, sondern der Leidenschaft! Dass Gottes Geschichte seit über 2000 Jahren unaufhaltsam weitergeht, das ist ausgemacht und eine Tatsache. Und sie wird garantiert weitergehen. Aber Du und ich entscheiden, ob wir Teil davon sein wollen und sind, oder ob diese Geschichte an uns vorbeigeht.
Wo bist du und wo bin ich in dieser Geschichte?
Wo ist Dein Herz (für Jesus und Sein Reich, Seine Gemeinde und die Menschen, die ER retten möchte)?
 
Du fragst: Wie kann ich Teil davon sein? Als Antwort zitiere ich aus der Visions-Predigt vom Anfang diesen Jahres:
–   Für welchen Menschen betest Du in diesem Jahr, dass er/sie Jesus kennenlernt und IHM vertraut? Für welchen Menschen betest Du in diesem Jahr und hilfst ihm/ihr dabei, wirklich Jesus nachzufolgen?
Damit Menschen Jesus kennenlernen und IHM vertrauen und Gottes Gemeinde wächst, braucht und gebraucht Jesus Menschen wie Dich und mich, diese Vision und diesen Auftrag zu leben. Passive Mitgliedschaft in Gottes Gemeinde kennt Gott nicht, nur Gerettete, Berufene und Gesandte in Seinem Namen!! Das bedeutet es, Teil von Gottes Geschichte zu sein.
In unserer Klausur als Gemeindeleitung in der vergangenen Woche haben wir uns sehr intensiv damit beschäftigt und gebetet, wo wir als Gemeinde stehen? Was gut ist und was uns fehlt? Ja, wir sind sehr dankbar für viele in unserer Gemeinde, die in ihrer Berufung Gottes leben und in Gottes Reich mitarbeiten.
Und doch sehen wir auch manchen Mangel und Defizite, das was nicht oder nicht gut läuft. Doch Gott hat uns gezeigt, davon sind wir überzeugt: Unser Herz ist müde, wir sind ausgelaugt und auch manches Mal entmutigt. Es fehlt das Feuer, die Leidenschaft für Jesus und Seine Gemeinde! Deshalb verteidigen wir auch all zu oft die Asche, das, was wir bewahren wollen. Auch wenn viele Arbeiten laufen, vielleicht auch gut laufen, sehnen wir uns nach neuem lebendigen Glauben, der unser Leben verändert und prägt.
Erweckung – revival – neue Frische und Leidenschaft für Jesus und Sein Reich, für Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist und für Sein Wort und Sein Handeln heute. Und dabei ist es uns total bewusst, dass das bei uns beginnt, bei mir und dann auch bei Dir.
Die Kern-Frage ist: Wie lebe ich meine Beziehung zu Jesus und auch zu Seiner Kirche/Gemeinde? Auch wenn es dabei ganz sicher auch um unseren Beitrag und Dienst in Seinem Reich und in Seiner Gemeinde geht, sind wir davon überzeugt, dass es zuerst um mein und Dein Herz geht. Es geht nicht zuerst um das, was wir tun, sondern um unser SEIN. Und dem entsprechend sieht auch unser nächster konkreter Schritt aus – doch dazu gleich mehr.
Und es geht darum, dass Wir heute eine Entscheidung treffen, ich genauso wie Du.
In Johannes 6 lesen wir etwas sehr Erstaunliches, wie Jesus Menschen, die bei IHM waren in die Entscheidung stellte und eine klare Entscheidung herausforderte:
>Von da an wandten sich viele Seiner Jünger von Jesus ab und folgten IHM nicht mehr nach.
Da fragte Jesus die zwölf (Jünger): „Werdet (wollt) ihr auch weggehen?“ (Johannes 6,66)
Jesus kann es sich leisten, so grundsätzlich und für Sein Projekt „Kirche“ scheinbar existenziell zu fragen. ER möchte keine Mitläufer, keine passiven Nachfolger – ein krasser Widerspruch in sich: entweder passiv und nicht weiter dabei oder Nachfolger! Wie ist meine und Deine Antwort auf diese Frage von Jesus heute?
Wirst Du und werde ich Teil von Seiner Geschichte sein?
Simon Petrus antwortete: „HERR, zu wem sollten wir gehen? Nur Du hast Worte, die ewiges Leben schenken. Wir glauben und haben erkannt, dass DU der Heilige Gottes bist.“ (Johannes 6,68+69)
Es geht um Dein und mein Herz! Für was schlägt Dein und mein Herz?
Als Leiter wollen wir das leben und vorleben, in unserer Beziehung zu Jesus und zur Gemeinde!!! Mein und unser Herz soll ganz neu für Jesus schlagen und für Seine Gemeinde, voller Begeisterung und Dankbarkeit, zu Gottes Familie gehören zu dürfen. Es geht nicht um „to do“, sondern um unsere Leidenschaft! Gottes Herz schlägt ganz offensichtlich für Seine Gemeinde!!!
„Christus hat Seine Gemeinde geliebt. ER gab Sein Leben für sie, damit sie befreit von Schuld ganz IHM gehört, rein gewaschen durch die Taufe und Gottes Wort. ER tat dies, um sie als herrliche Gemeinde vor sich hinzustellen, ohne Flecken und Runzeln oder dergleichen, sondern heilig und makellos.“ (Epheser 5,25-27)
Matthäus 6,21: „Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz!“
Ist die Beziehung zu Jesus und die Zugehörigkeit zu Gottes Familie ein Schatz für uns – der größte Schatz? Wenn ja, dann wird das unweigerlich konkrete Auswirkungen in unserem Leben, persönlich und als Gemeinde haben!
„Wir sind eine Gemeinde, in der möglichst viele Menschen Jesus Christus kennenlernen und gerne miteinander IHM nachfolgen.“
Das ist unsere Vision seit Jahren als Gemeinde. Wir laden Euch ein, diese Vision von Herzen miteinander zu leben! In dieser Woche haben wir unsere Vision, das was uns in den nächsten 5 Jahren bewegen soll, neu formuliert.
Unsere Vision für 2023 bis 2028:
 
„Wir (er)leben eine geistliche Erweckung in Dir und uns – eine Sehnsucht nach Gott und neue Hingabe an Gott, die nur der Heilige Geist selber bewirken kann und dass das spürbare Auswirkungen hat“.
Wir beten für eine geistliche Erweckung in dir und uns – eine Sehnsucht nach Gott und neue Hingabe an Gott, die nur der Heilige Geist selber bewirken kann und dass das spürbare Auswirkungen hat“:
  • Wir leben bewusst Beziehungen zu Nichtchristen.
  • Wir sind bereit und fähig, mit anderen Menschen über den eigenen Glauben zu reden und den eigenen Glauben zu teilen (mitteilen) und andere in der Nachfolge Jesu anzuleiten.
  • Wir leben Beziehungen und Freundschaften in der Gemeinde, und insbesondere intensiven Kontakt zu wenigstens einer Person.
Dazu tragen die Kleingruppen entscheidend bei. Wir haben uns als Leitung zu diesem einen konkreten nächsten Schritt entschieden:
Wir beten für diese persönliche und gemeindliche Erweckung von jetzt an konkret, fokussiert und anhaltend – bis Gott unser Gebet erhört.
Das werden wir ab morgen alle 2 Wochen Montags Abends um 19.30 Uhr tun (auch wenn nicht immer alle von uns dabei sein können) und wir laden Dich herzlich dazu ein, mit uns zu beten. Dabei geht es uns nur um dieses Anliegen: HERR, erwecke mich, mein und unser Herz! Schenk uns neuen lebendigen Glauben an Dich und Leidenschaft für Dich und Dein Reich!
Bist Du dabei?
Das wäre genial!
Amen!

 
Bibelverweise mit freundlicher Genehmigung: ERF Bibelserver