FRAGEN, DIE JESUS STELLTE  –
Hast du mich lieb?
Hans-Jürgen Neuschäfer
Kirche am Bahnhof,
Frankenberg, 27.10.2024
Das Video zur Predigt finden Sie hier

Johannes 21,15-19

Da sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr, als mich diese lieb haben? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Lämmer!  Spricht er zum zweiten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe!  Spricht er zum dritten Mal zuihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Petrus wurde traurig, weil er zum dritten Mal zu ihm sagte: Hast du mich lieb?, und sprach zu ihm: Herr, du weißt alle Dinge, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe!  Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wo du hinwolltest; wenn du aber alt bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und führen, wo du nicht hinwillst.  Das sagte er aber, um anzuzeigen, mit welchem Tod er Gott preisen würde. Und als er das gesagt hatte, spricht er zu ihm: Folge mir nach!

 

Wir sind heute bei der letzten Einheit unserer Serie, Fragen – die Jesus stellte, angekommen. Wir sind bei einer Frage, die ich für außerordentlich wichtig, ja lebenswichtig, halte. Und hier stellt Jesus eine Frage die Petrus ganz persönlich trifft. Es ist eine Frage auf die Petrus keine ausweichende Antwort geben kann. Bei dieser Frage gibt es nur ein Ja oder Nein und sie betrifft  nicht seine Liebe zum Reich Gottes, oder zum Volk Gottes, sondern sie nennt als Gegenstand seiner Liebe, ihn selbst, den Sohn Gottes.

Jesus fragt Petrus ganz direkt: „Simon Jona, hast du mich lieb?“ Jesus sagt nicht: „Siehst du jetzt ein, wie richtig meine Warnung war, als ich dir gesagt habe dass du wachen und beten sollst?“ Oder: „Simon, willst du von nun an dein Selbstvertrauen aufgeben und auf meine Ermahnungen achten?“ Er sagt auch nicht: „Glaubst du nun dem was ich dich gelehrt habe? Vertraust du nun auf mich, den du neulich 3 mal verleugnet hast?“ Ebenso wenig fragt er: „Gefallen dir meine Vorschriften? Glaubst du an meinen Anspruch das ich der Retter der Welt bin? Willst du mich noch als den Sohn des Höchsten bekennen?

Nein, nach all diese Dingen fragt Jesus nicht, sondern nur nach dem einen: „Liebst du mich?“

Jesus spricht dabei Petrus ganz bewusst mit seinem alten Namen an, den er vor seiner Bekehrung trug, Simon, Sohn des Johannes. Er will ihn daran erinnern, was die Gnade für ihn getan hat, und dann fragt er nur nach seiner Liebe.

Die Frage hat es also nur mit der persönlichen Liebe des Petrus zu der Person Jesus Christus zu tun, und genau darum soll es heute Morgen gehen.

Ich finde es schon beachtlich dass unser weißer und liebevoller Heiland, Petrus in einfachen, aber deutlichen Worten nach seiner Liebe gefragt hat. Da war kein auf den Busch klopfen, oder ein Drumherum reden, sondern Jesus kam gleich zur Sache, denn dieser Punkt duldet keine Zweideutigkeit oder gar Zweifel. Er sagte nicht: „Simon, Sohn Jonas, bereust du deinen Fehler mich zu verleugnen?“ Sondern er hielt es für weißer, gleich nach der Liebe zu forschen und nicht danach ob Petrus bekümmert ist oder bereut dass er Jesus verleugnet hat. Jesus fragt Petrus nicht danach wie es denn mit seinem Glauben steht, den man sicher hätte in Frage stellen können nachdem Petrus geschworen hat: „Ich kenne diesen Menschen nicht!“

Aber Jesus lässt alle anderen Punkte außer Betracht – oder vielleich. sollte ich sagen, dass er alle Punkte, auch die Frage nach dem Glaubenszustand in einer Frage zusammenfasst: „Liebst du mich?“ Diese Frage stellt Jesus drei mal, um zu zeigen, dass sie von erster, zweiter und auch dritter Wichtigkeit ist. Das ist ähnlich wie wenn man einen Nagel einschlägt, Schlag auf Schlag traf es seinen Kopf. Mit unverändertem Ton und Blick fragte der Herr: „Simon Jona, liebst du mich?“

Wenn wir uns heute prüfen, so lasst uns tief in unsere Herzen hineinschauen und uns gründlich fragen: Haben wir Jesus wirklich lieb? Hab ich – hast du Jesus wirklich im Herzen lieb? Lasst uns daran denken dass der Herr Jesus diese Frage solange an Petrus stellte, bis er Petrus traurig machte.

Eine dreifache Verleugnung erforderte vielleicht auch ein dreifaches Bekenntnis. Der Schmerz den Petrus dem Herrn zugefügt hatte, wurde durch den Schmerz, den er jetzt fühlte ins Gedächtnis zurückgerufen. Jesus, der HERR hat diese Frage damals selbst gestellt.

Was würden wir denken, wenn der Herr Jesus jetzt zur Türe hereinkommen würde und an jeden von uns diese Frage stellen würde: „Liebst du mich?“ Wir haben gerade Lieder gesungen um ihn zu ehren, wir haben uns im Gebet eins gemacht um ihn von Herzen zu verehren. Es würde uns doch seltsam vorkommen wenn er uns nach unserer Liebe zu ihm befragen würde? Und doch würde er uns diese Frage zu Recht stellen.

Nehmen wir an, dass sich der HERR heute neben dir auf den freien Stuhl setzen, und dich fragen würde: „Liebst du mich?“ Was würdest du bei dieser Frage empfinden?

Wärst du nicht betroffen, oder würdest du vielleicht zu zittern anfangen und an ein dutzend Gründe denken, weshalb wohl diese forschende Frage jetzt genau an dich gerichtet wird? Und wenn der Herr diese Frage dreimal wieder holen würde, während er dabei tief in deine Augen schaut, würdest du es nicht als eine Herzensprüfung empfinden?

Ich möchte gern, dass du diese Frage so persönlich nimmst, als käme sie heute direkt vom HERRN. Vergiss einfach dass sie von mir ausgesprochen wird, denn auch ich will mich dieser Frage stellen. Höre diese Frage, als sei sie von Jesus heute zu dir gesprochen, von dem, der dich durch sein kostbares Blut von Tod und Hölle erlöst hat. Jesus sitzt neben dir und fragt dich: „Simon Jona, liebst du mich?“ Du darfst gerne, jedes Mal wenn diese Frage kommt, statt Simon deinen Namen einsetzen. So dass du fühlen kannst, dass dich der HERR persönlich anspricht. Ich wünsche mir dass unser Herr uns Gnade schenkt, damit wir diese Frage ehrlich in unserem Herzen bewegen und beantworten, denn sie ist elementar wichtig. Es ist die Frage aller Fragen: Hast Du mich lieb?

 

  1. Es fehlt an der Liebe zu Jesus

Es ist eine traurige aber ich glaube dennoch wahre Feststellung, dass es an der Liebe zu Jesus vielfach fehlt. Sicher könnten unsere Gaben und Aktivitäten die wir tun unsere Mitmenschen davon abhalten diese Frage zu stellen. Aber allein unsere Gaben und das was mir damit tun ist keine Antwort auf diese Frage die Jesus stellt. Auch Religiosität macht diese Frage nicht unnötig.

  • Nehmen wir von Herzen an den Veranstaltungen unserer Gemeinde teil oder tue ich das vielleicht nur weil es erwartet wird?
  • Bekennen wir unseren Glauben in der Öffentlichkeit, Arbeitsplatz, Schule, beim Sport, Freunden?

Es gibt tausende Menschen die das jeden Sonntag tun, und doch haben sie Jesus nicht  unbedingt lieb. Viele Menschen sind von Formen und Zeremonien, Ritualen beeindruckt. Wenn der Gottesdienst dem Auge und dem Ohr gefällt, sind sie dann nicht zufrieden? Solange die Predigt den eigenen Erwartungen und Vorstellungen entspricht ist alles in Ordnung, aber so wie der Prediger von der Glaubensvorstellung abweicht, können und wollen sie ihn nicht mehr anhören. Aber von der Liebe Jesu werden solche Menschen nicht bewegt und der Glaube ist bei Ihnen keine Herzensangelegenheit sondern nur Kopfsache. Selbst das höchste geistliche Amt schließt nicht aus, diese Frage gestellt zu bekommen. Petrus war ein Apostel, und dennoch war es nötig ihn zu fragen: „hast du mich lieb?“

Unsere Namen können in der Liste evangelikaler Leiter stehen und doch vielleicht nicht in dem Buch des Lebens. Ob du Leiter bist, Ältester, Diakon, Kleingruppenleiter, es ist wichtig uns die Frage stellen zu lassen; „ Haben wir den Herrn Jesus lieb?“ Die beste christliche Erziehung macht diese Frage nicht überflüssig. Selbst eine theologische Ausbildung oder ein Doktortitel in Theologie nicht.

Petrus, Jakobus, Johannes waren die drei bevorzugten Apostel. Sie waren Zeugen von Wundern die im verborgenen geschehen sind, und von keinem anderen menschlichen Auge gesehen wurden. Sie sahen Jesus auf dem Berg der Verklärung in all seiner Herrlichkeit, sie sahen ihn im Garten Gethsemane in seiner Todesangst. Und trotz dieser Vorzüge die sie miterleben durften, hielt es der Herr für richtig Petrus zu fragen: „Liebst du mich?“

Auch wir haben vielleicht dass ein oder andere Highlight mit Jesus erlebt. Eine besondere geistliche Erfahrung gemacht, vielleicht Jesu Nähe ganz besonders gespürt, diesen Moment genossen, der sich in unsere Erinnerung eingebrannt hat. Aber auch solche Momente können ein liebendes Herz nicht ersetzen.

Petrus war ein Jünger der gern temperamentvoll, hitzköpfig, stürmisch voller Elan voran ging. Er rief auf dem See Genezareth:

Herr, bist du es, dann befiehl mir, zu dir auf das Wasser zu kommen“  Matthäus 14,28

Und auch in der heutigen Geschichte, stürzt Petrus sich ins Wasser als sie sehen, dass er es ist der am Kohlenfeuer steht und Frühstück macht. Was für ein Elan, welche Begeisterung, welche Sehnsucht nach dem Herrn. Und dennoch erspart Jesus ihm diese Frage nicht: „Simon, Jona hast du mich lieb?“

Wir können eine geniale Sonntagschule halten, den Kindern das Wort Gottes näher bringen und doch darf die Frage erlaubt sein: „Hast du mich lieb?“ Du kannst an den Straßenecken stehen, die Freude darüber spüren mit den Menschen über Jesus ins Gespräch zu kommen, aber weißt du es ganz genau, dass du Jesus lieb hast? Ich traue mich noch einen Schritt weiter zu gehen. Selbst die größte Selbstverleugnung beweist nicht unbedingt die Liebe zu Jesus.

Petrus konnte sagen: Herr, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.“ Obwohl es nicht sehr viel war was Petrus verlassen hatte, so war es doch alles was er hatte, und er hatte alles für die gute Sache verlassen, ohne irdische Güter dafür wieder zubekommen. Er war oft beleidigt, beschimpft oder verspottet worden. Dennoch fragt der Herr, der genau wusste, dass Petrus alles für ihn aufgeopfert hatte: „Liebst du mich?“

Es ist wirklich traurig, aber über die Jahrhunderte haben Menschen bedeutende, vielfältige Opfer gebracht, um sich als Christen zu erweisen, ohne wirklich das Fundament des Glaubens erkannt und in sich zu haben.

Die Liebe zu Jesus ist das Entscheidende. Nichts kann ihr Fehlen ersetzen.

Es ist auch wichtig diese Frage zu stellen, weil wir als Menschen nicht nur aus dem Herzen bestehen. Wir haben auch Verstand, und dieser Verstand sollte genauso wie unser Gefühl sagen können: „Ja, ich habe Jesus lieb“ Petrus ist drei Jahre lang mit Jesus, seinem Lehrer unterwegs gewesen und er hat viel erlebt und auch gelernt. Aber nachdem sein Kurs abgeschlossen ist, hielt es sein Meister für richtig, bevor er ihn in seine Lebensarbeit sandte, ihn zu fragen: „Liebst du mich?“ Selbst wenn du stundenlang in der Bibel liest und in ihr forschst, Bibelverse und Inhalte in dich aufnimmst, auswendig lernst.

Ich wünsche mir dass wir immer mehr in der Bibel zuhause sind und in ihr forschen.

Wenn wir Kinderarbeit machen oder wenn wir evangelisieren, wenn wir lehren, sollten wir in der Bibel zuhause sein und in ihr forschen. Wie können wir sonst Andere füllen, wenn wir nicht erfüllt sind ?

Wissen ist gut, aber LIEBE ist besser. Wenn wir studieren und forschen, Zusammenhänge erklären, können wir vielleicht. manche Probleme lösen,  Antworten geben usw. Wenn du aber nicht liebst, dann kannst du das Geheimnis der Geheimnisse nicht begreifen. Du hast dann das wichtigste aller Wissenschaften nicht erkannt.

Wissen bläht auf, aber die Liebe erbaut. Achte deshalb auf die Frage: „Liebst du mich?“

Kommen wir zurück zu Petrus. Wenn irgendwo etwas zu tun war – dann war Petrus der Mann der Tat. Petrus predigte das Evangelium wo er nur konnte, selbst Dämonen waren ihm untertan. Er tat Wunder im Namen des Herrn, und doch prüfte der Herr ihn: „Hast du mich lieb?“ Und selbst in der heutigen Geschichte, zieht Petrus ein übervolles Netz mit 153 Fischen ans Ufer und sprintet aus dem Wasser um bei Jesus zu sein. Und nachdem sie miteinander gefrühstückt haben nimmt ihn Jesus zur Seite und stellt ihm  diese Frage: „liebst du mich?“ Jesus stellt ihn nicht bloß vor den anderen Jüngern, er findet eine gute Gelegenheit um mit Petrus diese wichtige Frage zu besprechen.

Ich glaube dass es gar nicht so wichtig ist ob du deinen Dienst hervorragend und ausgezeichnet machst, oder ob es wie bei Petrus, Momente gibt in denen du versagt hast. Viel wichtiger ist es diese Frage zuzulassen und ihr nicht auszuweichen. Das wünsche ich mir für heute Morgen: Lasst Jesus in euer Herz sehen und antwortet ihm auf seine Frage, die er euch immer wieder stellt, bis es euch traurig macht: „Simon Jona, liebst du mich?“

 

  1. Wenn wir Jesus nicht lieben dann ist alle frühere Erkenntnis eine Lüge gewesen                                               

Es ist unmöglich Christ/ Nachfolger zu sein, ohne Jesus Christus zu lieben.

Wenn du das Herz aus einem Körper raus nimmst, dann ist Leben absolut unmöglich. Wir haben das Evangelium gehört, aber das Evangelium ohne  Jesus Christus kann nie eine „gute Botschaft“ für uns sein. Wir lesen in der Bibel, aber die Bibel ohne Jesus ist nichts anderes als ein totes Buch. Wenn ich an den Anfang in meinem Leben zurück denke, dann erinnere ich mich daran dass die Erlösung und die Hoffnung durch das Kreuz kommt, und weil unsere Hoffnung nicht mit irgendeiner Lehre oder einem Prediger verknüpft ist, sondern mit Jesus, darum dürfen wir den lieben, durch den sie gekommen ist.

Jeder Segen, den wir bekommen haben, ist mit seiner Person verbunden, und ohne ihn hätten wir diesen Segen nie bekommen. Wir haben Vergebung bekommen, aber die Vergebung geschieht durch sein Blut. Wir sind gerecht geworden vor Gott, aber der HERR ist derjenige der uns vor Gott gerecht gemacht hat. Er selbst ist unser Ruhm und unsere Schönheit, ER ist alles für uns. Keine Segnung kann von Jesus Christus getrennt genossen werden – ebenso wenig wie sich Licht und Wärme von der Sonne trennen könnten. Jede Art von Segen kommt zu uns aus seiner durchbohrten Hand. Und darum müssen wir ihn einfach lieben. Es ist nicht möglich, die wunderbaren Gaben seiner grenzenlosen Liebe zu genießen, ohne Jesus wieder zu lieben. Wir können uns einfach nicht in die Sonne stellen ohne dabei warm zu werden.

Genauso können wir nicht Alles von Jesus bekommen, ohne von Dankbarkeit ihm gegenüber erfüllt zu sein. Alles das was wir auch an praktischen Dingen für Jesus tun, haben wir doch aus Liebe zu ihm gemacht, oder – haben wir uns selbst betrogen?.

  • Was ist zum Beispiel die Taufe wert, wenn wir nicht durch sie mit Jesus gestorben und auferstanden sind und jetzt mit Jesus auf dem Weg sein können? Was bringt es uns das Abendmahl zu feiern, wenn Jesus nicht da ist? Aber wenn wir mit aufrichtigem Herzen zum Abendmahl gekommen sind, können wir dann Brot und Wein genossen haben, ohne ihn zu lieben? Das geht doch nicht!
  • Wenn wir beten und mit Gott im Gespräch sind, dann geht das nur durch den Mittler Jesus Christus. Wie können wir das tun ohne den Mittler zu lieben, der die Tür zum Vater ist?
  • Wir sagen, wir haben eine Hoffnung, aber worauf hoffen wir? Wir hoffen aufzuerstehen, ihm gleich zu sein, aber das geht nur weil Jesus die erste Person ist die auferstanden ist.
  • Wir erwarten auf der Erde zu regieren, 1000 Jahre lang, aber mit ihm. Wir erwarten doch kein tausendjähriges Reich ohne den König.
  • Wir sehnen uns nach einem niemals endenden Himmel, aber dieser Himmel besteht darin mit Jesus ganz nah zusammen zu sein und seine Herrlichkeit zu sehen.

Da also auf allem was du geschenkt bekommen hast Jesu Name drauf steht und es direkt aus seiner durchbohrten Hand kommt, kann es nicht sein, dass du es in Anspruch genommen hast, wenn du ihn nicht liebst. Wenn ich also diese Frage stelle, dann erinnere dich dass es von deiner Antwort abhängt ob du ein Kind Gottes bist: „Simon Jona, hast du mich lieb?“

 

  1. Wenn wir Jesus Christus nicht lieb haben ist unsere Zukunft dunkel

 

Wir haben vielleicht noch den größten Teil unseres Lebens vor uns. Unsere Reise auf dem Weg in den Himmel ist vielleicht noch lange nicht beendet. Und es gibt noch viele Kämpfe zu kämpfen und Schlachten zu schlagen, vielleicht mehr als wir wollen. Aber wenn wir Jesus Christus liebhaben wird alles gut werden, egal wie sich die Umstände um uns herum verändern, Aber es wird nichts gut gehen wenn wir Jesus Christus nicht lieb haben.

Petrus wird berufen die Schafe und die Lämmer zu weiden

Aber die erste Eigenschaft eines wahren Hirten ist die Liebe zu Jesus. Hier stellt Jesus eine Art der Untersuchung an um festzustellen ob Petrus diese Eigenschaften wirklich besitzt, wenn er ihm das Weiden seiner Schafe und Lämmer anvertraut. Jesus fragt nicht so sehr nach seiner Redegabe oder nach theologischem Wissen. Er fragt vielmehr nach seiner Liebe. Denn das ist die herausragendste und qualifizierteste Befähigung – ein liebendes Herz. Und was für einen Hirten gilt, das gilt auch für jeden anderen Arbeiter im Reich Gottes

Ihr Lieben, Liebe ist das entscheidende Kriterium, du kannst nicht für Jesus Christus aktiv sein wenn du ihn nicht von Herzen liebst.

Da sagt vielleicht jemand. „Ich kann in der Sonntagschule mitarbeiten – ja, gern aber nicht ohne Jesus lieb zu haben.
Da sagt ein anderer: „ich bin aber Mitglied in dem oder dem Verein, der viel Gutes tut“ –  aber du tust nichts zu Ehre Gottes wenn du es nicht aus Liebe zu Jesus tust.
Ich glaube wenn du Jesus den Meister nicht liebst, dann wirst du weder das lieben können was er für dich getan hat, noch wirst du deine Mitbrüder lieben können, noch die Regeln die in seinem Haus gelten.
Liebe zu Jesus muss in unserem Herzen sein, sonst können wir nicht wirklich für ihn tätig sein, und ich glaube, das gilt auch ganz besonders für schwere Zeiten in unserem Leben.
Wir werden nicht imstande sein mit Leid und Sorgen klarzukommen wenn unser Herz nicht wirklich Jesus Christus gehört.

Es dauerte nicht sehr lange, da kam für Petrus die Zeit, Gott durch seinen Tod zu preisen. Petrus musste gegürtet und geführt werden, wohin er nicht wollte. Es wird berichtet dass er den Kreuzestod mit dem Kopf nach unten gerichtet gestorben ist, aber es war seine starke, tiefe Liebe die ihn hat überwinden lassen. Wir sind auf diesem schmalen Weg unterwegs und wir werden nur den Gefahren und Verlockungen unserer Gesellschaft widerstehen können wenn wir Jesus lieb haben.

Wenn wir diese Liebe nicht haben, dann fehlt das was uns hilft  auf diesem schmalen Weg auszuhalten bis zum Ziel. Liebe ist diese große, immer wieder anspornende Kraft durchzuhalten bis zum Ziel. Wir werden in unserem Leben und auch im Dienst für den Herrn immer wieder Schwierigkeiten, Sorgen und Ängste haben. Wir werden uns fragen warum wir uns dies oder das immer wieder antun. Aber die Liebe zum Herrn lässt und über Mauern springen. Hand in Hand mit dem Glauben ist sie fast allmächtig durch die Kraft Gottes. Die Liebe zu Jesus Christus ist das, was uns ihm gleich macht.

Wenn du also Jesus liebst, wirst du nach und nach ihm gleich werden, seine Charakterzüge werden bei dir wiederzufinden sein, immer mehr. Wir werden über kurz oder lang die Ewigkeit kennenlernen. Aber wenn wir keine Liebe zu Jesus haben werden wir zwar in der Ewigkeit aber nicht in der Herrlichkeit sein.

Es wird niemand im Himmel sein, der nicht hier auf der Erde gelernt hat Jesus zu lieben.

Und weil die Antwort auf diese Frage so wichtig ist, stelle ich sie nochmal: „Simon Jona, hast du mich lieb?“

 

  1. Wenn wir Jesus lieben, was dann?

 

Also wenn wir Jesus lieben, dann lasst uns auch etwas für ihn tun. So wie Jesus damals Petrus geantwortet hat als Petrus sagte: „Herr, du weißt alle Dinge, du weißt dass ich dich lieb habe‘“: „Weide meine Schafe“!

Das war doch sehr nett und zuvorkommend von unserem Heiland, denn er wusste: Wo Liebe ist, da ist auch ein Wunsch nach Tätigkeit. Weil Jesus so sehr liebte, deshalb wurde sie ihm zur täglichen Nahrung, den Willen seines Vaters im Himmel zu tun. Er scheint also gedacht zu haben: Petrus hat mich lieb, es würde ihn in seinem Herzen verletzen, wenn ich ihm nicht etwas zu tun gebe. „Geh und weide meine Schafe!“

Jesus gibt denen die ihn liebhaben einen klaren Auftrag und beteiligt uns damit an dem Auftrag sein Reich zu bauen.

Er vertraut uns diese Aufgabe an weil er uns zutraut sie zu erfüllen. Das bedeutet doch für uns, dass es für uns zwar wichtig und gut ist eine gute Predigt zu hören oder an einem Seminar oder einer Konferenz teilgenommen zu haben. Aber dass es nicht nur dabei bleiben darf

Natürlich ist es gut zu wachsen, sicher ist es wichtig genau hinzuhören. Aber wenn darauf keine Taten folgen ist das Ziel verfehlt. Wenn wir also Jesus liebhaben, so lasst uns seine Schafe und Lämmer weiden. Lassen wir nicht alles nur Geschwätz sein, oder viel Lärm um nichts. Lasst uns hier aus dem Gottesdienst gehen, um Menschenherzen für Jesus zu gewinnen. Ich glaube dass dies der Prüfstein ist, wie sehr wir in der Gnade gewachsen sind. Wie weit wir in unserem Leben Jesus gleich geworden sind. Wenn wir jetzt nicht gehen und seine Schafe weiden, wann dann?

 

Ich möchte das nochmal zusammenfassen:

  • Solange ihr lebt, tut alles aus Liebe zu Jesus Christus.
  • Lasst die Finger der Liebe wirken,
  • das Gehirn der Liebe,
  • die Hände der Liebe,
  • Augen der Liebe.
  • Kämpft mit Liebe, betet mit Liebe.
  • Redet und lebt mit der Liebe zu unserem Heiland

Wenn wir so leben, werden wir voller Kraft sein und Gott wird uns um Jesu Willen segnen.

Amen

 

Siehe auch: Wer ist Jesus?
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