Was ist mir ein Platz im Himmel wert?
Wenn eine Umfrage gestartet würde über die Frage, was der Einzelne sich unter dem Himmel vorstellt und was es ihm wert ist, dort hinzugelangen, würden die unterschiedlichsten Antworten zusammenkommen. Die Reaktionen würden dabei von Unverständnis und Desinteresse über krampfhaftes Abmühen bis zu überschäumender Begeisterung reichen.
Das erinnert mich an ein Bild, das diese Widersprüchlichkeit auf eine besondere Art wiedergibt: Auf einem breiten Weg hat sich eine lange Menschenschlange gebildet. Menschen, so unterschiedlich wie sie nur sein können, haben sich eingereiht. Manche unter ihnen stehen dort mit stolz geschwellter Brust. Manche tragen Orden, andere schleppen einen schweren Aktenkoffer mit sich, gefüllt mit wichtigen Dokumentationen ihrer außergewöhnlichen Leistungen. Einige halten Preise und Auszeichnungen in ihrer Hand. Es gibt aber auch Menschen unter den Wartenden, die sehr verunsichert wirken. Ihnen steht die Frage ins Gesicht geschrieben, ob das, was sie vorzuweisen haben, wohl ausreichen wird, um in den Himmel zu kommen. Am Tor steht eine große weiß gekleidete Gestalt, die mit jedem einzelnen Menschen, der in den Himmel will, ein kurzes Gespräch führt. Immer wieder schüttelt die weiße Gestalt den Kopf und sagt laut und vernehmlich: „Es reicht nicht aus.“ Auf dem Bild ist aber noch ein anderer Weg zu sehen. Er ist viel schmaler und steiler als der andere. Auf diesem Weg sind Menschen zu erkennen, die sich, in weiße Gewänder gekleidet, in heiterer Gelassenheit auf ein strahlendes Tor zu bewegen. Dort steht eine helle Gestalt und heißt jeden einzelnen Ankömmling willkommen.
Lebenswege
Wenn mich jemand vor 30 Jahren gefragt hätte, was mir der Himmel wert ist, so hätte ich ihm keine klare Antwort geben können. Ich wusste davon, dass es einen Gott gibt, der im Himmel residiert. Ich kannte diesen Gott durch die Gebete daheim oder später aus dem Konfirmandenunterricht. Aber sonst? Viel interessanter war es für mich während meiner Studienzeit, zu meditieren oder mich mit östlicher Weisheitslehre zu beschäftigen. Himmel bedeutet mir nichts, was sollte er mir denn dann wert sein? Ohne lebendige Beziehung zu Gott auch kein Bezug zum Himmel.
Das wurde von Grund auf anders, als ich mit Gott, dem Schöpfer und Vater Jesus Christi, ganz hautnah konfrontiert wurde. Ein kluger Mensch hat mal gesagt:
„Religion ist die Suche des Menschen nach Gott. Das Evangelium, die frohe Botschaft von Jesus Christus, ist die Suche Gottes nach den Menschen.“
Gott hatte zuerst meine Frau gefunden. Auf einer Konferenz hatte sie durch einen Vortrag etwas für sie Revolutionierendes begriffen: „Gott ist eine Person. Gottes Sohn, Jesus Christus, ist auf diese Erde gekommen, um die Trennung zwischen Gott und den Menschen durch seinen Opfertod auf Golgatha zu überwinden. Jesus Christus spricht von sich selbst in Johannes 14, 6: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ Sie wollte unbedingt zu Gott, dem Vater, sie wollte ein Kind Gottes werden. So nahm sie Jesus Christus als ihren Erlöser an. Als unsere beiden jüngeren Kinder und ich sie Tage später wiedersahen, musste sie nichts sagen. Wir spürten schlagartig, dass etwas Außergewöhnliches mit ihr passiert war. Sie erzählte uns von ihrer Entscheidung für Jesus. Unser damals 11-jähriger Sohn reagierte spontan: „Mama, wer dich so von Jesus erzählen hört, der muss einfach an ihn glauben.“
Richtungswechsel
Bei mir hatte es mit diesem Schritt etwas länger gedauert. Mir war das zu suspekt. So einfach konnte es doch gar nicht sein. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich begriffen habe, dass ich von Gott nicht aufgrund von Geleistetem angenommen werde. Allein durch Jesus Christus und sein Opfer wurde mir meine Sünde, d.h. mein Leben ohne Gott vergeben. Doch als ich „ja“ gesagt habe zu Jesus Christus, wusste ich in meinem Herzen, dass ich ein Kind Gottes bin. Das war nicht spektakulär. Es geschah vielmehr durch ein einfaches Gebet:
„Jesus Christus, ich habe erkannt, dass du der Sohn Gottes bist, der auch für mich sein Leben gegeben hat. Ich habe bisher ohne Gott gelebt. Darum bitte ich dich, vergib mir meine Schuld und mache mich rein von aller Sünde. Ich vertraue mich dir mit meinem ganzen Leben an. Leite du mich ab heute. Ich danke dir für das ewige Leben und die Versöhnung mit Gott, dem Vater im Himmel. Amen“
Jesus Christus ist auch der Garant dafür, dass ich meine neue Heimat im Himmel erreichen werde. Er spricht in der Bibel davon, dass er zum Vater gehen wird, um jedem von seinen Nachfolgern im Himmel eine Wohnung zu bereiten. So mancher meiner Bekannten wird mich an dieser Stelle amüsiert oder auch verächtlich fragen: „Das glaubst du doch nicht allen Ernstes? Woher willst du denn das so genau wissen?“ Die Bibel spricht davon, dass Gott seinen Sohn aus Liebe gegeben hat, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat“.
Das ewige Leben findet im Himmel statt, in der Gemeinschaft mit Gott, dem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Ich weiß um den Himmel, weil ich Jesus jeden Tag als Herrn erlebe, der mir ganz nahe ist. Er hat mich befreit von Schuld und Sünde. Er hat mich frei gemacht von allen okkulten Verstrickungen. Er hat mir in meiner Familie Versöhnung geschenkt. Er hat aus mir einen neuen Menschen gemacht. Das, was ich heute als ein Kind Gottes erlebe, muss ich mir nicht verdienen oder erarbeiten, ich bekomme es geschenkt. Jesus Christus hat alles gegeben, damit ich den Himmel erreiche. Um nichts in der Welt möchte ich dies Leben mit Jesus, das im Himmel weitergeht, eintauschen.
Rolf-Dieter Haering
Möchten Sie Jesus persönlich kennenlernen? Dann klicken Sie hier
Text und Bilder: Leben, Marburger Medien