Andreas Latossek

Kirche am Bahnhof, Frankenberg, 26.07.2023

Frei – durch Gnade

 

Jesus sagt: Ich bin gekommen, Gefangene frei zu setzen! Lukas 4,18

 

 

Vielleicht hast du dich gerade an irgendeiner Stelle in diesem Theaterstück wiedergefunden.

Es gibt Menschen, Dinge oder Süchte, die dich gefangen nehmen und du wünscht dir, davon loszukommen. Du möchtest alte Strukturen aufbrechen weil du spürst wie sie dich einengen, und du spürst eine innere Sehnsucht nach Freiheit.

 

Frei heißt unsere neue Gottesdienstserie, wo wir dieser Freiheit in den nächsten Wochen auf die Spur kommen wollen.

  • Wir werden uns anschauen, wie wir alten Ballast hinter uns lassen und frei zu einem neuen Leben werden können, aber auch der Gefahr nachspüren, wieder unfrei zu werden.
  • Wir werden über Freiheit von Angst und Freiheit durch Vergebung sprechen.
  • Wir werden auch darüber reden, dass es Grenzen der Freiheit gibt, wo es ein „zu frei“ gibt.
  • Und heute geht es in einer kurzen Einführung darum, wodurch wir eigentlich Freiheit erfahren können.
  • Frei – durch Gnade, heißt das Thema heute.

Aber bevor wir darüber sprechen möchte ich zuerst mal über den Begriff Freiheit mit euch nachdenken.

 

  1. Was verstehen wir unter Freiheit?

Freiheit hat für uns Menschen eine ganz große Bedeutung. Während ich an der Predigt gesessen habe, habe ich Post meiner Bank bekommen, Werbung für eine Karte für weltweite Bezahlfreiheit, dann einen weiteren Brief für einen Kredit für mehr finanzielle Freiheit und im Internet schließlich ein Werbebanner für eine Versicherung zu gesundheitlicher Freiheit, was ja völliger Unsinn ist, weil ich ja dadurch nicht gesund bleibe sondern nur gegen mögliche Schäden besser versichert bin.

Aber alles am gleichen Tag.

 

In Artikel 2 in unserem Grundgesetz heißt es: Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit und: Die Freiheit der Person ist unverletzlich.

Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit. Wer im Gefängnis sitzt, der spürt das.

Als Deutsche haben wir Jahrzehntelang, getrennt durch eine Mauer, gelebt. In vielen Ländern habe ich nicht die Freiheit, meinen Glauben frei zu leben. Im Westen sind wir, was das Thema Freiheit angeht, sehr verwöhnt gewesen, aber die Zeiten ändern sich.

Während des Lockdowns hatten auch wir nicht alle Freiheiten, da haben wir vielleicht etwas davon gespürt, was es bedeutet, eingeschränkt zu sein. Jetzt gerade wird uns die Freiheit genommen, unsere Heizung selber zu wählen und auch manche Meinung darf man trotz Meinungsfreiheit, Toleranz und Vielfalt besser nicht mehr sagen, da man sonst sofort einen toleranten Shitstorm zu erwarten hat.

 

Wenn ihr kleine Kinder habt dann werdet ihr an manchen Stellen entdecken:

Die streben auch schon nach Freiheit:

  • Freiheit, die Tapete vollmalen zu dürfen.
  • Freiheit, nicht mehr gefüttert zu werden sondern selber zu essen, mit Händen und Füßen.
  • Freiheit, den ganzen Tag nur Nutella essen zu dürfen, auch wenn sie diesen Wunsch nicht immer erfüllt bekommen.

Und dann gibt es manchmal Protest, wenn Kinder in ihrer Freiheit eingeschränkt werden.

Die Kinder werden älter und in der Pubertät brechen wir aus alten Strukturen aus, die wir von unseren Eltern, Lehrern, in der Gemeinde oder wo auch immer übernommen haben. Wir versuchen, unseren eigenen Weg zu finden und uns selber mit unseren Wünschen zu verwirklichen.

Wir wollen finanzielle Freiheit, berufliche Freiheit, die Freiheit, unsere Hobbys auszuleben, die Freiheit, zu reisen, Freiheit, Single zu sein oder eine Beziehung einzugehen, die Freiheit, eine Beziehung auch wieder aufzulösen, Freiheit, unsere eigene Geschlechtsidentität zu wählen, Freiheit, unsere Sexualität auszuleben und das grenzenlos, Freiheit von allen Abhängigkeiten.

Klassisch waren da die 60ger Jahre, wo viele angefangen haben, Eltern und Lehrer nicht mehr ernst zu nehmen. Es soll niemand geben, der mir etwas zu sagen hat.

Wir suchen unbegrenzte Selbstentfaltung, Verwirklichung, Beliebigkeit in der Hoffnung, und das ist unsere tiefe Sehnsucht dahinter, darin Erfüllung zu finden.

 

Wir merken allerdings, dass wir mit dieser Art von Freiheit schnell an Grenzen stoßen.

Nicht jeder auf dieser Welt hat solche Möglichkeiten wie wir im Westen.

  • Manche haben nicht einmal die Möglichkeit zu wählen, was sie morgens essen sollen, einfach weil sie gar nichts haben.
  • Wir kommen an Grenzen durch unsere Finanzen.
  • Mancher spürt schmerzhaft, dass er an Grenzen gelangt, weil er gewisse Fähigkeiten als Person nicht hat.
  • Wer arbeitet, der kommt an gewisse Grenzen in seinem Tagesablauf.
  • Irgendwann merken wir, dass wir auch mit unserem Körper an gewisse Grenzen kommen, weil er nicht mehr alles mitmacht und wir merken, so wird das schwierig mit unserer Sehnsucht nach erfülltem Leben.

 

Wir kommen auch an Grenzen im Miteinander.

  • Frauen sind frei, ein Baby zu bekommen oder auch nicht, aber das Ungeborene ist nicht frei zu leben, denn es hat einfach keine Stimme.
  • Da wo ich mich trenne, beraube ich den anderen seiner Freiheit, mit mir zusammen zu bleiben und zu erleben, wie wir uns versöhnen und unsere Beziehung dadurch an Tiefe gewinnt.

Überhaupt betreffen viele meiner Entscheidungen nicht nur mich selber sondern auch andere, und da wo ich auf Kosten anderer lebe beraube ich ihn seiner Freiheit oder sie mich. Aber auch meine eigenen Entscheidungen berauben mich meiner Freiheiten, denn oft, wenn ich mich für einen Weg entscheide, schließe ich damit die Türe für einen anderen. Auch da wird es schwierig mit unserer Sehnsucht nach erfülltem Leben.

 

Freiheit kann auch dazu führen, dass ich in Süchte gerate.

Ich habe die freie Entscheidung, Pornographie, Alkohol, Drogen oder anderes zu konsumieren, aber dann merke ich, wie ich auf einmal nicht mehr die freie Entscheidung habe, davon loszukommen.

 

In einem schlesischen Volkslied aus dem 19 Jahrhundert heißt es: Die Gedanken sind frei: wer kann sie erraten, sie fliegen vorbei, wie nächtliche Schatten, kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen. Es bleibet dabei, die Gedanken sind frei

Aber dann merken wir, wie wir beeinflusst und beeinflussbar sind in unseren Gedanken durch unsere Eltern, unsere Lehrer, die Medien und andere, je nachdem, auf was wir hören. Sind wir wirklich frei?

 

Und schließlich spüren wir, wie wir eigentlich durch unsere inneren Antreiber auch gar nicht so frei sind wie wir uns das wünschen würden, unsere innere Leere, die Suche nach Erfüllung, nach Anerkennung, vielleicht Ängste, Bitterkeit, die uns zu mancher vielleicht gar nicht so guten Entscheidung treiben.

Ja wir sind auch nicht Herr unserer selbst, wir können unsere eigenen Gefühle und Gedanken manchmal nicht so kontrollieren, wie wir es gerne würden.

Kennt ihr diese Frage, die man sich manchmal stellt: Was hat mich denn da geritten? Und da hilft dann auch kein Yoga, kein Meditieren, kein New Age, wo es darum geht, in sich zur Ruhe zu kommen, die unendlichen Ressourcen in sich selbst zu entdecken und dann innere Freiheit zu erleben. Das ist schlichtweg gelogen.

Das bringt mich zum zweiten Punkt:

 

2. Was versteht Gott unter Freiheit?

Im Video vorhin haben wir einen Einblick darein bekommen, wie Gott sich das Leben eigentlich gedacht hat:

Dass wir Erfüllung erleben in der Beziehung zu ihm. Gott schafft den Menschen als sein Ebenbild, als sein Gegenüber. Er setzt ihn in einen wunderschönen, vielfältigen und riesengroßen Garten. Er beschenkt ihn mit Gaben. Er gibt ihm einen Auftrag und damit einen Sinn, den Garten zu bebauen und zu bewahren.

Und er, so beschreibt es die Bibel, kommt in diesen Garten, um mit dem Menschen spazieren zu gehen.

Gott schenkt dem Menschen aber auch die Freiheit, aus dieser Beziehung und diesem Garten auszubrechen. So sehr liebt er den Menschen, dass er ihm diese Freiheit gibt, denn er möchte genauso geliebt werden, aber Liebe ist immer freiwillig.

Und so stellt er einen Baum in den Garten, der eine Grenze markiert, und er sagt dem Menschen, dass er davon nicht essen soll. Und der Mensch?

Er entscheidet sich gegen Gott, will diese Grenze abschütteln. Aber er entscheidet sich damit auch für die Unabhängigkeit, die Trennung von Gott, und das bringt andere Konsequenzen und Grenzen mit sich.

 

Paulus schreibt im Römerbrief 6,16 und 19:

16 Überlegt doch einmal: Wenn ihr euch jemand unterstellt und bereit seid, ihm zu gehorchen, seid ihr damit seine Sklaven; ihr seid die Sklaven dessen, dem ihr gehorcht. Entweder ihr wählt die Sünde und damit den Tod, oder ihr wählt den Gehorsam Gott gegenüber und damit die Gerechtigkeit.

19 Ich gebrauche das Bild vom Sklavendienst, das ihr alle kennt, weil ihr sonst vielleicht nicht versteht, worum es geht. Früher habt ihr euch in den verschiedenen Bereichen eures Lebens gewissermaßen wie Sklaven in den Dienst der Unmoral und der Gesetzlosigkeit gestellt, und das Ergebnis war ein Leben im Widerspruch zu Gottes Gesetz.

 

Paulus gebraucht das Bild eines Sklaven, was damals jeder aus seinem Umfeld kannte.

Und er macht damit deutlich, was ich letzten Sonntag und Thomas Depner vor zwei Wochen veranschaulicht hat:

Es gibt in unserem Leben nur zwei Möglichkeiten: Entweder, du lebst mit oder ohne Gott. In vielem in unserem Leben gibt es Graubereiche, aber hier gibt es nur schwarz oder weiß. Mit oder ohne Gott.

Den Bereich ohne Gott nennt die Bibel Sünde, denn Sünde heißt vom Begriff her nichts anderes, als getrennt von Gott zu leben. Aber dieser Bereich ist nicht frei.

Die Auswirkungen von diesem Zustand können wir in unserer Welt sehen, wo so vieles kaputt ist, aber wir sehen sie auch in unserem eigenen Leben. Wo in uns selber so vieles kaputt ist, wir manchmal so eine Leere spüren, wir merken, wir genügen nicht, wir mit anderen nicht gut umgehen.

Paulus schreibt in Römer 7,20: Wenn ich aber tue, was ich nicht will, so tue nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.

Was hat mich denn da geritten, habe ich vorhin gesagt. Die Sünde prägt und verändert unseren Charakter und das aus Gottes Sicht auf negative Art und Weise. Letztlich hat sie den Tod zur Folge, damit ist gemeint, die ewige Trennung von Gott auch nach diesem Leben.

 

 

Die Bibel erzählt Gottes Geschichte mit uns Menschen.

Sie erzählt, wie Gott anfängt, um unser Vertrauen zu werben, wie er sich einzelne Menschen und dann ein ganzes Volk herausnimmt um zu zeigen, dass er vertrauenswürdig ist und wer sich ihm anvertraut, den segnet er und führt ihn gut durchs Leben. Diese Geschichte hat aber immer auch etwas mit Freiheit zu tun.

Gott nimmt Abraham und verheißt ihm Freiheit in einem neuen Land. Er führt sein Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten. Das größte Fest, was Israel bis heute feiert, ist ein Freiheitsfest: das Passahfest, was an diesen Auszug aus Ägypten erinnert. Dann gibt Gott seinem Volk Gebote. Aber diese Gebote sind keine Einengung sondern weil Gott weiß, wie das Leben am besten gelingt, setzt er seinem Volk zum Schutz einen Rahmen, damit das Leben und das Miteinander gelingen können.

In den Psalmen wird deutlich, dass die Beter Freiheit erleben in Gottes Gegenwart. Freiheit von Angst, Sorge, Depression, Traurigkeit, Boshaftigkeit, Selbsthass.

Dann sind es die Propheten, wo Gott darum wirbt,  dass das Volk sein Vertrauen wieder auf ihn setzt und er es aus der Gefangenschaft im Exil in die Freiheit führen möchte und es auch tut.

Und schließlich kommt Jesus, der aus absoluter Freiheit Mensch wurde. In seinem Leben spüren wir etwas von der Freiheit, die Gott schenken möchte, unabhängig von anderen Entscheidungen zu treffen, sich dabei von Gott abhängig zu machen und auf seine Stimme zu hören. Er stirbt am Kreuz, wie wir das im Theaterstück gesehen haben. Da kam das nicht so ganz rüber am Ende, wo er all diese dunklen Mächte auf sich nimmt und am Kreuz besiegt.

Er nimmt all unsere Schuld aus Liebe zu uns auf sich, um uns Freiheit zu schenken.

 

Jesus sagt: „Nur dann, wenn der Sohn euch frei macht, seid ihr wirklich frei.Johannes 6,38

Und Paulus ruft aus: Galater 5,1 Zur Freiheit hat uns Christus befreit!

Jesus macht die Tür unseres Käfigs auf, damit wir frei sein können. Frei von der scheinbaren Unveränderlichkeit des Lebens, frei von aller Sinnlosigkeit, frei von Verletzungen, frei von unserer Vergangenheit, frei von Schuld, frei davon, uns den Himmel erarbeiten zu müssen durch irgendeine religiöse Leistung, was wir sowieso nicht schaffen würden, frei von Angst und Sorgen, frei von Süchten, frei von Wertlosigkeit, frei vom Tod.

Doch es gibt eine ganz wichtige Voraussetzung, die wir verstehen müssen:

Freiheit von etwas bedeutet immer Freiheit zu etwas.
Im Sinne dieser zwei Bereiche oder dieser zwei Rahmen schreibt Paulus:
Römer 8,2 Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
Römer 6,18 Denn indem ihr nun frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte geworden der Gerechtigkeit.
Gottes Reich funktioniert nach gewissen Maßstäben. Es ist ein Reich der Liebe.
Wir werden frei, ihn und andere zu lieben und ihnen zu dienen.
Das Gesetz des Geistes hört sich vielleicht wieder so nach Enge an. Aber wenn wir in diesem Bild bleiben, es gibt nur diesen einen Rahmen oder den anderen.
Wir haben uns vorhin angeschaut, welche Auswirkungen das Leben in diesem einen Rahmen hat.
Gottes Rahmen ist ein Rahmen der Weite. Paulus schreibt an die Korinther 1.Korinther 6,12: Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten.
Denn es kann mich wieder zum Sklaven machen, ich beeinträchtige andere und meine Beziehung zu Gott kann darunter leiden. Darüber wird Volker in zwei Wochen noch mehr sagen.
In den Psalmen heißt es: Du stellst meine Füße auf weiten Raum.
Wir leben auf, weil wir einen guten Herrn haben, ganz anders als hier. So zählt Josua im Alten Testament bei der Einnahme des verheißenen Landes auf, was Gott seinem Volk alles Gutes getan hat und er fragt sie dann: Wem wollt ihr dienen, diesem Rahmen oder diesem hier? Wem dienst du? Traditionen, Menschen, Sicherheit, Geld, Gesundheit, Karriere, Ängsten, dir selber oder Gott?
Wirkliche Freiheit erfahre ich nur dort, wo ich nicht nur von etwas, sondern für etwas frei gemacht werde und anfange, auch so zu leben. Paulus sagt: Christus ist mein Leben.
So kann ich anderes loslassen und er darf mich verändern und befähigen, so zu leben, wie er es möchte und wie es gut für mich ist. Jesus sagt: (Johannes 8,32)
Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen.
Das geschieht, weil ich erkenne, was in Gottes Augen gut für mich ist und was mir schadet. Und so erlebe ich eine Freiheit, zuerst eine innere Freiheit und einen inneren Frieden, manchmal auch trotz aller äußeren Umstände. Erinnert euch an Paulus und Silas im Gefängnis. Sie waren frei, trotz ihrer Situation Gott anzubeten, weil Christus ihr Leben war.

Ihr seht diesen Vogel hier.

Wenn der Vogel, der in der Luft lebt und völlig frei ist, jetzt auf einmal sagen würde, das ist unfair, ich fühle mich so unfrei, ich kann gar nicht im Wasser leben, und er entscheidet sich, ins Wasser zu tauchen, also nicht nur so an der Oberfläche mal einen Fisch abzugreifen sondern richtig tief rein, dann ist es ganz schnell vorbei mit seinem Leben.

Seine Bestimmung ist es, in der Luft zu leben, nur da kommt er so richtig zur Entfaltung. Unsere wahre Erfüllung finden wir nur da, wo wir unserer Bestimmung entsprechend leben und uns entfalten können. Wir sind geschaffen als Ebenbild Gottes. Wir sind nicht zum Ich geschaffen sondern zur Beziehung mit Gott.

Wenn Jesus nur gekommen wäre, um mich frei zu machen, dann wäre er nur Mittel zum Zweck. Nein, er befreit mich nicht zum Egoismus, sondern zur Beziehung zu ihm. Freiheit in Bibel heißt nicht fremdbestimmt, nicht selbstbestimmt sondern freiwillig gottbestimmt zu leben in dem Wissen, dass wir einen guten Gott haben!

Und dass wir einen guten Gott haben, darauf möchte ich mit meinem letzten Punkt eingehen:

  1. Frei durch Gnade
Die Frage ist ja, wie kann ich denn frei werden?
Indem wir irgendetwas leisten, um bei Gott Anerkennung zu finden so wie es in der Welt oft um Anerkennung geht?
Nein, die Bibel spricht davon, dass wir uns so weit von Gott entfernt haben, dass ein paar gute Taten, etwas religiöse Leistung nicht reichen.
Tim Keller hat es einmal so ausgedrückt: Wir sind sündiger, als wir je geglaubt haben.
Wenn wir unser Leben betrachten und dagegen Gottes Vollkommenheit halten, dann werden wir genau das feststellen. Wie also können wir frei werden?
In Epheser 2,8-9 lesen wir:
Noch einmal: Durch Gottes Gnade seid ihr gerettet, und zwar aufgrund des Glaubens. Ihr verdankt eure Rettung also nicht euch selbst; nein, sie ist Gottes Geschenk. Sie gründet sich nicht auf menschliche Leistungen, sodass niemand vor Gott mit irgendetwas großtun kann.
Durch Gottes Gnade seid ihr gerettet.
In unserer Welt ist Gnade immer etwas Ungerechtes. Wenn eines meiner Kinder Schokolade klaut und ich es dabei erwische, und dann für einmal gnädiger weise auf die Bestrafung verzichte, dann würden die anderen beiden sagen: Das ist ungerecht, weil du uns das letzte Mal bestraft hast.
Gnade ist in unserer Welt immer ungerecht, weil auf die Strafe verzichtet wird. Das wäre, als würde ein Richter bei einem überführten Bankräuber ein Auge zudrücken.
Von Gott wissen wir, dass er 100% gerecht ist. In unserem Fall wird nicht auf die Strafe verzichtet. Jesus Christus, er trägt die Strafe für uns stellvertretend.
Das wäre wie wenn der Richter erst das Urteil trifft und dann die Strafe selber übernimmt.
 

Gott ist uns das absolut nicht schuldig.

Im Gegenteil: Wir lesen im Römerbrief 5,8: Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, als wir noch Sünder und seine Feinde waren, für uns gestorben ist.

Seine Feinde deshalb, weil wir von ihm nichts wissen wollten. Trotzdem bezahlt Jesus am Kreuz für unsere Schuld. Das ist Gnade. Es ist ein Geschenk Gottes. Gnade ist gewährte Freundlichkeit, Wohltat, Dankbarkeit, Annahme, Gunst ohne Erwartung von Vergeltung, die ihren einzigen Beweggrund in der Güte und Freimütigkeit des Gebers hat.

Das bedeutet, du kannst dich nicht retten, du kannst dir die Freiheit nicht verdienen, sie wird dir geschenkt, wenn du das annimmst. Und warum?

Weil Gott dich liebt und weil er sooo gut zu dir ist! Weil er möchte, dass du frei wirst, frei, die Beziehung zu ihm zu leben.

 

Jesus ist gekommen, uns freizumachen.

Frei von allem, was uns bindet und schadet, frei von falsch verstandener Religion, indem ich versuche, ihn durch meine Taten zu beeindrucken. Und er lädt dich heute Morgen ein, wenn da Dinge sind, Bindungen, Schuld, was auch immer, sie ihm zu bringen. Er möchte dich freimachen.
Wie das dann im Alltag aussieht, warum wir manchmal trotzdem wieder in alte Muster zurückfallen, wie wir Dinge hinter und lassen können, dazu sagt Volker in zwei Wochen noch mehr.
Wir glauben an einen Gott, der Wunder tut, und der dich von Dingen, die dich binden, von jetzt auf gleich freimachen kann, aber oft ist es auch ein Prozess.
Dazu gehört auch, dass er dich frei machen möchte für die Beziehung zu ihm.
Du kannst nicht nur ein frei von haben, sondern es gehört immer ein frei zu, dazu, ein frei für die Beziehung mit Jesus.
Frei, mit seiner Hilfe das Leben zu leben, was er sich für dich vorgestellt hat.
Nur in ihm wirst du auch die Freiheit erleben von dem, was dich unfrei macht.
Und so, liebe Brüder und Schwestern, können wir jetzt durch das Blut, das Jesus Christus am Kreuz für uns vergossen hat, frei und ungehindert in Gottes Heiligtum eintreten. Christus hat sein Leben geopfert und damit den Vorhang niedergerissen, der uns von Gott trennte. So hat er uns einen neuen Weg gebahnt, der zum Leben führt. Darum wollen wir uns Gott nähern mit aufrichtigem Herzen und im festen Glauben; denn das Blut Jesu Christi hat uns von unserem schlechten Gewissen befreit, und unser Körper wurde mit reinem Wasser von aller Schuld reingewaschen. Hebräer 10,19-22
Dazu sind wir eingeladen, wenn wir gleich das Abendmahl miteinander feiern und vorher Gott mit Liedern anbeten.
Lasst uns dazu aufstehen.

 

Bibelverweise mit freundlicher Genehmigung: ERF Bibelserver