Volker Aßmann, Kirche am Bahnhof, Frankenberg, 06.04.2025
Das Video zur Predigt finden Sie hier
Erfüllt mit dem Heiligen Geist leben. Und heute geht es um das Thema die Kraft, die in uns wohnt. Befähigung für Dienst und Zeugnis. Die Situation, die Ulrike vorhin so schön erzählt hat, ist ja Abschied. Jesus sagt, ich werde gehen und die Jünger haben das so gehört, wir werden alleine sein. Und in diese Situation hinein sagt Jesus diesen Satz, der in Apostelgeschichte 1, Vers 8 steht. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist. Und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem, als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.
In den letzten Predigten über den Heiligen Geist haben wir sicher vieles gehört und gelernt. Unter anderem auch, dass der Heilige Geist keine Kraft ist, so etwas Nebulöses, Unpersönliches, eine Macht, die irgendwo ist. nebulöses, unpersönliches, eine Macht, die irgendwo ist, sondern dass der Heilige Geist eine Person ist, die man ansprechen kann, die uns anspricht. Der Heilige Geist ist Gott, so wie Jesus der Sohn Gott ist und so wie der Vater Gott ist. Das ist die Dreieinheit Gottes und das ist eine ganz wichtige Vorbemerkung für die Predigt heute wo es ja um die Kraft geht dass dieser Geist eine Person ist und es geht um die Kraft die Gott uns durch den Heiligen Geist in unser Leben hinein schenken möchte und auch mit der er in unserem Leben wirken möchte.
Dieselbe Kraft, schreibt Paulus, wirkt in euch, wenn ihr an Christus glaubt. Was für eine Power! Dieselbe Kraft, die Tote lebendig machen kann in deinem und meinem Leben. In der Bibel wird diese Kraft wiederholt beschrieben, um uns zu ermutigen, uns darauf einzulassen, uns dafür zu öffnen. Und die Bibel ermutigt uns, weil wir aus uns heraus nicht stark sind.
Ich weiß nicht, wie du heute Morgen aufgestanden bist, vielleicht voller Kraft strotzend: Heute ist mein Tag. Ich bin der Größte und Stärkste?. Ich vermute, mehr Leute sind anders aufgewacht und sagen, wie wird das wohl werden? Und morgen erst recht Montag. Wie wird das werden? Ich habe doch gar keine Power, keine Kraft. Natürlich gibt es die Menschen, die sich für stark halten, sodass sie vor Kraft gar nicht laufen können. Aber diese Kraft meine ich nicht, sondern mehr so die Kraft im Innern, die uns ermutigt und sagt, ja, du schaffst das, du kannst das tun.
Kommen wir zurück zu der Situation der Jünger von Jesus, die sich damit auseinandersetzen müssen. Bald, sehr bald werden wir allein sein. Jesus wird weg sein. Was soll aus uns werden ohne Jesus? Wo ist unser Halt? Wo ist unsere Perspektive? Wir haben doch drei Jahre alles auf ihn gesetzt. Wo ist unsere Kraft? Wo ist unsere Kraft? Wäre es nicht viel besser und sympathischer von Jesus gewesen und liebevoller, wenn er bei ihnen geblieben wäre? Aber wir kennen auch das, was Jesus im Johannes-Evangelium, Kapitel 16 sagt. Es ist besser für euch, wenn ich gehe. Abschied, Heimweh ist besser, als wenn ich bleiben würde, weil wenn ich bleiben würde, bekommt ihr nicht den Heiligen Geist. Aber ich gehe zum Vater und übrigens, ich komme auch wieder, Johannes 14. Und dann schicke ich euch und schenke euch den Heiligen Geist. Und mit dem Heiligen Geist verspricht Jesus seinen Jüngern ganz viel. Und das Johannesevangelium Kapitel 14 und 16 sind voll davon.
Er verspricht seinen Jüngern Verständnis. Der Heilige Geist wird ihnen Dinge erklären, die sie nicht verstanden haben. Der Heilige Geist zieht die Fäden und macht Dinge klar. Und vor allem schenkt der Heilige Geist eine besondere Kraft: Ihr werdet Kraft empfangen. Um welche Kraft geht es? Nicht die Bodybuilding-Muskelkraft in den Oberarmen, das ist ja auch nicht schlimm. Um die Kraft geht es aber nicht, die schenkt der Heilige Geist ganz sicher nicht. Im Wort, im griechischen Text steht hier das Wort Dynamis. Und vielleicht denkst du an Dynamit und das ist richtig, wobei Dynamit ja zerstörend ist. Aber diese Kraft, die alles durchbrechen kann, diese Dynamis, von der spricht Jesus.
Ich habe mal in der Konkordanz geschaut und in Erklärungen, was ist damit gemeint mit dieser Dynamis in Apostelgeschichte 1, Vers 8. Und jetzt kommt ein altes Wort. Es ist eine innewohnende Kraft. Die siehst du nicht hier und nicht da. Nochmal, da ist nichts gegen zu sagen, sondern das ist eine Kraft in dir, in deinem Herzen, in deiner Seele, in deinem Leben, die nicht antrainiert ist, sondern die dir geschenkt wird. geschenkt wird Kraft die in dir ist und die sich auswirkt in deinem Leben über dein leben hinaus in deiner Umwelt mit den Menschen mit denen du zu tun hast diese Dynamis ist eine Vollmacht, ist eine Kraft die ausgeübt werden kann die wirksam werden kann und möchte. Die soll nicht drin bleiben, sondern sie muss nach außen durchbrechen, sie muss sichtbar werden. Es ist eine Kraft, die seit der Bekehrung in dir steckt. Und auch das bitte nicht falsch verstehen, es ist nicht das, was du kannst, sondern das, was der Heilige Geist in deinem Leben möglich macht. Diese Power, Dynamis. Und da sind wir bei dem Ursprung dieser Macht. Dynamis ist zunächst und vor allem eine Eigenschaft Gottes. Gott ist Kraft, Gott ist Dynamis und Gott verleiht seine Macht an Menschen, an dich und mich durch den Heiligen Geist, wenn wir ihm vertrauen und folgen.
Diese Power Gottes in deinem und meinem Leben, um die geht es heute. Dynamis, die Kraft, woher kommt sie? Sie kommt von Gott durch den Heiligen Geist. Es ist Gottes Kraft. Dynamis, Kraft. Wofür? Und ich greife heute morgen nur zwei Punkte heraus und ich könnte noch viele, viele andere nehmen, aber zwei Punkte und den Ersten streife ich nur ganz kurz, weil wir hatten das schon in den letzten Gottesdiensten hatten. Wofür schenkt Gott dir diese Kraft? Erstens, damit dein Leben, dein Herz, dein Charakter verändert wird. Die Bibel spricht von Heiligung. Wir hatten die Frucht des Geistes. Galater 5, 22. Das soll in dir und in mir wachsen, dass es sichtbar wird, dass Menschen das spüren, schmecken, riechen erleben können.
Es geht als erstes um die Lebensveränderung von dir und mir in das Bild von Jesus, ihm ähnlicher. Und diese Veränderung braucht die Kraft des Heiligen Geistes. Diese Veränderung kannst du nicht zuerst und zuletzt trainieren. Ja, Training und Übung gehört dazu. Aber 2. Korinther 3, 18, es ist die Tat, es ist das Werk des Heiligen Geistes, so wie es von dem Herrn, dem Geist, geschieht. Es ist eine Veränderung von innen nach außen. Nicht zuerst die Fassade, nicht zuerst das Erscheinungsbild, was wir abgeben, wie wir wirken, sondern zuerst die Kraft, die in deinem Leben, in deiner Seele, in deinem Herzen, in deinem Charakter wirkt und die dann nach außen wächst, die nach außen sichtbar ist. Die Menschen erleben, wenn sie dir und mir begegnen.
Heute geht es aber vor allem um die zweite Kraftwirkung. Die zweite Kraftwirkung, nämlich die Kraftwirkung, die Kraft des Heiligen Geistes nach außen zu anderen Menschen. Es geht um Dienst und Zeugnis. In Johannes 7, 38-39 hatte Jesus ja gesagt:
„wer an mich glaubt, so wie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Das aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten.“
Es geht um das, was aus deinem Leben überfließt. Es geht um das, was deine Mitmenschen von dir erleben, hören, empfinden, wie du sie behandelst, ob sie geliebt sind, wertgeschätzt sind und was du ihnen zu sagen hast. Es geht um unser Zeugnis und unseren Dienst für Gott und für Menschen. in die Angst vor Heimweh und Alleinsein, sagt Jesus seinen Freunden, aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist und ihr werdet meine Zeugen sein. Sie hatten den Heiligen Geist noch nicht.
Wir wissen das aus der Bibel, dass jeder Mensch, der an Jesus glaubt, sich bekehrt, automatisch den Heiligen Geist bekommt. Aber seinen Jüngern musste Jesus sagen, wenn der Heilige Geist in euer Leben kommt, dann werdet ihr Kraft empfangen. Übersetzt in dein und mein Leben, weil der Heilige Geist in deinem und meinem Leben da ist und lebt, hast du Kraft. Du hast Kraft für Lebensveränderung. Du hast Kraft, ein Zeuge zu sein. In Matthäus 28,19 – 20 spricht Jesus von einem Auftrag und Befehl. Wir kennen das als Missionsbefehl. Und vielleicht denkst du, das ist ja dasselbe, was Jesus hier in Apostelgeschichte 1 Vers 8 sagt. Ja, es ist dasselbe. Und doch nicht. In Matthäus 28 steht, geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern. Und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Und lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Viermal tut, geht, tauft, macht, lehrt. Ein starker Auftrag, letzte Worte von Jesus an seine Jünger. Bewegt euch, habt es auf dem Herzen und lebt es. Sagt die gute Nachricht von mir weiter. Und dasselbe in Apostelgeschichte 1, Vers 8 und doch nicht dasselbe. Hier finden wir nichts von Auftrag und Befehl, von geht und macht und tut, sondern hier spricht Jesus von einer Wirklichkeit im Leben der Menschen, die ihm vertrauen, die den Heiligen Geist haben. Eine Wirklichkeit, die sich auswirken muss, die sich auswirkt, weil der Heilige Geist in deinem Leben ist, muss er und wird er sichtbar werden. Das, von dem Jesus hier spricht, ist eine Auswirkung, wir sprechen von Wirkung durch den Heiligen Geist. Da wirkt etwas, da wird etwas sichtbar.
Das was Jesus hier sagt, ihr werdet meine Zeugen sein, ist die die logische Konsequenz wenn der Heilige Geist im Leben von Menschen Raum hat und wirkt. Ihr Leben wird verändert und sie sind Zeugen. Der Heilige Geist fließt über aus unserem Leben hin zu anderen Menschen und wenn er es nicht tut, dann ist entweder gar kein Heiliger Geist da, weil du erst die Entscheidung für Jesus treffen musst. Oder du musst ausräumen in deinem Leben. Entrümpeln. Ulrike weiß und meine Kinder auch, ich liebe das nicht, entrümpeln. Angeblich soll ich dieses Jahr den Dachboden aufräumen. Das wird eine harte Tag. Aber Dachboden ausräumen ist eine Kleinigkeit gegenüber dein Leben entrümpeln. Wenn nichts vom Heiligen Geist aus mir rausfließt, wenn Menschen nicht aus meinem Leben und Verhalten merken, dass da was anderes ist, dass Gott da am Wirken ist. Wenn ich nicht von Jesus rede, dann habe ich den Heiligen Geist, wenn ich ihn habe, weil ich Christ bin, zugeschüttet, betrübt, ausgelöscht. Alles das sind Begriffe im Neuen Testament, wo wir davor gewarnt werden. Tut das nicht! Der Heilige Geist will überfließen.
Das ist wie so ein, ich glaube, römischer Brunnen. Da fließt das Wasser in die obere kleine Schale. Und es fließt und fließt und es fließt über in die darunter befindliche größere Schale. Und in die nächste. Und dann fließt es auf den Boden. Scheinbare Verschwendung. Dieses Kostbare, der Heilige Geist, fließt über aus deinem Leben und fließt auf den Boden. Der Heilige Geist will zu anderen Menschen fließen. Der Heilige Geist macht dich zum Zeugen. Automatisch und trotzdem musst du dazu Ja sagen. Ja, ich will ein Zeuge von Jesus sein. Ich will sagen, was ich erlebt habe von Jesus und mit Jesus und durch Jesus. Das will ich weiter sagen. Ich will die gute Botschaft, dass Jesus rettet, weiter sagen. In diesem Text, in diesem Wort Zeuge, ihr werdet Zeuge sein. Hier steht das Wort „Matüs“. Und ihr ahnt es schon, das hat was mit dem Märtyrer zu tun. Das ist auch etwas, was Jesus dir und mir mitgibt. zu tun. Das ist auch etwas, was Jesus dir und mir mitgibt.
So zu leben, wird auch Widerstand hervorbringen. Die Menschen werden es uns nicht einfach jubelnd abnehmen und sagen, endlich kommst du mit dieser Botschaft. Die Boten von Jesus, die Apostel, haben viel auch leiden müssen. Aber sie haben den Heiligen Geist wirken lassen. Sie waren seine Zeugen. Aber das ist heute nicht das Thema, das Zentrum, dass es auch Leid bedeutet, aber es gehört mit dazu. Die Wirkung, die Auswirkung durch den Heiligen Geist in deinem Leben, in dem, wie du lebst und auch in dem, wie wir als Gemeinde leben, ob wir uns nur um uns selber drehen oder ob wir offen sind für die Menschen in unserer Stadt, in unseren Dörfern, in der Schule, am Arbeitsplatz, in unseren Familien, die Jesus noch nicht kennen. In der Schule, am Arbeitsplatz, in unseren Familien, die Jesus noch nicht kennen. Das ist auch wieder ein Qualitätsmerkmal und ein Beweis, dass der Heilige Geist Raum hat in Menschen und in Gemeinde, wenn wir das auf dem Herzen haben, Menschen zu Jesus einzuladen. Und noch einmal umgekehrt, lass dich heute Morgen fragen, wenn das nicht so ist in deinem Leben, woran liegt es? Schmeiß Dinge aus deinem Leben raus und gib bewusst dem Heiligen Geist Raum und sage Gott: „Wirk du. Ich will deine Wirkung, die Auswirkungen deiner Kraft in meinem Leben, in meiner Familie, in meiner Schule, in der Arbeit, in der Nachbarschaft erleben“.
Das ist deine und meine Verantwortung. So sehr der Heilige Geist Kraft hat und er hat unbegrenzte Kraft, so sehr musst du dein Leben für ihn öffnen und ihm vertrauen und ihm zulassen und ihn sogar einladen zu wirken. Ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde. Jesus hat gesagt, ihr werdet meine Zeugen sein. Und jetzt sind wir in Frankenberg ja gut raus, vielleicht sind wir das Ende der Erde, aber es soll in Jerusalem anfangen, es soll dann nach Judäa gehen, nach Samaria und bis an das Ende der Erde. Und manche haben das so verstanden und verstehen es vielleicht auch heute noch. Also, wir gehen erst nach Judäa, wenn wir ganz Jerusalem geschafft haben. Und wenn wir ganz Judäa geschafft haben, dann gehen wir nach Samaria. Und wenn wir die geschafft haben, dann gehen wir bis ans Ende der Erde. Das ist keine strenge Reihenfolge. Zuerst dies und dann das, sondern es geht auch parallel und sporadisch. Mal hier in Jerusalem, ich komme gleich drauf, was Jerusalem da ist. In Judäa, Samaria bis ans Ende der Erde. Und doch ist es wie so eine sich ausbreitende Welle. Manfred Sebald hat ja dieses alte Lied im letzten Jahrhundert geschrieben und gesungen und manchmal singen wir es noch. „Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich, still und leise.“ Vielleicht wenn du das nächste Mal an einem ruhigen See bist und einen Stein ins Wasser wirfst, dann denke daran, so ist das mit dem Heiligen Geis, so ist es mit Evangelisation, der Stein wird ins Wasser geworfen und er zieht Kreise, schlägt Wellen und es geht immer weiter und Jesus sagt es soll bis an das Ende der Erde gehen.
Für die Jünger damals war das herausfordernd. Okay, dass sie in Jerusalem bei den Juden beginnen durften und sollten, das haben sie akzeptiert und haben trotzdem viel Gegenwind und Martyrium erlebt. Und mit Judäa hatten sie auch kein Problem. Aber Samaria, diese komischen, die an mehrere Götter glauben, die gar nicht sauber sind in ihrer Religion und in ihrem Glauben, nee, da gehen wir nicht hin und lest die Apostelgeschichte, wie sehr Gott seine Mitarbeiter überreden musste, schubsen musste, nach Samaria zu gehen und sogar bis an das Ende der Welt. Aber das war Gottes ursprünglicher Plan. Mein Heil soll reichen bis an das Ende oder an die Enden der Erde (Jesaja 49). Für dich und mich.
Wer ist für dich Jerusalem? Okay, das sind vielleicht die Menschen, die dir nahe sind, deine Familie, deine Freunde, Menschen mit denen du auf gleicher Wellenlänge denkst und lebst. Da mag das leicht sein. Wer ist für dich Judäa? Das sind Menschen in deiner näheren oder weiteren Umgebung, vielleicht deiner sozialen Gruppe, mit denen du abhängst, mit denen dich manches verbindet. Ich komme zu Samaria. Wer ist für dich Samaria? Vielleicht Menschen, die dir nicht auf Anhieb sympathisch sind, so wie für Juden das Mischvolk der Samaritaner nicht sympathisch war. Menschen, die dir Gott aber dennoch oder gerade aufs Herz gelegt hat.
Ulrike und ich sprechen manchmal darüber und denken, mit wem treffen wir uns? Und ja, bei manchen denken wir, ja, das ist gut, das passt, das wird schön. Und dann denken wir an andere Menschen, da hast du so einen Kneifen im Bauch. Und hier nicht falsch verstehen, es geht nicht darum, Menschen als Missionsobjekte zu sehen und zu missbrauchen. Aber die Samaritaner in meinem Leben und vielleicht in deinem Leben sind die Menschen, die dir als erstes, wenn du an sie denkst, Bauchkrummeln hervorrufen. Und zu denen Gott dich mit einem vollen Herz voller Liebe schickt, dass du mit ihnen Abendessen hast, dass du mit ihnen Dinge unternimmst und wenn es sich ergibt, über Jesus und die gute Botschaft sprichst. Und ich weiß, die Samaritaner sind auch in unserem Leben die schwierige Gruppe. Und was ist für dich und wer ist für dich das Ende der Welt? Ja, das sind sicher Menschen, die innerlich und auch geografisch weit weg sind. Menschen, zu denen du dich richtig auf den Weg machen musst. Die Frage ist, was erleben die Menschen durch dich in deinem nahen Umfeld, in deinem etwas weiteren Umfeld, bei den Menschen, die dir nicht so sympathisch sind oder denen du vielleicht auch nicht sympathisch bist und denen, die ganz weit weg sind. Was erleben sie? Fließt die Kraft Gottes aus deinem Leben zu diesen Menschen? Das ist Kerngeschäft des Heiligen Geistes. Sorry für das Wort Kerngeschäft, aber das ist die Kerntätigkeit. Das ist das Stärkste, was der Heilige Geist tun will, neben dass er Jesus groß macht. Was fließt aus deinem Leben heraus? Ihr werdet Kraft empfangen. Ihr werdet meine Zeugen sein.
Ich habe noch mal darüber nachgedacht, was die Kerneigenschaften und Aufgaben des Heiligen Geistes sind. Da gibt es mehr, ganz sicher. Aber mir fielen noch mal zwei ein. Das erste ist Johannes 16,14. Wir hatten es in den vergangenen Gottesdiensten. Der Heilige Geist, sagt Jesus, wird mich verherrlichen. Also die, die Angst vor dem Heiligen Geist haben und denken, Jesus käme zu kurz, kann nie passieren beim Heiligen Geist. Der Heilige Geist, so sagen manche Theologen, ist der größte Christologe aller Zeiten. Also der von Christus spricht. Der Heilige Geist ist der Jesusverherrlicher. Und als zweites, und das ist das Thema von heute, der Heilige Geist ist der Motor der Evangelisation und der Gemeinde. der Evangelisation und der Gemeinde und ich habe mich auch das gefragt warum ist eigentlich in unserer Zeit Evangelisation zu einem Unwort geworden für das wir uns entschuldigen? Ja wir kennen Auswüchse von Evangelisation die manipulierend und nicht wertschätzend sind. Aber Evangelisation, Zeuge von Jesus sein, ist eine ganz starke Tätigkeit des Heiligen Geistes. Das ist der Motor für Evangelisation und Gemeindebau. Wir haben Angst, Menschen auf die Füße zu treten, mit der Einladung umzukehren und Buße zu tun und anzufangen, an Jesus zu glauben. Aber so wie der Heilige Geist automatisch groß von Jesus redet, genauso drängt uns der Heilige Geist, Menschen einzuladen. 2. Korinther 5: die Liebe Christi drängt uns.
Wir sind Gesandte an Christi statt. Er ermahnt gleichsam durch uns, lasst euch versöhnen mit Gott. Ich komme noch mal in die Situation kurz vor der Himmelfahrt von Jesus. Die Jünger fragen ihren Herrn nach der Zeit, wann Jesus sein Reich für alle sichtbar beginnt und aufrichtet. Und statt über Zeiten und Pläne in die Zukunft hinein zu sprechen, spricht Jesus jetzt von einer neuen Zeit, die anbricht, nämlich der Zeit der Gemeinde. Und hier wieder ganz stark die Kraft des Heiligen Geistes. Bis ans Ende der Welt sollt ihr gehen. Bis ans Ende der Welt soll eure Botschaft reichen. Apostelgeschichte 1, 8. Und hier kommt wieder eine schöne Parallele zu Matthäus 28. Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Und ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des des Zeitalters. Ihr geht bis an die Enden der Welt und ich, Jesus, bin bei euch bis ans Ende der Welt. Was für eine starke Zusage. Die Erfüllung dieses Auftrags, alle Menschen zu erreichen und sie einzuladen zu Gott, braucht Gottes Kraft. Und es geht nicht ohne Gottes Kraft und ohne den Heiligen Geist.
Ich schließe mit letzten Worten eines Mannes, der letztes Jahr zu Jesus in den Himmel gegangen ist, weil er gestorben ist, Heiner Rust. Es war wohl seine letzte Predigt, die er gehalten hat, wenige Tage vor seinem Tod. Und da sagt er:
„Ich will mich dafür einsetzen. Ich will den Heiligen Geist. Nicht nur offen sein dafür, sondern ich will ihn in meiner Gemeinschaft fördern, wo immer ich das kann, mit allen meinen Möglichkeiten. Und ich füge hinzu, ganz sicher fängt das, ich will ihn in meiner Gemeinschaft haben, den Heiligen Geist, damit an. Ich will den Heiligen Geist in meinem Leben haben. Ich will nicht nur offen sein für ihn. Ich will seine ganze Power mehr und mehr erleben. Ich will, dass der Heilige Geist mit seiner Art und Kraft in meinem Leben ausgerümpelt, in meinem Leben Raum nimmt und wirkt immer mehr.“
Und jetzt der letzte Satz von Heiner Rust. Wir können ja mal ein Jahr probieren, was das macht. Und ich lade dich dazu ein, probier und lass uns es ein Jahr mal probieren. Ich will mehr von dir, Heiliger Geist. Und dann machen wir das nächste Jahr. Und das nächste Jahr, hoffentlich. Ich will es ausprobieren.
Amen.